SGL-Reserve darf nicht aufsteigen
Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Oberliga gibt es für die Handballer in der Verbandsliga eine Aufstiegssperre. Das hat der Verband nun bestätigt.
LANGENFELD Aufsteigen oder nicht aufsteigen? Eine Frage, welche die Konkurrenz der 2. Mannschaft der SG Langenfeld (SGL) mehr beschäftigt als die Posthornstädter selbst. Denn in der Gruppe 2 der Verbandsliga Niederrhein rangiert das Team von Trainer Thorsten Scholl zwar satte vier Punkte hinter Tabellenführer TuS 08 Lintorf auf Platz zwei. Die Langenfelder haben aber – genau wie die punktgleichen Bergischen Panther II mit 18:6 Zählern – eine Partie weniger absolviert als Lintorf. Grund genug, um mit soliden und souveränen Leistungen nach 13 von 28 Spieltagen als ernsthafter Aufstiegsanwärter zu gelten. Doch dürften die Langenfelder überhaupt im Sommer den Schritt von der Verbandsliga zurück in die fünftklassige Oberliga gehen?
Eine Frage mit Brisanz. Denn die Zweitvertretung der SGL zog sich im
Sommer freiwillig aus der Oberliga in die Verbandsliga zurück. „Darüber, ob wir aufsteigen dürften, haben wir uns keine Gedanken gemacht“, sagt Langenfelds Sportlicher Leiter Dennis Werkmeister und betont: „Das ist für uns kein Thema und auch nicht das Saisonziel.“Tatsächlich schien es zuletzt so, dass sowohl Scholl als auch seine Spieler keinen Gedanken an die Aufstiegs-Thematik verschwenden. Die zweite Mannschaft gehörte zwar selbst nur eine Spielklasse unterhalb des Regionalliga-Teams zu den stärkeren Klubs in der Oberliga. Im Zuge der Neuausrichtung unter Scholl entschied man sich aber dazu, eine Stufe tiefer anzutreten. Spieler aus dem Nachwuchs sollten ohne Leistungsdruck reifen können. In der Verbandsliga versprachen sich die Verantwortlichen mehr Erfolge für die Talente als Rückschläge.
Das Thema Aufstieg stand also tatsächlich in Langenfeld nie zur Debatte.
Überraschend deshalb, dass die Lintorfer im Vorfeld des Hinrunden-Aufeinandertreffens zwischen beiden Vereinen am vergangenen Samstag (22:29) eine offizielle Anfrage an den Handball-Verband Niederrhein (HVN) stellten. Der Inhalt: Kann Langenfelds Reserve nun aufsteigen oder nicht? Die Auffassung der Lintorfer Funktionäre: Langenfeld kann nicht aufsteigen, denn der Start eine Liga tiefer gilt als Rückzug der Mannschaft. Das bedeutet eine Aufstiegssperre für eine Spielzeit.
Diese Sicht der Dinge bestätigte auch der Leiter der technischen Kommission des HVN, Peter Monschau, auf Anfrage unserer Redaktion. Ebenso bestätigte dies Martin Mende, Vizepräsident Recht des HVN, nach erfolgter Erörterung. Der entscheidende Abschnitt der Spielordnung unter Punkt 7.7.1.2 lautet: „Mannschaften, die sich in der Zeit zwischen dem letzten Meisterschaftsspieltag und dem Meldetermin zurückziehen, werden auf die absteigenden Mannschaften der Spielsaison 2020/21 angerechnet. (...) Des Weiteren können diese Vereine in der Folgespielsaison nicht wieder in die betreffende Klasse aufsteigen.“
Für die Langenfelder scheint diese Entscheidung einerlei. Scholl sieht vielmehr die Entwicklung seiner Spieler für die 1. Mannschaft in der Regionalliga als Aufgabe. Dort kämpft das Team von Trainer Lars Brümmer gegen den Abstieg. Misslänge der Klassenerhalt, wäre die Aufstiegsfrage der Reserve ohnehin hinfällig, da nicht zwei Teams in einer Oberliga spielen können.