„Die Fans sind der Headliner von Rock am Ring“
Die Organisation des Mega-Festivals liegt erstmals in den Händen des Nachfolgers von Marek Lieberberg und seiner Agentur Dreamhaus.
Nach zweijähriger CoronaPause starten am Pfingstwochenende die Zwillingsfestivals Rock am Ring in der Eifel und Rock im Park in Nürnberg wieder durch. Festivalerfinder Marek Lieberberg hat die Organisation an Matt Schwarz und seine Agentur Dreamhaus übergeben – seit 2021 Teil der Eventim-Familie. Mit ihm haben wir überVeränderungen, Corona und Emotionen gesprochen.
Herr Schwarz, werden Rock am Ring und Rock im Park dieses Jahr definitiv stattfinden, oder kann noch etwas dazwischenkommen? Wann kommt das finale „Go“? SCHWARZ Rock am Ring und Rock im Park werden – Stand heute – so stattfinden wie geplant. Wir gehen nicht davon aus, dass sich an der Umsetzbarkeit der beiden Rocks etwas ändert, und befinden uns in der Hochphase unserer Planungen. Go!
Auf welche Corona-Maßnahmen müssen sich die Besucher einstellen?
SCHWARZ
Wir müssen lernen, mit der Pandemie beziehungsweise Endemie zu leben. Derzeit gehen wir nach wie vor davon aus, dass die beiden Festivals ohne Einschränkungen planmäßig stattfinden werden. Den Besucherinnen und Besuchern steht es natürlich frei, eine Maske zu tragen, vorgegeben ist dies aber nicht.
Wird es sonst in diesem Jahr Veränderungen geben?
SCHWARZ Wir modernisieren die Festivals Schritt für Schritt und befinden uns hier im Prozess. Veränderung braucht Zeit, Altbewährtes bleibt natürlich so, Rock am Ring bleibt Rock am Ring. Dennoch ist es uns wichtig, Themen wie Digitalisierung, unter anderem durch neue Homepages und Festival-Apps, Einführung von Cashless-Payment und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Das komplette Festivalmerchandise ist organic, und die Festival-CI (Corporate Identity, d.Red.) hat einen kompletten Neuanstrich erhalten.
Auf welche Bands freuen Sie sich in diesem Jahr am meisten?
SCHWARZ Ich freue mich auf die Auftritte vieler Künstlerinnen und Künstler, zum Beispiel Green Day, Marteria, Muse oder Weezer, und versuche, so viel vom Festival zu erleben wie möglich.
Normalerweise ist Rock am Ring zu diesem Zeitpunkt schon längst ausverkauft – warum in diesem Jahr nicht? Gibt es aus diesem Grund auch Tageskarten?
SCHWARZ Wir haben viele Anfragen nach Tagestickets erhalten und diese daher angeboten. Wir haben aktuell bereits über 80.000 Tickets verkauft. Es ist ein
Prozess, nach mehr als einer zweijährigen Pause denWeg zurück zur Normalität zu finden, die Verkäufe im ersten Quartal des Jahres waren aufgrund der herrschenden Unsicherheit langsamer als sonst. Dass ein Großteil der Fans die Tickets wieder nach der abgesagten letzten Edition per Ticketswap in 2022 übertragen haben, zeigt die starke Bindung der Community zu den beiden Rocks, was uns sehr freut.
Sie haben eine große Community – wie ist die Stimmung dort? Freudige Erwartung nach langer Durststrecke? Unterschwellige Angst vor Menschenmassen und einer möglichen Ansteckung? SCHWARZ Die Fans sind, wie
wir, voller Vorfreude und sehnen sich nach dem ersten JuniWochenende am Nürburgring und in Nürnberg. Die Stimmung steigt täglich. Wir erhalten kaum covidrelevante Rückfragen.
Das erste Mal Rock am Ring ohne Marek Lieberberg, den Erfinder dieses Festivals – er hatte immer eine besondere Beziehung zu den Fans und auch immer wieder die Nähe gesucht. Werden Sie auch auf den Zeltplätzen auftauchen oder auf der Bühne stehen?
SCHWARZ Natürlich besuche ich alle Bereiche des Festivals, das gilt für unser gesamtes Dreamhaus-Team. Der enge Kontakt zu den Fans, dem eigentlichen Headliner der beiden Events, ist uns sehr wichtig.
Sie organisieren nicht nur Rock am Ring und Rock im Park, sondern auch viele andere Konzerte – wie sind die Erfahrungen nach den zwei Jahren Zwangspause? SCHWARZ Wir fangen gerade an mit den erstenVeranstaltungen. Die NoShow-Raten reduzieren sich von Woche zu Woche. Keine unserer
Shows wurde zu einem Corona-Hotspot. Viele Dienstleister und insbesondere Soloselbstständige haben die Branche verlassen, Personalengpässe und Materialknappheit sowie massive Preissteigerungen sind täglich herausfordernd für die gesamte Branche. Aber die Planbarkeit unserer Veranstaltungen ist endlich wieder gewährleistet, was uns optimistisch stimmt.
Wie wird der Festival- und Konzertsommer 2022?
SCHWARZ Ich denke, wir werden wieder viele besonders emotionale Momente erleben. Musik bewegt und verbindet, die gesellschaftliche Relevanz der Kultur ist maßgeblich. Wir freuen uns sehr auf die Open Airs und Konzerte.
Auf welches Konzert freuen Sie sich 2022 am meisten?
SCHWARZ Rock am Ring ist für viele, auch für mich, das Highlight der Saison. Wir sind ready und freuen uns sehr auf unser Publikum.