In den Bergen per Smartphone Hilfe holen
Das Mobiltelefon kann Notruf und Standort direkt an die Bergwacht senden – wenn man die richtige App hat.
(tmn) Notfall-Apps stehen Wanderern zur Seite, die in Bergnot geraten sind: Per „SOS EU ALP“etwa lässt sich wenigstens ein EU-Notruf an die 112 absetzen. In vielen Alpen-Regionen kann die App aber auch die GPS-Standortdaten sowie die Telefonnummer direkt an die zuständige Rettungsleitstelle schicken, damit die Rettungsdienste den Unfallort zielgenau finden.
Die App ist in erster Linie für Einsätze in den Alpen entwickelt worden, heißt es von der Leitstelle Tirol. Aber sie kann und soll auch bei anderen Unfällen oder Notfällen im Tal, im Straßenverkehr oder auf dem Wasser eingesetzt werden.
Allerdings beschränkt sich die volle Funktion auf den deutschen Alpenraum (Bayern), auf das österreichische Bundesland Tirol und die italienische Provinz Südtirol.
Verunglückt jemand in diesen Gebieten, erhalten die zuständigen Leitstellen – sofern verfügbar – per Internet oder per SMS die gesamten Daten aus der App, erklärt der Deutsche Alpenverein. Dazu zählen neben den GPS-Standortdaten auch Abrufzeitpunkt der GPS-Daten, Höhendaten sowie Akkustand des Smartphones.
In Tirol und Südtirol haben die Leitstellen-Mitarbeiter zudem die Möglichkeit, über „SOS EU ALP“eine Sprachverbindung zum Unfallopfer aufzubauen. In Österreich zeigt die App auch Defibrillator-Standorte in der ganzen Umgebung an.
Außerhalb der drei genannten Alpengebiete alarmiert „SOS EU ALP“nur den EU-Notruf 112. Wer in den Schweizer Alpen unterwegs ist und nicht auf die Sicherheit einer direkten Standort-Übermittlung an die Retter verzichten möchte, kann auf die Notfall-App der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega zurückgreifen, über die sich der Standort mit Freunden teilen lässt.