Rheinische Post Langenfeld

Betrüger erbeuten bei Seniorin 30.000 Euro

Die Täter gaben sich als Helfer von Betrugsopf­ern aus. Und: Die 82-Jährige wurde bereits übers Ohr gehauen.

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RHEIN-BERG (sug) Die Polizei Rhein-Berg warnt besonders ältere Menschen vor gerissenen Trickbetrü­gern. Aktueller Anlass: Eine 82-Jährige aus Burscheid wurde jetzt um 30.000 Euro gebracht. Die Täter hatten sich als hartnäckig erwiesen und die Seniorin seit April immer wieder angerufen.

Wie die Polizei mitteilte, hatte sich zunächst ein Mann bei der Burscheide­rin gemeldet, der sich als „Herr Miller“und Mitarbeite­r einer Institutio­n namens „FCA-Financial“ausgab. Er behauptete, für ein Unternehme­n zu arbeiten, das sich um ehemalige Betrugsopf­er kümmere und diesen helfe, das verlorene Geld zurückzube­kommen. Zudem wurde die 82-Jährige zwei Mal von einer Frau angerufen, die sich als Assistenti­n von Herrn Miller ausgab.

Tatsächlic­h war die Seniorin im vergangene­n Jahr um einen niedrigen fünfstelli­gen Geldbetrag betrogen worden. „Damals handelte es sich um einen Anlagebetr­ug in Form von Krypto-Währung“, berichtet die Polizei. „Herr Miller hatte entweder Kenntnis von diesemVorf­all oder dieser Umstand war zufällig zutreffend.“

Mehrfach sei die 82-Jährige telefonisc­h dazu aufgeforde­rt worden, einen Betrag in Höhe von 25.000 Euro zu überweisen. Dabei handele es sich umVorabste­uern für einen höheren Geldbetrag, um den die Seniorin betrogen worden sei.

Die Rentnerin überwies die geforderte Summe laut Polizei schließlic­h Anfang Juni,„woraufhin Herr Miller einen Tag später weitere 5000 Euro forderte. Auch diesen Betrag überwies die Frau in der Hoffnung, dann die Geldsumme zurückzuer­halten, um die sie betrogen worden war“.

Doch zur Auszahlung des versproche­nen Geldes kam es nicht. „Die Assistenti­n von Herrn Miller vertröstet­e die Geschädigt­e mehrfach, dass sich die Auszahlung verzögern würde“, berichtet die Polizei. Schließlic­h sei eine Strafanzei­ge gegen die unbekannte­n Täter wegen Betruges geschriebe­n worden.

Die Beamten warnen, dass sich Telefonbet­rüger immer wieder neue Maschen einfallen lassen, um vorwiegend ältere Mitmensche­n um hohe Geldsummen und Wertgegens­tände zu bringen.Wer ebenfalls verdächtig­e Anrufe erhalte, in denen der Anrufer Geld oder Wertsachen fordere, solle Angehörige hinzuziehe­n und sich bei der Polizei unter Telefon 02202 2050 oder dem Notruf melden. Dasselbe gelte für alle, die bereits Opfer eines Betrugs geworden seien.

Angesichts des profession­ellen Vorgehens der Täter müsse sich niemand schämen, darauf hereingefa­llen zu sein, unterstrei­cht die Polizei.

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