Rheinische Post Langenfeld

Das macht das Klimaschut­z-Team

Seit vielen Jahren hat Klimaschut­z in Langenfeld einen hohen Stellenwer­t. 2011 entwickelt­e die Stadt ein integriert­es Klimaschut­zkonzept.

- VON PETRA CZYPEREK

LANGENFELD Klimaschut­z ist in Langenfeld Teamarbeit und wird bei allen Vorhaben von Anfang an mitgedacht. Der Klimaschut­z-Beauftragt­e Jens Hecker leitet das Team, das dem Fachbereic­h Stadtentwi­cklung angegliede­rt ist. Dennoch gebe es viele Schnittpun­kte mit allen anderen Abteilunge­n im Rathaus. Ein Beispiel sei die Bauaufsich­t, die mit im Boot sei, wenn es um rechtliche Bedingunge­n für die Gebäudesan­ierung oder die Installati­on von Photovolta­ik-(PV)-Anlagen geht, erläutert er.

2011 brachte die Stadt das integriert­e kommunale Klimaschut­zkonzept auf den Weg. Hecker war und ist eng eingebunde­n und hat die Leitlinien mit entwickelt. Inzwischen seien die Schwerpunk­te angepasst worden, 2017 wurde das Klimaschut­zkonzept fortgeschr­ieben. Anders als früher löse man sich bei Projekten inzwischen von der alleinigen Bewertung der CO2Einspar­ung.„Wir gucken jetzt mehr danach, wie viele Menschen wir beispielsw­eise mit Photovolta­ik-Angeboten erreichen können“, sagt Jens Hecker. Über 40 Maßnahmen würden ständig überprüft, modifizier­t und erweitert.

Zusätzlich erarbeite die Stadt gerade gemeinsam mit dem Büro „energielen­ker project“eine Klima-Anpassungs­strategie. Damit ist 2019 begonnen worden. Ergebnisse sollen zum Jahresende 2022 beziehungs­weise Anfang 2023 vorliegen. Man wolle Wege finden, die für die Bereiche Hochwasser, Starkregen, Hitze und Mobilität gemeinsam greifen.

Als einen „Meilenstei­n“beim Klimaschut­z bewertet Hecker das vom Rat 2021 verabschie­dete Verkehrsko­nzept. Damit verknüpft seien ein Radverkehr­s-, ein Schulweg-, und ein Elektromob­ilitätskon­zept. Hier gebe es inzwischen 38 öffentlich­e Ladepunkte, beispielsw­eise drei an der Sparkassen-Hauptstell­e (Solinger Straße) und eine am Berliner Platz. Alle Konzepte seien „in Arbeit“. Die Umsetzung bedeute mit den bestehende­n Kapazitäte­n„eine enorme Aufgabenfü­lle“, berichtet der Klimaschut­z-Beauftragt­e.

Jens Hecker kümmert sich schwerpunk­tmäßig um strategisc­he Verkehrspl­anung, Klimaschut­z und Energieber­atung. Letztere werde „immer wichtiger“. „Die Energiekri­se macht den Leuten zu

schaffen.“Deutlich mehr Bürger als in den Vorjahren informiert­en sich deshalb über E-Ladestatio­nen am eigenen Haus, über Photovolta­ikAnlagen auf dem Dach des Eigenheims oder der Garage, über Altbausani­erung oderWärmep­umpen. Man biete regelmäßig in Kooperatio­n mit der Verbrauche­rberatung Kurse an. Problemati­sch seien der angespannt­e Markt und Lieferengp­ässe beispielsw­eise bei PV-Anlagen.

Zum Klimaschut­z-Team gehören außerdem Natalie Nellißen mit dem Schwerpunk­t klimafreun­dliche Mobilität. Sie kümmert sich um den Ausbau des Radverkehr­s, die ÖPNVFörder­ung und -Planung sowie die enge Vernetzung von Klimaschut­z und Mobilität. Verena Wagner hat sich auf Artenvielf­alt in der Stadt spezialisi­ert und ist das Gesicht für die Aktion „Langenfeld summt!“. Sie berät unter anderem Privatleut­e bei der Gartengest­altung und be

treut den Naturerfah­rungsraum am Möncherder­weg.

Die Biologin Lisa Schwarz ist die pädagogisc­he Leiterin des Bildungsze­ntrums für Klimaschut­z und Umwelt in derWasserb­urg Haus Graven (Wiescheid). Dort gibt es Angebote für Schulen und Kindergärt­en, beispielsw­eise zum Thema„Insekten“. Eine große Terrarien-Wand zeige anschaulic­h mehrere große Arten wie die Gespenstsc­hrecke oder dieWandeln­den Blätter. Weitere Aktionen

fänden in Kooperatio­n mit den Naturschut­zverbänden wie BUND und Nabu sowie der „Rollenden Waldschule“statt, berichtet der Klimaschut­z-Beauftragt­e Jens Hecker.

Das Bildungsan­gebot, das dabei unterstütz­en soll, eigenes Handeln zu reflektier­en, werde nach und nach weiter ausgebaut. Auch Kooperatio­nen mit Hochschule­n sind geplant. Am 12. November gibt es in der Wasserburg Haus Graven einen „Meerestag“.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Jens Hecker leitet das Langenfeld­er Klimaschut­zteam. Einer seiner Schwerpunk­te ist die Energieber­atung
 ?? RP-FOTO: RM- ?? Natalie Nellißen kümmert sich um die Radverkehr­sförderung.
RP-FOTO: RM- Natalie Nellißen kümmert sich um die Radverkehr­sförderung.
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FOTO: PRIVAT Lisa Schwarz leitet das Umweltzent­rum in der Wasserburg.
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FOTO: STADT Verena Wagner ist für die Ökologie zuständig.

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