RECHT & ARBEIT
(tmn) Krankenschein Wer im Job ausfällt, muss sich nicht nur bei seiner Führungskraft oder in der Personalabteilung krankmelden. In der Regel brauchen Arbeitnehmer nach einigen Tagen auch eine offizielle Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus der Arztpraxis. Diese können Arbeitgeber schon ab dem ersten Krankheitstag verlangen – und sie können diese kurze Frist sogar zur Regel machen, erklärt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln. Der Arbeitgeber müsse auch nicht begründen, warum er auf diese Regelung besteht. Gibt es im Unternehmen einen Betriebsrat, müsse dieser bei einer allgemeinen Anordnung aber beteiligt werden. Hat der Arbeitgeber indes nichts anderes geregelt, muss der Durchschlag des Attests üblicherweise nach dem dritten Tag der Arbeitsunfähigkeit eingereicht werden, also an Tag vier. So steht es im Gesetz. Aber: Auch die Tage am Wochenende zählen dabei mit. Bis Ende März 2022 gilt aufgrund der Corona-Pandemie außerdem die Sonderregelung, dass sich Arbeitnehmer bei Erkältungsbeschwerden auch telefonisch ohne Praxisbesuch krankschreiben lassen können.
Liebe am Arbeitsplatz Relativ viele Paare lernen sich im Job kennen. Der Arbeitgeber darf da eigentlich nicht mitreden.
In manchen Unternehmen sind Team-Pärchen dennoch nicht gerne gesehen. Rein rechtlich sind Beziehungen oder Affären am Arbeitsplatz aber nicht verboten. „Der Chef kauft die Arbeitskraft, nicht das Liebesleben seiner Mitarbeiter“, sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Nur wenn die Qualität der Arbeitsleistung leide oder wenn sittliche Gebräuche verletzt würden, könne der Arbeitgeber mit Abmahnung oder Kündigung reagieren. Trotzdem gebe es Unternehmen, die zum Beispiel mit Anzeigepflichten oder Date-Verboten Beziehungen unter Mitarbeitern unterbinden wollen, sagt Bredereck. Das sei zwar unwirksam, führe aber trotzdem zu großem Druck auf die Betroffenen. Ärger folge dann oft indirekt, zum Beispiel über berufliche Nachteile.