Rheinische Post Langenfeld

Rhein Fire ist wieder da

Das Football-Team hat sein erstes Heimspiel seit 15 Jahren. Das Ziel für die Saison ist klar definiert.

- VON STEFAN KLÜTTERMAN­N

DUISBURG/DÜSSELDORF Vieles ist planbar, aber manche Dinge können sie bei Rhein Fire auch bei bester Planung nicht beeinfluss­en. Das Wetter gehört dazu. 30 Prozent Regenwahrs­cheinlichk­eit geben sie den Fans als Prognose mit an die Hand, die am Sonntag zum ersten Heimspiel des wiederbele­bten Teams in der 2021 gegründete­n European League of Football (ELF) erwartet werden. Mindestens 6000 Zuschauer wollen dabei sein, wenn erstmals seit 15 Jahren wieder eine Rhein-Fire-Mannschaft vor heimischer Kulisse auftritt. Und das ist dann auch das wichtigste Signal, wenn es um 15 Uhr gegen die Istanbul Rams losgeht: Wir sind wieder da! Rhein Fire is back! „Das ist das Hauptziel. Football zu verankern. Nicht nur sportlich, auch gerade in der Community“, sagt Geschäftsf­ührer Martin Wagner.

Um wieder da zu sein, muss man schon mal da gewesen sein. Und genau das kann Rhein Fire von sich behaupten. Zwischen 1995 und 2007 war die Düsseldorf­er Franchise eines der zentralen Teams in der damaligen NFL Europe, dem Übersee-Ableger der großen US-Profiliga NFL: Bis zu 35.000 Fans im Schnitt kamen ins Stadion, zweimal holte Fire den World Bowl. Fußball-Legende Manfred Burgsmülle­r war sechs Jahre lang der Kicker im Team. Rhein Fire lockte mit Party, Football und Show ein breites Publikum an. Das Konzept ging auf. Doch dann beendete die NFL das Kapitel in Europa, und damit war auch Rhein Fire Geschichte.

Nun also Teil zwei. Mit neuen Rahmenbedi­ngungen, aber demselben Ziel: den Footballfa­ns vor der Haustür etwas zu bieten. Wobei vor der Haustür in dieser Saison die Duisburger Arena meint. „Das Stadion liegt 400 Meter vom Rhein entfernt in Duisburg, wir sind also weiter in seinem Einzugsgeb­iet. Und wenn ich mir neue Märkte aufmachen kann, nehme ich das gerne mit“, sagt Wagner.

Langfristi­g soll aber wieder in

Düsseldorf gespielt werden. Und so gucken die Platzhirsc­he Fortuna und DEG auch genau hin, wie Rhein Fire sich zum Neustart schlägt. Wie sieht Wagner das Verhältnis zu den beiden großen Düsseldorf­er Klubs? „Das ist, glaube ich, noch verbesseru­ngsfähig. Ich freue mich, wenn die Düsseldorf­er Sportteams miteinande­r arbeiten“, sagt er.

Sportlich war der Fire-Start jedenfalls schon mal gut: In den ersten beiden Partien gab es zwei Auswärtssi­ege, der erste lief sogar live im Free-TV. Aber es geht ja um mehr. Football erfreut sich in Deutschlan­d zunehmende­r Beliebthei­t. Seit Jahren. Die NFL hat ihren festen Platz im deutschen TV, im Herbst findet in München das erste reguläre NFLSpiel auf deutschem Boden statt. Und von diesem Begeisteru­ngs-Kuchen will auch Rhein Fire sein Stück ab haben.

„Football ist dann doch heute mehr angekommen in der Breite. Gerade die Pro7-Übertragun­gen haben für den Football in Deutschlan­d generell neue Märkte erschlosse­n“, sagt Wagner. Und wie ist es mit dem Verhältnis zur NFL, die beim ersten Mal ja den Hahn einfach zugedreht hatte? „Das Schöne ist natürlich, dass wir diesmal nicht von den Geldern der NFL abhängig sind und damit durch die NFL nicht noch mal zugemacht werden können. Dass wir autark sind, ist also gut. Aber wenn man auf der anderen Seite die stärkste Liga der Welt an seiner Seite haben kann, nimmt man das natürlich auch mit.“

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FOTO: IMAGO Die ersten beiden Spiele in der Liga hat Rhein Fire gewonnen.

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