Rheinische Post Langenfeld

Magdeburg nach Sieg im Handball-Krimi vor Titelgewin­n

Eine Woche nach der Pokalniede­rlage gegen Kiel gibt der Tabellenfü­hrer der Bundesliga im Duell mit Verfolger Berlin die passende Antwort.

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MAGDEBURG (dpa) Die Fans stimmten schon Meisterges­änge an, die Spieler tanzten ausgelasse­n über das Parkett: Nach dem 28:27 (14:14) am Sonntag gegen die Füchse Berlin im Bundesliga-Topspiel kann der SC Magdeburg langsam die Feierlichk­eiten zum zweiten Titelgewin­n der Vereinsges­chichte nach 2001 planen. Dank des Sieges vor 6066 Zuschauern führt der Vereinswel­tmeister die Tabelle mit 50:4 Punkten weiter souverän an.

„Es war ein Wechselbad der Gefühle. Das muss ich auch erst einmal verarbeite­n“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert nach dem Happy End in einem Handball-Krimi. „Ich kann meiner Mannschaft nur ein Riesenkomp­liment machen, dass wir nie aufgesteck­t haben. Das Pendel hätte in beide Richtungen ausschlage­n können. Ich bin froh, dass sich die Jungs belohnen konnten.“

Bei noch sieben ausstehend­en Spielen haben die Magdeburge­r, die am Dienstag gegen HBC Nantes den Einzug ins Halbfinale der European

League perfekt machen wollen, weiter sechs Minuspunkt­e weniger auf dem Konto als Verfolger THW Kiel (46:10). Wiegert wollte aber noch keine Glückwünsc­he annehmen: „Über die Meistersch­aft können andere reden. Wir versuchen weiter, Spiele zu gewinnen.“

Der Rekordmeis­ter aus Kiel kam am Sonntag gegen die MT Melsungen zwar zu einem 27:25 (12:10). An eine erfolgreic­he Titelverte­idigung glaubt im hohen Norden aber niemand mehr. „Wir haben jetzt eine bessere Ausgangspo­sition im Kampf um Platz zwei. Es ist wichtig, dass wir uns für die Champions League qualifizie­ren“, sagte THWGeschäf­tsführer Viktor Szilagyi.

Für die Berliner (42:12) bedeutete die knappe Niederlage in Magdeburg einen Rückschlag im Kampf um die Teilnahme an der Königsklas­se. Der Hauptstadt­club fiel sogar hinter die punktgleic­he SG Flensburg-Handewitt, die am Samstag das Nordduell gegen den HSV Hamburg mit 33:23 für sich entschiede­n hatte, auf Rang vier zurück. „Wir sind sehr niedergesc­hlagen“, sagte Füchse-Sportvorst­and Stefan Kretzschma­r am SkyMikrofo­n. „Es ist sehr bitter, dass wir nichts mitnehmen.“

Von Beginn an lieferten sich beide Teams einen heißen Fight. Zehn Minuten vor Schluss schienen die Gäste beim 25:21 auf der Siegerstra­ße. Doch dann schaffte Magdeburg dank eines 5:0-Laufs die späte Wende. „Wir sind cool und immer bei unserem Plan geblieben“, lobte Wiegert.

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FOTO:DPA Obenauf: Magdeburgs Philipp Weber (r) gegen die Berliner Abwehr.

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