Rheinische Post Langenfeld

„Die Fans sind der Headliner von Rock am Ring“

Die Organisati­on des Mega-Festivals liegt erstmals in den Händen des Nachfolger­s von Marek Lieberberg und seiner Agentur Dreamhaus.

- TOBIAS DUPKE STELLTE DIE FRAGEN.

Nach zweijährig­er CoronaPaus­e starten am Pfingstwoc­henende die Zwillingsf­estivals Rock am Ring in der Eifel und Rock im Park in Nürnberg wieder durch. Festivaler­finder Marek Lieberberg hat die Organisati­on an Matt Schwarz und seine Agentur Dreamhaus übergeben – seit 2021 Teil der Eventim-Familie. Mit ihm haben wir überVeränd­erungen, Corona und Emotionen gesprochen.

Herr Schwarz, werden Rock am Ring und Rock im Park dieses Jahr definitiv stattfinde­n, oder kann noch etwas dazwischen­kommen? Wann kommt das finale „Go“? SCHWARZ Rock am Ring und Rock im Park werden – Stand heute – so stattfinde­n wie geplant. Wir gehen nicht davon aus, dass sich an der Umsetzbark­eit der beiden Rocks etwas ändert, und befinden uns in der Hochphase unserer Planungen. Go!

Auf welche Corona-Maßnahmen müssen sich die Besucher einstellen?

SCHWARZ

Wir müssen lernen, mit der Pandemie beziehungs­weise Endemie zu leben. Derzeit gehen wir nach wie vor davon aus, dass die beiden Festivals ohne Einschränk­ungen planmäßig stattfinde­n werden. Den Besucherin­nen und Besuchern steht es natürlich frei, eine Maske zu tragen, vorgegeben ist dies aber nicht.

Wird es sonst in diesem Jahr Veränderun­gen geben?

SCHWARZ Wir modernisie­ren die Festivals Schritt für Schritt und befinden uns hier im Prozess. Veränderun­g braucht Zeit, Altbewährt­es bleibt natürlich so, Rock am Ring bleibt Rock am Ring. Dennoch ist es uns wichtig, Themen wie Digitalisi­erung, unter anderem durch neue Homepages und Festival-Apps, Einführung von Cashless-Payment und Nachhaltig­keit voranzutre­iben. Das komplette Festivalme­rchandise ist organic, und die Festival-CI (Corporate Identity, d.Red.) hat einen kompletten Neuanstric­h erhalten.

Auf welche Bands freuen Sie sich in diesem Jahr am meisten?

SCHWARZ Ich freue mich auf die Auftritte vieler Künstlerin­nen und Künstler, zum Beispiel Green Day, Marteria, Muse oder Weezer, und versuche, so viel vom Festival zu erleben wie möglich.

Normalerwe­ise ist Rock am Ring zu diesem Zeitpunkt schon längst ausverkauf­t – warum in diesem Jahr nicht? Gibt es aus diesem Grund auch Tageskarte­n?

SCHWARZ Wir haben viele Anfragen nach Tagesticke­ts erhalten und diese daher angeboten. Wir haben aktuell bereits über 80.000 Tickets verkauft. Es ist ein

Prozess, nach mehr als einer zweijährig­en Pause denWeg zurück zur Normalität zu finden, die Verkäufe im ersten Quartal des Jahres waren aufgrund der herrschend­en Unsicherhe­it langsamer als sonst. Dass ein Großteil der Fans die Tickets wieder nach der abgesagten letzten Edition per Ticketswap in 2022 übertragen haben, zeigt die starke Bindung der Community zu den beiden Rocks, was uns sehr freut.

Sie haben eine große Community – wie ist die Stimmung dort? Freudige Erwartung nach langer Durststrec­ke? Unterschwe­llige Angst vor Menschenma­ssen und einer möglichen Ansteckung? SCHWARZ Die Fans sind, wie

wir, voller Vorfreude und sehnen sich nach dem ersten JuniWochen­ende am Nürburgrin­g und in Nürnberg. Die Stimmung steigt täglich. Wir erhalten kaum covidrelev­ante Rückfragen.

Das erste Mal Rock am Ring ohne Marek Lieberberg, den Erfinder dieses Festivals – er hatte immer eine besondere Beziehung zu den Fans und auch immer wieder die Nähe gesucht. Werden Sie auch auf den Zeltplätze­n auftauchen oder auf der Bühne stehen?

SCHWARZ Natürlich besuche ich alle Bereiche des Festivals, das gilt für unser gesamtes Dreamhaus-Team. Der enge Kontakt zu den Fans, dem eigentlich­en Headliner der beiden Events, ist uns sehr wichtig.

Sie organisier­en nicht nur Rock am Ring und Rock im Park, sondern auch viele andere Konzerte – wie sind die Erfahrunge­n nach den zwei Jahren Zwangspaus­e? SCHWARZ Wir fangen gerade an mit den erstenVera­nstaltunge­n. Die NoShow-Raten reduzieren sich von Woche zu Woche. Keine unserer

Shows wurde zu einem Corona-Hotspot. Viele Dienstleis­ter und insbesonde­re Soloselbst­ständige haben die Branche verlassen, Personalen­gpässe und Materialkn­appheit sowie massive Preissteig­erungen sind täglich herausford­ernd für die gesamte Branche. Aber die Planbarkei­t unserer Veranstalt­ungen ist endlich wieder gewährleis­tet, was uns optimistis­ch stimmt.

Wie wird der Festival- und Konzertsom­mer 2022?

SCHWARZ Ich denke, wir werden wieder viele besonders emotionale Momente erleben. Musik bewegt und verbindet, die gesellscha­ftliche Relevanz der Kultur ist maßgeblich. Wir freuen uns sehr auf die Open Airs und Konzerte.

Auf welches Konzert freuen Sie sich 2022 am meisten?

SCHWARZ Rock am Ring ist für viele, auch für mich, das Highlight der Saison. Wir sind ready und freuen uns sehr auf unser Publikum.

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FOTO: DREAMHAUS Matt Schwarz und seine Agentur Dreamhaus organisier­en das Festival in der Eifel.

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