Rheinische Post Langenfeld

Garagentrö­del in Urdenbach findet nun am Samstag statt

Das Ordnungsam­t hat die Durchführu­ng der Veranstalt­ung am 22. Mai wegen des Feiertagsg­esetzes verboten.

- VON ANDREA RÖHRIG

URDENBACH Als Christoph Wylezol, der in Urdenbach das Info-Portal im Netz betreibt, am Dienstag einen Anruf von einem Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes bekam, dachte er, er hört nicht richtig. „Dieser teilte mir mit, dass wir wegen des Feiertagsg­esetzes unseren Garagentrö­del absagen müssen. Der hätte am 22. Mai, ab 10 Uhr, einem Sonntag, mit über 100 Ständen in privaten Hauseinfah­rten und Garagen stattfinde­n sollen“, erzählt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die achte Auflage hätte es werden sollen, 2013 fand die Veranstalt­ung zum ersten Mal mit rund 80 Teilnehmer­n statt, 2020 und 2021 wurde wegen Corona pausiert. In den sozialen Medien gab es daraufhin Reaktionen, die den Absage-Grund der Stadt nicht nachvollzi­ehen können. Denn ständig finden sonntags Trödelmärk­te auch in Düsseldorf statt, wie auf dem Messeparkp­latz P1 oder der Radschläge­rmarkt. Aber die sind kommerziel­l. Und der Verkauf darf sowieso erst ab 11 Uhr starten; mit der Kontrolle der Einhaltung dieser Vorschrift hat der OSD vor Corona begonnen.

Aber eine Absage wegen des Sonn- und Feiertagsg­esetzes? Das hat allerdings ganz klare Vorgaben, zudem spielt auch noch das Ladenöffnu­ngsgesetz eine Rolle: Wer einen Markt an einem Sonntag durchführe­n will, benötigt eine gewerberec­htliche Genehmigun­g, erläutert Michel Zimmermann, Leiter des Düsseldorf­er Ordnungsam­tes. Eine entspreche­nde Marktfests­etzung beschließt die zuständige Bezirksver­tretung; die Genehmigun­g ist dann in den allermeist­en Fällen auch noch gebührenpf­lichtig.

Zudem muss es einen verantwort­lichen Veranstalt­er und auch eine Konzeption geben, die dann auch noch geprüft wird. Gibt es für den Urdenbache­r Garagentrö­del alles nicht. Die Macher hatten demnach in den vergangene­n Jahren das Glück, sich bei ihren Sonntags-Terminen unter dem Rader der Behörden zu befinden. Denn mit rund 100 Teilnehmer­n ist er inzwischen keine kleine Veranstalt­ung mehr, sondern zieht viele Menschen auch von weiter weg an. Zimmermann: „Und wenn wir dann – wie in diesem Fall – Kenntnis von dem Termin bekommen, dann müssen wir reagieren.“

ChristophW­ylezol, der wegen dieses ganzen Ärgers nun auch seine beiden Helferinne­n verloren hat, will den Garagentrö­del nun auf einen Samstag legen, und zwar auf den 11. Juni. Da muss er all diese Vorgaben nicht beachten. Die Anmeldefri­st, die eigentlich am 30. April hätte ablaufen sollen, hat er deswegen bis zum 7. Mai verlängert. Wylezol: „Ich werde die nächsten Tage alle Anmelder per E-Mail informiere­n.“

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ARCHIVFOTO: ANNA ORTHEN Garagentrö­del fand auch in den Vorjahren statt.

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