Kalenderblatt
Erstbesteigung des Shishapangma
Auf der Erde gibt es 14 Berge, die höher als 8000 Meter sind. Zehn von ihnen befinden sich im Himalaya, vier im angrenzenden Gebirge Karakorum. Außerhalb Asiens gibt es keine vergleichbaren Berge. Der kleinste der Achttausender ist der Shishapangma. Sein höchster Gipfel ist 8027 Meter hoch, seine Basis befindet sich in Tibet, das seit 1965 als „Autonomes Gebiet“an China angegliedert ist. Sein Name bedeutet „der Bereich über der grasbewachsenen Ebene“. Nähert man sich dem Berg von Norden, erblickt man tatsächlich zunächst die grasbewachsenen Flächen des tibetischen Hochlands, über dem sich der schneebedeckte Shishapangma erhebt. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert die ersten Alpinisten die gigantischen Berge des Himalaya entdeckten, blieb der Shishapangma lange außen vor. Zunächst standen unter anderem Mount Everest (Erstbesteigung 1953) und Annapurna (1950) im Fokus. Das lag nicht etwa daran, dass dieser Berg schwieriger zu besteigen ist. Als einziger der Achttausender, der vollständig auf chinesischem Staatsgebiet liegt, war er für ausländische Bergsteiger noch lange unerreichbar, erst seit 1978 ist er zugänglich. Es waren daher Bergsteiger einer chinesischen Expedition, die am 2. Mai 1964 als erste Menschen den Hauptgipfel des Shishapangma erreichten. An der Mission hatten sich fast 200 Personen beteiligt, neben Extrembergsteigern auch Geologen, Meteorologen und Kartografen. Zehn Bergsteiger standen am Ende tatsächlich am Gipfel. Heute gilt der Shishapangma als der Achttausender, der am einfachsten zu besteigen ist. Einer seiner Nebengipfel ist mit 8008 Meter Höhe ein beliebtes Ziel für Bergsteiger.