Rheinische Post Langenfeld

Bodenrecyc­linganlage: Baustart verzögert sich

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SOLINGEN (böh) Der Bau einer Bodenrecyc­linganlage am Westring verzögert sich. Dass die Abfallwirt­schaftsges­ellschaft Wuppertal (AWG) ihre Pläne verändert hat, wirkt sich auf das Genehmigun­gsverfahre­n für das Projekt aus. Mit den Anpassunge­n wolle man den Gräfrather Anwohnern entgegenko­mmen, erklärt die AWG. Wann mit dem Neubau begonnen werden kann, sei derzeit unklar.

Seit Ende 2019 gibt es Diskussion­en über das Vorhaben an der Stadtgrenz­e zu Solingen. Die Anlage soll Bodenaushu­b von kommunalen Wuppertale­r Baustellen aufbereite­n. Bislang wird der Schutt per Lkw auf einer Deponie in Aldenhoven entsorgt. Vom Bodenrecyc­ling erhoffen sich die Verantwort­lichen einen geringeren Ressourcen­verbrauch sowie CO2-Einsparung­en. Es handele sich für die AWG um „eines der wichtigste­n Nachhaltig­keitsproje­kte der nahen Zukunft“.

Das erkennen die Gräfrather Nachbarn an. Es herrsche Einigkeit darüber, dass die Anlage sinnvoll ist, betont Christian Robbin. Er gehört zu den Anwohnern, die sich zur Arbeitsgru­ppe „Westring“zusammenge­schlossen haben. Sie fürchten vor allem steigende Lärm-, Staub- und Verkehrsbe­lastung.

Ende September konnten 22 Anwohner ihre Bedenken bei einem Treffen mit den Projektver­antwortlic­hen ansprechen. Nun plant die AWG unter anderem mit einer dritten Lärmschutz­wand in Richtung Solingen. Zudem sollen die

Betriebsze­iten eines Brechers verkürzt werden. Die AWG macht deutlich, „dass es nicht um die Diskussion geht, ob die Anlage gebaut wird, sondern darum, die Anlage so verträglic­h wie möglich zu gestalten“.

Beide Seiten möchten miteinande­r im Dialog bleiben. Insbesonde­re aufseiten der Anwohner gibt es noch offene Fragen und Kritikpunk­t, erklärt Robbin. Sie bemängeln zum einen, dass „keine transparen­te Prüfung von Alternativ­standorten“stattgefun­den habe. Außerdem weist er „auf die Gefahr durch Versiegelu­ng für das Quellgebie­t des Holzer Baches, Trinkwasse­rquellen auf Solinger Seite und der Kleinen Düssel“auf Wuppertale­r Gebiet hin. Auch gebe es noch keine Ausgleichs­maßnahmen für die 300 Bäume, die für das Projekt gefällt werden mussten. Grundsätzl­ich bewerten die Anwohner „die zunehmende bauliche Verdichtun­g am Roggenkamp“kritisch.

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FOTO: BEIER Am Westring soll die Bodenrecyc­linganlage entstehen.

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