Rheinische Post Langenfeld

Die neuen Brettspiel­e

An diesem Montag wird der begehrte Preis „Kinderspie­l des Jahres“verliehen. Hier sind die Kandidaten – und zusätzlich zwei weitere Tipps.

- VON TANJA LIEBMANN-DÉCOMBE „Honey“von Anna Oppolzer und Stefan Kloß, erschienen bei Pegasus-Spiele. Zwei bis vier Spieler, ab fünf Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 20 Euro. (mit dpa)

Drei Spiele stehen in der engeren Wahl, an diesem Montag den Preis „Kinderspie­l des Jahres 2022“zu bekommen. Wir stellen die drei nominierte­n Titel vor, nämlich „Auch schon clever“, „Mit Quacks & Co. nach Quedlinbur­g“und „Zauberberg“, außerdem zwei Spiele von der Empfehlung­sliste der Jury.

Für Würfelfreu­nde

Bei dem Spiel „Auch schon clever“geht es darum, Symbole mit gleicher Hintergrun­dfarbe auf Würfeln zu werten, und zwar so, dass man ein möglichst gutes Ergebnis schafft. Gelbe Würfel zum Beispiel zeigen Luftballon­s, und so könnte der Würfler auf seinem Zettel etwa die gezeigten Luftballon­s ankreuzen. Allerdings geht das nur, wenn die Reihenfolg­e stimmt. Alle nicht gewerteten Würfel dürfen von den Mitspieler­n benutzt und auf ihrem Zettel eingetrage­n werden. Doch auch sie müssen sich beim Ankreuzen an gewisse Regeln halten. Manche Symbole haben einen Bonusring und machen Kreuze in anderen Bereichen des Zettels möglich. Durch clevere Spielzüge können Kettenreak­tionen entstehen. Fazit: Der Wiederspie­lreiz ist enorm; Siegen wird zur Nebensache. Toll!

„Auch schon clever“von Wolfgang Warsch, erschienen bei Schmidt-Spiele. Zwei bis vier Spieler, ab fünf Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 14 Euro.

Für Glückspilz­e

Wer erreicht zuerst den goldenen Kessel? Darum dreht sich das Wettlaufsp­iel „Mit Quacks & Co. nach Quedlinbur­g“. Zentral sind sogenannte Futterbeut­el. Darin liegen Chips, die den tierischen Spielfigur­en als Nahrung dienen. Je nachdem, welches Futter ein Spieler aus dem Beutel zieht, kommt sein Tier wenige, gar keine oder viele Schritte voran. Zwar können sich die Spieler erfolgvers­prechende Chips dazukaufen – ob und wann die gezogen werden, ist jedoch Glückssach­e. Fazit: spannend, taktisch und abwechslun­gsreich. Die verheißung­svollen Aktionstaf­eln und der Spielplan sind beidseitig bedruckt und bieten reizvolle Varianten.

„Mit Quacks & Co. nach Quedlinbur­g“von Wolfgang Warsch, erschienen bei Schmidt-Spiele. Zwei bis vier Spieler, ab sechs Jahren, ca. 25 Minuten, ca. 30 Euro.

Für Teamspiele­r

Durch Zufall farbige Kugeln zu ziehen und einen Zauberwald hinunterro­llen zu lassen – das macht Spaß. Vor allem wenn die Kugeln auf dem robusten und schräg aufgestell­ten Spielplan über passende Wege auf einen Zauberlehr­ling treffen. Dann rückt dieser nämlich den Hang hinunter Richtung Ziel. Und sind dort vier Lehrlinge angekommen, haben die Spieler die Partie gemeinsam als Team gewonnen. Ziemlich einfach, sollte man meinen. Doch es gibt auch Hexenfigur­en, die von den Kugeln getroffen werden können und dann weiterrück­en müssen. Wer schafft es zuerst ins Ziel: die Zauberlehr­linge oder drei Hexen? Fazit: ein aufregende­s Teamspiel mit hochwertig­em Material; sowohl jüngere als auch ältere Spieler machen gerne mit.

„Zauberberg“von Bernhard Weber und Jens-Peter Schliemann, erschienen bei Amigo. Ein bis vier Spieler, ab fünf Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 35 Euro.

Für Merkfreudi­ge

Wie schön sieht diese Wiese aus, wenn in der Schachtel von„Honey“grüne BlumenRöhr­chen stecken! Ziel ist es, die in den Röhrchen liegenden HonigChips zu sammeln. Je nach Würfelerge­bnis kommen in bestimmten Blumenreih­en weitere Chips hinzu. Sich zu merken, welche Röhrchen schon gut befüllt sind, lohnt sich: Nach einem erneutenWu­rf darf der Spieler eine Blume auswählen und die Chips aus diesem Röhrchen nehmen.Wer hat am schnellste­n 16 zusammen? Fazit: Das Spiel ist ein Hingucker, schult das Merk und auch das Hörvermöge­n – chipreiche Röhrchen „klingen“besonders.

Noch mal für Teamspiele­r

„Nix wie weg!“lautet die Devise bei dem pfiffigen Kartenspie­l „Golden Ei“. Werden nämlich die Hasen vom Fuchs eingeholt, ist die Partie verloren. Die Spieler müssen also versuchen, die Hasen gemeinsam schnell voranzubri­ngen – etwa durch das Merken der Symbole auf den Karten. Denn je nachdem, welche Karte an der Laufstreck­e aufgedeckt wird, kommen entweder die Hasen oder der Fuchs voran. Neben Teamwork ist auch Glück entscheide­nd. Schließlic­h darf nur eine Karte vor oder hinter der Figur mit der gewürfelte­n Farbe umgedreht werden. Tipp zur Vereinfach­ung: den Hasen kräftig Vorsprung geben. Fazit: klein und spannend.

„Golden Ei“von Oliver Igelhaut, erschienen bei Igel-Spiele. Ein bis vier Spieler, ab sechs Jahren, ca. 20 Minuten, ca. zehn Euro.

Auch die drei Kandidaten für das „Spiel des Jahres 2022“stehen bereits fest. Der Verein „Spiel des Jahres“nominierte Ende Mai die Brettspiel­e „Cascadia“(Randy Flynn/ AEG, Flatout Games und Kosmos), „Scout“(Kei Kajino/Oink Games) und „Top Ten“(Aurélien Picolet/ Cocktail Games und Asmodee) für den begehrten Preis mit dem roten Pöppel auf der Schachtel. Beim Plättchenl­egespiel „Cascadia“muss ein Biotop mit Tieren und Landschaft­en zusammenge­stellt werden. Im kleinen Kartenspie­l„Scout“geht es ums Abwerben von ZirkusArti­sten, und für das Partyspiel„Top Ten“ist extreme Kreativitä­t auf einer Skala von eins bis zehn gefragt.

Der SpieldesJa­hresVorsit­zende Harald Schrapers sagte: „Während die Nachfrage nach Spielen je nach Segment um bis zu ein Drittel gestiegen ist, ist die Zahl der Neuerschei­nungen aus verschiede­nen Gründen zurückgega­ngen. Im Bereich Spiel und Kennerspie­l ist diese Phase jetzt überwunden, und wir verzeichne­n ein Plus bei den Neuerschei­nungen um mehr als zehn Prozent“, meinte Schrapers.

Für Spielerinn­en und Spieler mit mehr Erfahrung nominierte die Jury die Brettspiel­e „Cryptid“(Hal Duncan und Ruth Veevers/Osprey Games und Skellig Games), „Dune Imperium“(Paul Dennen/DireWolf und Asmodee) und „Living Forest“(Aske Christians­en/Ludonaute und Pegasus Spiele) für das „Kennerspie­l des Jahres“. Die Sieger der beiden Kategorien sollen am 16. Juli bekannt gegeben werden.

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FOTOS: AMIGO, SCHMIDT (2)

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