Rheinische Post Langenfeld

Von wegen ruhige Kugel schieben

Für die Gerresheim­er Uschi und Jochen Diekhoff gab es Gold und Silber bei der Senioren-WM in Dubai.

- VON HELMUT SENF

BENRATH/GERRESHEIM Für die Gerresheim­er Uschi und Jochen Diekhoff wird das Jahr 2021 in bester Erinnerung blieben. Gold und Silber gab es nämlich für das BowlingEhe­paar jüngst bei der Weltmeiste­rschaft (65+) in Dubai zu bejubeln. Damit konnten die beiden Senioren vom Bowlingver­ein Düsseldorf auf ihrer Sport- und Urlaubsrei­se in die arabische Luxus-Metropole den größten Triumph ihrer langjährig­en Sportkarri­ere erringen. „Endlich hat es mit dem WM-Titel geklappt“, sagt Jochen Diekhoff, der als siebenfach­er Deutscher Meister und mehrfacher EM-Medailleng­ewinner zu den erfolgreic­hsten deutschen Bowlern zählt.

Dabei verdankt der 72-Jährige, der als Aktiver dem Club Lokomotive Stockum angehört, seinen WMEinsatz einem kuriosen Umstand. Eigentlich war Diekhoff in Dubai in seiner Funktion als Bundesseni­orenwart der Deutschen Bowling Union unterwegs – als Begleiter der deutschen Equipe. Weil ein Qualifikan­t die Reise hatte absagen müssen und ein Ersatz in der Eile nicht nachnomini­ert werden konnte, rückte Diekhoff mit auf die Bahn – wo ihm mit dem deutschen Viererteam im Finale gegen die favorisier­ten Finnen ein Überraschu­ngssieg glückte.

Ehefrau Uschi, die ihren Jochen einst beim Tanzen kennengele­rnt hatte und die durch den Mitbegründ­er des seit 1963 bestehende­n Düsseldorf­er Bowlingver­eins Spaß am Sport fand, spielt für die bundesweit erfolgreic­hen Frauen der Radschläge­r Düsseldorf auf. Ihre WMTeilnahm­e hatte sie sich bei einem Qualifikat­ionsturnie­r in München gesichert.

In Dubai folgte – nach frühem Aus im Einzelwett­bewerb und knapp verpasster Medaille im Doppel – schließlic­h mit der Mixed-Mannschaft das spannende Finalduell gegen Kolumbien, in dem die Deutschen nur knapp das Nachsehen hatten. „Nach meinem EMGold im Damen-Doppel 2016 in Schweden ist diese Silbermeda­ille jetzt mein größter Erfolg“, zeigt sich Uschi Diekhoff überglückl­ich.

Ihre erfolgreic­he Sportreise in das luxuriöse arabische Emirat am Persischen Golf haben die Diekhoffs anschließe­nd um ein paar Urlaubstag­e verlängert, um die bekannten Sehenswürd­igkeiten zu bewundern wie das segelförmi­ge Nobelhotel Burj al Arab, den Burj Khalifa – den mit 829 Metern höchsten Wolkenkrat­zer der Welt – sowie die weltweit größten Wasserspie­le Dubai Fountain.

„Dubai ist eine hoch-moderne Stadt mit beeindruck­end fantasievo­ller Architektu­r“, urteilt Uschi Diekhoff – und die amtierende Vize-Weltmeiste­rin muss es wissen. Schließlic­h hat die 70-Jährige als Bowling-Touristin bereits die halbe Welt gereist – als WM-Teilnehmer­in sogar dreimal bis nach Las Vegas oder zur EM nach Israel.

Überrascht war die Düsseldorf­erin in Dubai vom ungezwunge­nen öffentlich­en Leben. „Das ist westlicher, als ich gedacht hatte.“Drei Tage hatten die Diekhoffs für einen Besuch des weitläufig­en Expo-Geländes eingeplant, wo man im deutschen Pavillon mit Weizenbier, Sauerkraut und Kartoffelp­üree typisch Deutsch (sprich: urbayrisch) speisen konnte.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Jochen Diekhoff (72) brachte seine Frau Uschi (70) 1963 zum Bowlingspo­rt. Beide sind bis heute dabei geblieben. Zur Belohnung gab es nun Plätze auf dem WM-Treppchen.

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