Jung wird deutscher Meister im Vielseitigkeitsreiten
LUHMÜHLEN (dpa) Diesen Titel ließ er sich nicht mehr nehmen. Mit einer souveränen Vorstellung im abschließenden Springen sicherte sich Ausnahmereiter Michael Jung am Sonntag bei den deutschenVielseitigkeits-Meisterschaften in Luhmühlen seinen dritten nationalen Titel. Selbst mit seinem Drittpferd Highlighter war der 39-Jährige aus Horb nicht zu schlagen. Für Jung war es der dritte Titel nach 2012 und 2021.
„Er hat eine sensationelle Saison. Ich bin überglücklich, wie er sich so entwickelt hat. Hier hat er wirklich gezeigt, was er kann. Das war eine ganz tolleWoche“, sagte er im NDRFernsehen über seinen elfjährigen Hengst. Vor allem beim Geländeritt durch die Lüneburger Heide hatte das Duo am Samstag beeindruckt. Ohne Fehler und in der erlaubten Zeit hatten die beiden den 3770 Meter langen Kurs mit 21 Hindernissen bewältigt. Sicher nahm Highlighter jeden Sprung und wirkte im Ziel bei Temperaturen über 30 Grad so frisch wie am Start.
Dass Highlighter die Nummer drei im Stall ist, zeigt Jungs Fähigkeit, immer wieder neue Pferde in die internationale Spitze zu führen. Mit ihrem Ergebnis aus der Dressur von 25,6 Strafpunkten siegte das Duo.
In Dirk Schrade aus Heidmühlen auf Casino (29,6) und Sandra Auffarth aus Ganderkesee auf ihrem erst neun Jahre alten Wallach Rosveel (29,8) folgten zwei weitere langjährige Stützen bei Championaten. Zur Freude des neuen Bundestrainers Peter Thomsen nutzten aber auch einige Talente die Chance, in Abwesenheit von Ingrid Klimke (Münster) und Olympiasiegerin Julia Krajewski (Warendorf ) auf sich aufmerksam zu machen. „Ich habe ja gesagt, wir haben Jäger, wir haben junge Leute, die die Alten jagen, die Erfahrenen jagen. Am Ende hat sich Erfahrung durchgesetzt“, sagte Thomsen.
Dahinter folgten schon die Versprechen auf die Zukunft. So wie der in Warendorf trainierende Darmstädter Jérôme Robiné (24). Er verpasste nur durch einen Abwurf im Springen auf Black Ice Platz zwei und wurde insgesamt Vierter.