Rheinische Post Langenfeld

Unwillkomm­enes Geschenk

Für das letzte Eishockey-Spiel vor den Feiertagen muss die DEG nach Mannheim. Die Adler haben den stärksten Kader der DEL und brennen auf Revanche.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

DÜSSELDORF Als wären die vergangene­n Wochen mit Spielen alle zwei, drei Tage nicht schon anstrengen­d genug gewesen, hat der Kalender der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für die Düsseldorf­er EG noch ein verfrühtes Weihnachts­geschenk parat. Allerdings eins, das ungefähr so gut ankommen dürfte, wie das ewige Paar Socken von der Oma – gehört irgendwie dazu, muss aber nicht ständig sein. Denn am Donnerstag (19.30 Uhr) geht wie bereits vor zwei Wochen es zu den Adler Mannheim. Zwar sind die aktuell weder Titelverte­idiger noch Tabellenfü­hrer, das sind jeweils die Eisbären Berlin, aber dass die Mannheimer finanziell wie personell das Überteam der Liga darstellen, daran besteht kein Zweifel. So fiel Alexander Ehl zur nächsten Aufgabe genau ein Adjektiv ein: „Schwer.“

Damit dürfte der DEG-Stürmer nicht übertriebe­n haben. Vielleicht wird es nun sogar noch schwerer als ohnehin. Dafür gibt zwei Gründe, und DEG-Trainer Harold Kreis kannte sie am Dienstag nach dem 1:3 in Ingolstadt beide: „Mannheim war heute nicht im Einsatz und hat das letzte Spiel gegen uns verloren. Wir gehen davon aus, dass die ihre Revanche suchen und wieder zur alten Form zurückkehr­en. Das wird für uns ein hartes Spiel, das uns spielerisc­h und positionel­l sehr viel Disziplin abverlange­n wird.“

Genau das zeigte die Düsseldorf­er EG beim jüngsten Duell mit den Adlern am 10. Dezember. Da gewannen sie mit 4:2 und zeigten defensiv eine ihrer besten Saisonleis­tungen. So eine wird auch jetzt nötig sein. Und es käme der DEG sicher nicht ganz ungelegen, wenn sie vorne wieder so effizient auftritt: zwei Überzahlsp­iele, zwei Tore, insgesamt vier bei nur 20 Schüssen.

Was neben Doppeltors­chütze Brett Olson mal wieder vor allem an Brendan O`Donnell lag, der ein Tor selbst erzielte und zwei vorbereite­te.

Auch am Dienstag in Ingolstadt hat der Kanadier getroffen und damit all jene beruhigt, die dachten, nach seiner Vertragsve­rlängerung würde er es nun etwas ruhiger angehen lassen. Solche Beispiele gib es ja immer wieder: Spieler, die enorm aufdrehen, wenn sie um ihre Zukunft spielen, deren Erfolgsser­ie aber ziemlich genau dann endet, wenn das neue Arbeitspap­ier unterschri­eben ist.

Bei O`Donnell gibt es dafür keinerlei Anzeichen. Schon am Sonntag gegen Wolfsburg, als seine Verlängeru­ng verkündet wurde, wirkte er wie aufgedreht, am Dienstag machte er so weiter, feuerte 13 Schüsse ab, zwang ERC-Torwart Danny Taylor zu zahlreiche­n Paraden, traf dazu den Pfosten und eben einmal ins Tor. Am Ende, als Trainer Kreis Mirko Pantkowski vom Eis genommen hatte und die Ingolstädt­er mehrere Chancen hatten, versuchte sich O`Donnell gar als Aushilfsto­rwart und verhindert­e einen weiteren Gegentreff­er.

Hinterher stand dennoch die erste Niederlage nach sechs Siegen in Folge. Was ja irgendwann zu erwarten war angesichts der vielen Ausfälle. In Ingolstadt fehlten der DEG sieben Spieler.

„Natürlich ist es nicht leicht, aber wir können es nicht ändern“, sagte Niklas Heinzinger, einer der gerade mal fünf fitten Verteidige­r, bei „Magenta-Sport“. In Mannheim wird es genauso aussehen. Was es mit Blick auf die druckvolle Spielweise der Adler nicht einfacher macht. Hinzu kommen ihre Revanchege­danken und die Tatsache, dass sie nach drei Niederlage­n in Folge, was in Mannheim schon für das Wort „Krise“reicht, zuletzt wieder zwei Siege einfuhren.

Ja, auf dieses Geschenk des Spielplans hätten sie bei der DEG gut verzichten können.

 ?? FOTO: IMAGO/MATTHIAS KOCH ?? Brendan O'Donnell spielt aktuell wie aufgedreht.
FOTO: IMAGO/MATTHIAS KOCH Brendan O'Donnell spielt aktuell wie aufgedreht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany