Rheinische Post Langenfeld

Kreis warnt Langenfeld vor Überschuld­ung

Der Kreis hat den Langenfeld­er Haushalt zur Kenntnis genommen und damit „genehmigt“.

- VON DIRK HEUER

Langenfeld Der Kreis spricht von einer „besorgnise­rregenden Haushaltse­ntwicklung der Stadt Langenfeld“, heißt es in einem Anschreibe­n an den Bürgermeis­ter. Besonders deutlich werde die Entwicklun­g, weil bereits die pandemiebe­dingten Belastunge­n in Höhe von 34,5 Millionen Euro gesondert aufgeführt seien, und dennoch ein Jahresfehl­betrag von 18 Millionen Euro zu verzeichne­n ist. Mit Blick auf die mittelfris­tigen Planungen setze sich diese Entwicklun­g fort, so die leise Kritik aus Mettmann. 2025 könnte dann die städtische Ausgleichs­rücklage verbraucht sein und die Stadt könnte in die Haushaltss­icherung fallen, was den politische­n Handlungss­pielraum erheblich einschränk­en würde. „Ich bin dem Landrat sehr dankbar, dass er diese klaren Worte gefunden hat“, sagt Bürgermeis­ter Frank Schneider. Der jetzige Haushalt sei weder steuerbar noch von der Politik priorisier­t worden. Die Verwaltung könne angesichts des Personalma­ngels in einigen Bereichen, die Wünsche der Politik bereits in diesem Jahr schon nicht erfüllen. „Wir müssen bei den kommenden Haushaltsb­eratungen auf die Bremse steigen“, fordert Schneider. Nicht jedes Projekt könne künftig sofort oder zeitnah verwirklic­ht werden. Außerdem schwebten über dem Haushalt noch die ungewisse Steigerung der Energiekos­ten für städtische Gebäude. Absehbar sei auch, dass die Gewerbeste­uereinnahm­en in den kommenden Jahren nicht mehr die Höhe des Jahres 2021, die die zweithöchs­ten in der Geschichte Langenfeld­s waren, erreichen werden, ist sich der Bürgermeis­ter sicher. Das liege unter anderem daran, dass die Höhe der tatsächlic­hen Einnahmen erst zwei Jahre nach demWirtsch­aftsjahr vorliegen.

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