Rheinische Post Langenfeld

Jahrzehnte­langes Nichthande­ln

- Ute Siegmund per E-Mail Klaus-Jürgen Laufs Mettmann

Zu „CDU und SPD in NRW gleichauf“(RP vom 16. Dezember): Nein, keiner der beiden Kandidaten für NRW ist überzeugen­d. Warum ich dennoch sehr auf einen Wahlsieg der CDU – und damit auf ein besseres Langzeit- denn Kurzzeitge­dächtnis der Wähler – hoffe, ist der Rückblick auf 46 Jahre (mit kurzen Unterbrech­ungen) in meinen Augen miserabler SPD-Landesregi­erung, von 1966 bis 2005 und 2010 bis 2017, die im Duo Kraft/Löhrmann gipfelten (mit dem in meinen Augen größten Regierungs­versagen: „Kein Kind bleibt zurück“ist nur ein Beispiel für große Sprüche und fehlendes Handeln, ebenso das Leugnen, es gebe in NRW No-go-Areas). Jahrzehnte­langes Nichthande­ln, Aussitzen, Ignorieren, Schönreden dürfen sich in NRW nicht – in dem Maße – wiederhole­n. Von politische­m Gestalten wagt man heute gar nicht mehr zu sprechen; 16 Jahre CDUBundesr­egierung waren oft ähnlich; dennoch ist es nicht angebracht, vom Bund aufs Land zu schließen. Auch in der CDU gibt es großen Optimierun­gsbedarf (unter anderem Umgang mit/in der Pandemiebe­kämpfung), aber erst seit 2017 mit Herbert Reul als Innenminis­ter (er ist ein Glücksfall für NRW) werden wichtige, bis dahin totgeschwi­egene Probleme angegangen und kosten nun umso mehr Steuergeld­er. Für NRW wäre es meines Erachtens eine Katastroph­e, würde es sich die SPD in der Landesregi­erung erneut „gemütlich machen“. Herr Wüst hat es in der Hand! zwölf Euro angehoben werden soll. Nun ist man ja bekanntlic­h mit dieser Ampelkoali­tion maßgeblich an der Regierung, und Heil hat nichts Eiligeres zu verkünden, dass eben der Mindestloh­n auf zwölf Euro zügig angehoben wird. Gut, die Betroffene­n wird es sicher freuen, und es sei ihnen auch gegönnt. Nur: Die Kehrseite der Medaille liegt doch klar auf der Hand. Betroffen als Arbeitgebe­r ist in erster Linie der Mittelstan­d, wie auch erwähnt Handwerker, Metzger und der Bäcker um die Ecke. Diese alle müssen diese nicht unerheblic­hen Mehrkosten schultern und werden mit absoluter Sicherheit ihre Preise erhöhen. Wir alle als Verbrauche­r sind hierbei die Leidtragen­den! Die Folge dessen ist natürlich, dass die Inflation weiter ansteigen wird. Aber darüber wird im Vorfeld wohlweisli­ch nicht gesprochen. Und dann verspricht eine Christine Lagarde, ihres Zeichens Präsidenti­n der Europäisch­en Zentralban­k, dass die Inflation im nächsten Jahr ganz sicher sinken wird. Woher nimmt diese Dame dieses Wissen? Das Gegenteil wird eintreten und die Null-Prozent-Zinspoliti­k weiter betrieben. Das sind doch die Fakten, und somit wird dem Wähler nie die ganze Wahrheit gesagt.

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