Warum der Dhünn-Radweg in Alkenrath so lange blockiert ist
Die Energieversorgung Leverkusen verlegt eine Gashauptleitung. Wegen der Baustelle müssen die Halbmarathon-Teilnehmer eine andere Strecke laufen.
LEVERKUSEN Gefühlt ist das Stadtgebiet Leverkusen derzeit eine einzige verkehrstechnische Großbaustelle. Riesige und kleine Brückenbauten über Rhein und Dhünn, neuer Asphalt für Hauptverkehrsstraßen und mehr Schienen für den RRX, Abwasserkanäle und Ferngaspipelines – alles ist dabei. Betroffen sind Autofahrer, Radler und Fußgänger. Alle müssen leiden, sich über verstopfte Umleitungsstrecken quälen und in Geduld üben.
Eine spezielle, etwa 400 Meter lange Dauerbaustelle findet sich seit Oktober 2021 im Bereich des Alkenrather Dhünn-Rad- und Fußweges. Hier lässt die Energieversorgung Leverkusen (EVL) eine Gashauptleitung aus bis zu zwölf Meter langen Rohren zusammenschweißen und in der Erde vergraben. Damit ist eine der stark frequentierten Leverkusener Radfahrer-Hauptrouten seit Monaten blockiert. Und selbst die Teilnehmer des Halbmarathons müssen deshalb am Sonntag (12. Juni) eine andere Route nehmen.
Die Leitungsarbeiten zwischen der Bahnunterführung WilhelmLeuschner-Straße/Schlebuschrath und Hans-von-Dohnanyi-Straße (nahe Gustav-Heinemann-Straße/ Schloss) ruhen seit fast zwei Wochen, bestätigt ein EVL-Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion. Die Baustelle soll die Teilnehmer des Halbmarathons möglichst wenig stören. Gleich nach dem Sportevent rollen aber wieder die Bagger an.
Dann nimmt sich die Tiefbaufirma einen sehr sensiblen Bauabschnitt vor: das Stück vom Rad- und Fußweg unter der Bahnunterführung Alkenrath her in Richtung Sportplatz. Ein echtes Nadelöhr und die einzige befestigte Zufahrt für die Häuser in Schlebuschrath und die zwei Kleingartenanlagen. Der Bereich ist zudem Teil des Dhünn-Rad- und Fußweges Wiesdorf-Schlebusch.
An dieser nur gut drei Meter breiten Stelle unter der Gütergleisstrecke wird vermutlich eine Vollsperrung nötig sein. Es könne dafür nur an Wochenenden und wahrscheinlich nur nachts gearbeitet werden, schreibt der EVLSprecher. Die „Finalisierung“der Bauarbeiten soll voraussichtlich zu Beginn der kommenden Heizperiode (üblicherweise 1. Oktober) erfolgen, ergänzt eine Stadtsprecherin. Bis dahin wird es weitere Einschränkungen geben. Der Gasleitungsbau im Dhünn-Radwegbereich wird auch zwischen heutiger Baustelle ab Hans-vonDohnanyi-Straße und Gustav-Heinemann-Straße fortgesetzt.
Warum dauerten die Bauarbeiten an der bisherigen kurzen Leitungsstrecke so lang? „Wir arbeiten in einem engen Raum, in dem nur Kleingeräte zum Einsatz kommen können. Zu den üblichen komplexen Genehmigungs- und Abstimmungsverfahren kamen – wie auch bei anderen Baustellen – im Winter die Corona-Situation und die Abhängigkeit von Materiallieferungen“, antwortet der EVL-Sprecher.
Bis auf den Anschluss der Laternen ist das erste Stück des Rad- und Fußweges längst fertig. Statt der üblichen Betonpflastersteine rollten die Bauarbeiter feinen und herrlich glatten Asphalt aus. Auf dieser Oberfläche fahre der Radfahrer angenehmer als auf Pflaster, meint der EVL-Vertreter, „zumal es diese Art des Pflasters nicht mehr gibt“. Wie lange und ob die Asphaltdecke den Wurzeln der nahen Bäume standhält, darauf gibt die EVL keine Prognose ab.
„Wir arbeiten in einem engen Raum, in dem nur Kleingeräte zum Einsatz kommen können“Ein EVL-Sprecher