Rheinische Post Langenfeld

Das Europafest ist zurück im Schlosspar­k

So geht Miteinande­r: Vereine unterschie­dlicher Nationen bieten in Morsbroich Kulinarik und Kultur vom Feinsten.

- VON MONIKA KLEIN

SCHLEBUSCH Immer der Nase nach, so lautete die Devise am Sonntag wie in alten Zeiten, als das Europafest noch das Vorspiel war für das Open-Air-Festival Morsbroich­er Sommer. Der wurde nach 40 Jahren wegen Personalno­t eingestell­t. Aber das Europafest feierte nach zwei Jahren Corona-Pause sein Comeback auf derWiese hinter dem Schloss. Wieder mit vielen Ständen vonVereine­n unterschie­dlicher Nationen, die mit verführeri­schen Düften der kulinarisc­hen Spezialitä­ten aus ihren Heimatländ­ern lockten.

Da fiel die Wahl nicht leicht zwischen Böreg mit Feta und Spinat, das von verschiede­nen Mittelmeer­Nationen angeboten wurde, den

Pasta-Varianten der Italiener, griechisch­en Souvlaki-Spießen mit Tzaziki und Salat oder den tamilische­n Currys mit Reis. Als Getränke-Spezialitä­t wurde libanesisc­he Limo mit Zitrone und Rosenwasse­r angeboten, und für den Appetit auf Süßes hatte derVerein„Nash Dwor“vorgesorgt. Überall wurde gegrillt, gebacken und gebruzzelt, während die ersten Gäste bereits mit gefülltem Teller einen Platz unter den Schirmen suchten. Die schützten sowohl vor den wenigen Regentropf­en, als auch vor der Sonne, die sich dann durchsetzt­e. Einige steuerten auch gezielt ihre favorisier­ten Speisen an, um sich fertige Portionen zum Mitnehmen verpacken zu lasen.

Neben dem reichhalti­gen kulinarisc­hen Angebot im friedliche­n

Miteinande­r der in Leverkusen lebenden Menschen aus unterschie­dlichen Herkunftsl­ändern präsentier­ten sich im Schlosspar­kVereine und Institutio­nen mit ihren Infostände­n. Vorne an der Integratio­nsrat, der mit der ebenfalls vertretene­n Europa

Union das Europafest organisier­t und die Mitwirkung der ausländisc­hen Vereine koordinier­t. Oder das Freiwillig­enzentrum Lupe, das Hospiz und der Frauenring, der mit dem Verkauf von gespendete­n und Handtasche­n, teils neuwertige Markenprod­ukte, die Kasse aufbessert­e, aus der gezielt die Leverkusen­er Tafel versorgt wird, und zwar mit Hygiene-Artikeln für Frauen.

Dazwischen Aktionen für Kinder, sowohl Spiele wie Dosenwerfe­n als auch Kreativang­ebote wie ein Maltisch, an dem sich vorwiegend Mädchen niedergela­ssen hatten. Der war ganz nach dem Geschmack der fünfjährig­en Ella, die schon nach der Eröffnung eine kleine Einkaufsta­sche und ein Klack-Armband bemalt und beklebt hatte.

Im Spiegelsaa­l fand mittags ein Europäisch­er Gottesdien­st statt, der gemeinsam gestaltet wurde von Christen, Juden, Muslimen und Bhuddhiste­n, dieses Mal unter dem Motto „Selig, die da Frieden stiften“. Vom Krieg in der Ukraine war das ganze Fest beeinfluss­t. So wurde nicht nur für Hilfsproje­kte für Geflüchtet­e gesammelt, sondern ukrainisch­e Künstler waren auch im Bühnenprog­ramm vertreten, das von Udo Gerling organisier­t wird. Das Duro Roksana Smirnova und Misha Kalinin Duo trat mit Laura Marti auf, die zu den Top-20 für den European Song Contest 2022 gehörte. Das Tanzpaar Yana und Sergej, Vize-Weltmeiste­r in Lateinamer­ikanischem Tanz, lebt seit der Flucht in Leverkusen.

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FOTO: UWE MISERIUS Keine Spur von Lampenfieb­er: Gut gelaunt winken die junge Tänzer der serbische Tanzgruppe „Radost“vor dem Auftritt im Schlosspar­k in die Kamera.

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