Busspur Odenthaler Straße ist vom Tisch
Nach Bürgerprotest und Ratsauftrag hat die Stadt zwei Ausbauvarianten erarbeitet und befragt Anwohner.
LEVERKUSEN Das Thema ist ein Dauerbrenner. Einer, der nach Jahren nun zu einer Lösung kommen könnte. Denn die Stadt ist dem Ende 2019 vom Rat erteilten Auftrag, ein Gesamtkonzept „Schlebusch Post“zu erarbeiten, teils nachgekommen. Ursprünglich geht es um den Umbau der Odenthaler Straße, für die die Stadt eine Busspur vorgesehen hatte. 2.265 Unterschriften gegen die Spur in geplanter Form hatte daraufhin Anwohnerin Renate Terlisten eingereicht. Die Fahrbahn sollte zugunsten der Busspur auf sechs Meter Breite verringert werden, die Busse sollten sich diese Spur mit Radfahrern teilen. Zudem sollten der Gehweg verkleinert und Bäume gefällt werden. Auch die Politik diskutierte heftig. Dann eben der Auftrag an die Stadt zum Gesamtkonzept. „Im ersten Schritt erfolgt aktuell eine Bürgerbeteiligung zur Querschnittsgestaltung der Odenthaler Straße“, meldet die Stadt. Das Anschreiben an die Anwohner ist raus.
Darin beschreibt die Stadtverwaltung die starken Beschädigungen im„Seitenraum“der Straße, die eine Reparatur notwendig machten. „Um den sogenannten Umweltverbund (Rad- und Fußverkehr und Öffentlicher Personennahverkehr – ÖPNV) und somit auch die Ziele des Mobilitätskonzeptes der Stadt umzusetzen, wird eine Umplanung der Odenthaler Straße angestrebt.“Eine Bürgerwerkstatt 2021 förderte Probleme und Anregungen zu Tage: Bürger wünschten sich etwa eine „sichere Fuß- und Radverkehrsführung“– wegen aktueller Konflikte mit abgestellten Autos („Dooring“
Unfälle) und zwischen Fußgängern und Radlern –, eine bessere Ampelsteuerung an der Kreuzung zur Bergischen Landstraße, eine Querungshilfe und eben keine Busspur. Die Stadt hat dies und die Ergebnisse aus Gesprächen mit ADFC, Pro Velo Bergisch Gladbach und Wupsi mit in die Planung genommen und zwei Varianten für die Odenthaler Straße erarbeitet:
Variante 1 – Sanierung im Bestand: Bäume und Querschnittsaufteilung für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer bleiben wie sie sind. Die aktuellen Konflikte bleiben auch. Eine Querungshilfe ist nicht möglich.
Variante 2 – Zwei-Richtungs-Radweg auf der nördlichen Straßenseite: Es könnte ein 2,70 Meter breiter Zwei-Richtungs-Radweg entstehen als direkte Fortführung des vorhandenen. Dazu würden die heutigen Bäume gefällt und durch neue zwei Meter daneben ersetzt. „Dies ermöglicht den Erhalt eines Parkstreifens. Die Gehwege weisen auf jeder Seite eine Breite von zwei bzw. 2,30 Meter auf.“Fußgänger und Radler würden getrennt, die Konflikte minimiert. Weil neben dem Parkstreifen kein Radverkehr mehr läuft, würden Unfälle vermieden. Eine Querungshilfe passt auch hier nicht. „Diese
Variante wird von ADFC und Pro Velo bevorzugt“, meldet die Stadt. Knotenpunkt Odenthaler/Bergische Land-/Herbert-Wehner-Straße Es fanden laut Stadt erste Planungen für einen Umbau statt. Auch ein Kreisverkehr sei dabei geprüft worden. Mehr Details nennt die Stadt noch nicht. Sie will den Umbau Odenthaler Straße und die Umgestaltung des Knotenpunkts wegen dessen Komplexität getrennt voneinander behandeln. Kosten für Variante eins geht die Stadtverwaltung von rund 600.000 Euro aus, für Variante zwei von 1,2 Millionen Euro.