Geschichte des sexuellen Missbrauchs
Sachbuch Bei diesem Buch fällt es jedem schwer zu sagen, es sei gut lesbar, verständlich geschrieben. Weil der Skandal sexualisierter Gewalt durch katholische Priester kaum zu begreifen ist. Der Hamburger Historiker Thomas Großbölting hat dazu ein aufschlussreiches Buch geschrieben. In dem öffnet er nicht nur einen Blick auf die Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche vor allem hierzulande. Er macht auch an ausgesuchten Einzelfällen deutlich, wie groß das Versagen der Bischöfe und Personalverantwortlichen seit 1945 gewesen ist. Großbölting leitete jene Historikerkommission, die das wegweisende Missbrauchsgutachten für das Bistum Münster erarbeitete und vorstellte. Darin geht es auch um den Wandel der „Täterinstitution Kirche“, die nach den Worten des Wissenschaftlers in ihrer jetzigen hierarchischen Struktur zu echter Reform kaum fähig sein wird. Lothar Schröder
Thomas Großbölting: Die schuldigen Hirten. Herder, 288 Seiten, 24 Euro.
Der Regisseur soll damals bei seinem Hauskomponisten Angelo Badalamenti Musik bestellt haben mit den Worten „Lass es wie den Wind klingen, Angelo. Es sollte ein Song werden, der auf dem Meer der Zeit segelt. Mach es kosmisch.“Badalamenti kam der abstrakten Arbeitsanweisung nach, zusammen mit Julee Cruise schuf er dieses Lied, das ganz Atmosphäre ist.
Cruise trat mit den B-52‘s auf und produzierte mit Mitgliedern der Gruppe Deee-Lite. Am bekanntesten blieben aber ihre Arbeiten fürs Kino. Sie lieferte für Wim Wenders‘ Film „Bis zum Ende der Welt“eine Coverversion von Elvis Presleys „Summer Kisses, Winter Tears”, und sie spielte eine Gastrolle in Lynchs „Twin Peaks“-Kinofilm. Ihre Musik hatte die Kraft, Bilder zum Klingen zu bringen und überhaupt erst Bilder entstehen zu lassen. Schade, dass sie nun nicht mehr da ist.