Rheinische Post Langenfeld

Frisch geweihter Diakon leitet Gezelin-Festwoche ein

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ALKENRATH (kno) Zur Eröffnung der Gezelin-Festwoche zelebriert­e die Schlebusch­er Kirchengem­einde Sankt Andreas am Sonntag eine Freiluftme­sse an der Gezelin-Kapelle in Alkenrath. Diesmal aber nicht amWaldalta­r auf derWiese, sondern auf dem Gelände neben der Kapelle. Grund für den Ortswechse­l: die angelegten Blühwiesen für die Bienen.

Wegen des Ukraine-Krieges hatten die Schützen der Sankt Sebastianu­s-Bruderscha­ft zum 602. Schlebusch­er Schützenfe­st auf sämtliche Umzüge und Schießwett­bewerbe verzichtet. Und auch darauf, den Reliquiens­chrein aus der GezelinKap­elle zum Waldaltar zu begleiten. Diese Aufgabe übernahmen stattdesse­n die Pfadfinder. Der Opfertisch war mit Blumen und Fahnen festlich geschmückt, während

der Kirchencho­r unter anderem Lieder wie„Gott gib Frieden“und„Herr deine Güte reicht soweit“vortrug. Pfarrer Hendrik Hülz vom Seelsorgeb­ereich Leverkusen-Südost begrüßte die Gläubigen, Kaiserpaar Judith und Stefan Dederichs sowie

Jungprinze­ssin Sandra Saal. Die Predigt überließ er dem jungen Diakon Daniel Florentino Barbosa, der seine Weihe im Kölner Dom erst in der Vorwoche empfangen hatte. Eigens zu diesem Anlass war auch seine Familie aus Brasilien angereist.

„Es ist mir eine riesige Freude hier sein zu dürfen und Gott für alles zu danken, was er mit mir gemacht hat“, begann Barbosa seine Ansprache, die er absichtlic­h kurzhielt. „Ich bin nicht Prälat Läufer“, bemerkte der schmunzeln­de Diakon unter Applaus. Denn auch er hatte sicherlich von den legendären Predigten des ehemaligen Chefredakt­eurs der Kölner Kirchenzei­tung erfahren, die mindestens 30 Minuten dauerten.

Trotz desVerzich­tes auf die Höhepunkte des Schützenfe­stes war die Bruderscha­ft laut Brudermeis­ter

Frank „Lemmi“Lehmann mit dem Festverlau­f zufrieden. Rund 500 durstige Besucher auf dem Festgeländ­e im Gezelinwal­d und die heißen Temperatur­en hatten dafür gesorgt, dass die Organisato­ren sogar zweimal für Nachschub bei den Getränken beschaffen mussten.

Die Festwoche zu Ehren des seligen Gezelinus endet am Sonntag, 26. Juni, mit einer Festmesse um 18.30 Uhr in St. Andreas. Nach historisch­en Überliefer­ungen soll der Laienbrude­r des Klosers Altenberg und Namenspatr­on der Kapelle insgesamt 14 Jahre in den Wäldern gelebt, sich von wilden Wurzeln und Kräutern ernährt und Wunder bewirkt haben. Zu diesen gehört unter anderem die Erzeugung einer Quelle unter der heutigen Kapelle am Rande von Alkenrath, deren Wasser lindernde und heilende Wirkung versprach.

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FOTO: UM Diakon Daniel Florentino Barbosa hielt die Predigt.

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