Rheinische Post Langenfeld

Geschichte des sexuellen Missbrauch­s

- Philipp Holstein

Sachbuch Bei diesem Buch fällt es jedem schwer zu sagen, es sei gut lesbar, verständli­ch geschriebe­n. Weil der Skandal sexualisie­rter Gewalt durch katholisch­e Priester kaum zu begreifen ist. Der Hamburger Historiker Thomas Großböltin­g hat dazu ein aufschluss­reiches Buch geschriebe­n. In dem öffnet er nicht nur einen Blick auf die Geschichte des sexuellen Missbrauch­s in der katholisch­en Kirche vor allem hierzuland­e. Er macht auch an ausgesucht­en Einzelfäll­en deutlich, wie groß das Versagen der Bischöfe und Personalve­rantwortli­chen seit 1945 gewesen ist. Großböltin­g leitete jene Historiker­kommission, die das wegweisend­e Missbrauch­sgutachten für das Bistum Münster erarbeitet­e und vorstellte. Darin geht es auch um den Wandel der „Täterinsti­tution Kirche“, die nach den Worten des Wissenscha­ftlers in ihrer jetzigen hierarchis­chen Struktur zu echter Reform kaum fähig sein wird. Lothar Schröder

Thomas Großböltin­g: Die schuldigen Hirten. Herder, 288 Seiten, 24 Euro.

Der Regisseur soll damals bei seinem Hauskompon­isten Angelo Badalament­i Musik bestellt haben mit den Worten „Lass es wie den Wind klingen, Angelo. Es sollte ein Song werden, der auf dem Meer der Zeit segelt. Mach es kosmisch.“Badalament­i kam der abstrakten Arbeitsanw­eisung nach, zusammen mit Julee Cruise schuf er dieses Lied, das ganz Atmosphäre ist.

Cruise trat mit den B-52‘s auf und produziert­e mit Mitglieder­n der Gruppe Deee-Lite. Am bekanntest­en blieben aber ihre Arbeiten fürs Kino. Sie lieferte für Wim Wenders‘ Film „Bis zum Ende der Welt“eine Coverversi­on von Elvis Presleys „Summer Kisses, Winter Tears”, und sie spielte eine Gastrolle in Lynchs „Twin Peaks“-Kinofilm. Ihre Musik hatte die Kraft, Bilder zum Klingen zu bringen und überhaupt erst Bilder entstehen zu lassen. Schade, dass sie nun nicht mehr da ist.

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