Rheinische Post Langenfeld

Wellbrock ist bei der WM der Favorit

Der Doppel-Weltmeiste­r im Schwimmen führt das deutsche Team bei den Titelkämpf­en in Budapest an. Medaillen werden aber nicht nur im Becken- und Freiwasser­schwimmen vergeben.

- VON THOMAS ESSER UND GERALD FRITSCHE

BUDAPEST (dpa) Von diesem Wochenende an geht es für Olympiasie­ger Florian Wellbrock, seine Schwimm-Kolleginne­n und -Kollegen sowie Athleten anderer Wasserspor­tarten in Budapest umWM-Medaillen. Die ungarische Hauptstadt war bereits 2017 Ausrichter der Weltmeiste­rschaft. Nachdem die eigentlich im japanische­n Fukuoka geplante WM coronabedi­ngt ins kommende Jahr verschoben wurde, nahm derWeltver­band Fina die nun stattfinde­nden Titelkämpf­e kurzfristi­g ins Programm. Ein Überblick über die Diszipline­n, Favoriten und Titelkämpf­e.

Welche Sportarten sind bei der WM dabei?

Neben dem Hauptfokus Beckenschw­immen werden WM-Medaillen im Freiwasser­schwimmen, Wasserball, Wasserspri­ngen und Synchronsc­hwimmen vergeben. In der ersten WM-Woche sind zunächst die Beckenschw­immer und Synchronsc­hwimmerinn­en gefordert. Anschließe­nd werden die Medaillen im Freiwasser­schwimmen und Wasserspri­ngen vergeben. Die Wasserball-Wettkämpfe werden vom 20. bis zum 3. Juli ausgetrage­n.

Wird die WM im Fernsehen übertragen?

Live-Bilder von der SchwimmWM in Budapest wird es im deutschen Fernsehen nicht geben. Weder die ARD noch das ZDF oder Eurosport planen Übertragun­gen aus der ungarische­n Hauptstadt, auch nicht auf den digitalen Plattforme­n. Die Sender haben auch keine TV-Rechte. ARD und ZDF werden nach eigener Aussage nachrichtl­ich in ihren Sendungen über die Titelkämpf­e berichten. „Ich finde es schade, dass es nichts im freiempfan­gbaren Fernsehen zu sehen gibt. Ich hätte es schön gefunden, wenn

die Nachwuchss­chwimmer die Wettbewerb­e in Deutschlan­d hätten verfolgen können. Scheinbar verliert Schwimmen immer mehr an Stellenwer­t, obwohl die Leistungen wesentlich stärker geworden sind“, sagte Langstreck­en-Bundestrai­ner Bernd Berkhahn zur Situation.

Sind russische Sportler bei der WM zugelassen?

Nein. Nach langem Zögern hat die Fina Ende März Sportlerin­nen und Sportler aus Russland und Belarus für alle von ihr organisier­ten Veranstalt­ungen ausgeschlo­ssen. Zuvor hatte der Weltverban­d den Start dieser Sportler unter neutraler Flagge erlaubt und sich dafür scharfe Kritik eingehande­lt. So hatten Deutschlan­d und die Schweiz angekündig­t, nicht an der Schwimm-WM teilzunehm­en, wenn russische und belarussis­che Athleten starten dürften.

Wie stehen die deutschen Chancen?

Wellbrock ist erneut der größte deutsche Hoffnungst­räger. Der 24-Jährige geht als Titelverte­idiger über 1500 Meter im Becken und zehn Kilometer im Freiwasser an den Start. Auch über 800 Meter und fünf Kilometer zählt Wellbrock zu den Medaillenk­andida

ten. Gespannt sein darf man auch auf die Performanc­e vonWellbro­cks Teamkolleg­en Lukas Märtens, Isabel Gose und von Brustschwi­mmerin Anna Elendt. Bei den Wasserspri­ngern fehlt Medailleng­arant Patrick Hausding, der seine Karriere beendet hat. Die besten Chancen auf Edelmetall haben Tina Punzel und Lena Hentschel, die bei den Olympische­n Spielen im vergangene­n Jahr Bronze im Synchronsp­ringen vom Drei-Meter-Brett gewonnen haben. Die Synchronsc­hwimmerinn­en und das neuformier­teWasserba­ll-Nationalte­am zählen nicht zu den Edelmetall­favoriten.

 ?? FOTO: RONNY HARTMANN/ZB/DPA ?? Florian Wellbrock will bei der WM in Budapest seine nächsten Titel holen.
FOTO: RONNY HARTMANN/ZB/DPA Florian Wellbrock will bei der WM in Budapest seine nächsten Titel holen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany