Erste Zivilisten aus Mariupol gerettet
Die Evakuierung des Stahlwerks hat begonnen. Russland beschießt Odessa.
MOSKAU/KIEW (ap/dpa/rtr) In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol hat eine internationale Evakuierungsaktion zur Rettung von Zivilisten aus dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk begonnen. Beteiligt sind auch die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, wie ein Sprecher bestätigte. In einem Konvoi aus mehreren Bussen wurden nach ersten Angaben bereits mehrere Dutzend Zivilisten aus dem Stahlwerk Asowstal gebracht. Präsident Woldymyr Selenskyj bestätigte den Beginn der Aktion in den sozialen Medien, eine Gruppe von 100 Menschen sei auf dem Weg in ukrainisch kontrolliertes Gebiet.
Russland wiederum hat erneute Angriffe auf den Osten und den Süden des Nachbarlands Ukraine bestätigt. Im Gebiet Saporischschja seien Flugabwehrraketensysteme vom Typ S-300 zerstört worden, sagte ein Sprecher desVerteidigungsministeriums. Im Gebiet Charkiw seien zwei Kampfflugzeuge abgeschossen worden. Moskau bestätigte zudem einen Angriff auf einen Flugplatz der Schwarzmeer-Metropole Odessa. Mit Raketen sei die Landebahn zerstört worden sowie ein Hangar, in dem aus den USA und Europa gelieferte Waffen gelagert gewesen seien. Die ukrainische Regierung ihrerseits teilte mit, bei einem Angriff auf das Quartier des russischen Armeestabs in Isjum seien mehrere Menschen getötet worden.
Neue Satellitenfotos ließen Schäden an russischen Öllagern erkennen, die mutmaßlich von der Ukraine angegriffen worden waren. Die Aufnahmen vom Samstag zeigten zwei Anlagen in Brjansk, rund 100 Kilometer nördlich der Grenze zur Ukraine. Die Schäden entstanden durch Explosionen, die sich am Montag ereignet hatten.
Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, besuchte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Dessen Büro veröffentlichte Aufnahmen einer Delegation des USKongresses. Pelosi dankte Selenskyj für den Einsatz der Ukrainer: „Wir befinden uns an einer Grenze der Freiheit, und Ihr Kampf ist ein Kampf für alle.“Pelosi ist in den USA die Nummer drei im Staat.