Wieder lange Schlangen am Düsseldorfer Flughafen
DÜSSELDORF Die Befürchtungen am Flughafen Düsseldorf haben sich bewahrheitet: Am Sonntag hat es sowohl an den Sicherheitskontrollen als auch am Check-in zeitweise langeWarteschlangen für die Passagiere gegeben. Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim sagte, besonders in den frühen Morgenstunden sei die Lage angespannt gewesen. Tarim geht davon aus, dass es sich in der kommenden Woche noch einmal leicht entspannen wird – ehe mit dem Ferienstart die nächste Herausforderung ansteht.
Der Fokus des Arbeitnehmervertreters richtet sich jetzt auf den kommenden Dienstag. Dann soll voraussichtlich klar sein, wie viele zusätzliche Kräfte der Dienstleister Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW) für die Ferienzeit einsetzen kann. Es geht um so genannte Teilbeliehene – das sind Kräfte, die die Prüfung zum Luftsicherheitsassistenten nicht bestanden, aber die komplette Ausbildung durchlaufen haben. Sie sollen Aufgaben wie das Einweisen der Passagiere an den Warteschlangen oder die Rückführung der Wannen übernehmen.
„Aus unserer Sicht ist aber auch das nicht unproblematisch“, sagt Tarim. Denn durch diese Maßnahme würden zwar die komplett ausgebildeten Luftsicherheitsassistenten frei für die anderen Tätigkeiten und könnten weitere Schleusen besetzen. Das bedeute aber auch, dass sie nicht – wie eigentlich vorgesehen – in einem festgelegten Takt auf die weniger anspruchsvollen Tätigkeiten wie die des Einweisers rotieren. „Das ist eigentlich wichtig, damit die Leute auch mal die Augen ausruhen können – sie müssen ja die ganze
Zeit hochkonzentriert arbeiten.“
Für zusätzlichen Ärger sorgten die Absagen von 41 Flügen über dasWochenende. Bei Eurowings wurden am Sonntag beispielsweise Verbindungen von Düsseldorf nach Wien, nach Mailand oder nach Newcastle annulliert – auch hier entstanden Warteschlangen am Serviceschalter. Eurowings teilte auf Anfrage am Nachmittag mit, man sei wie andere Airlines in Europa gezwungen, das
Programm „aufgrund der Überlastung der Luftverkehrs-Infrastruktur anzupassen“. Die Situation führe branchenweit zu angespannten Personal-Reserven. „Um insbesondere Urlaubsflüge bestmöglich absichern zu können, muss der Flugplan zurzeit in Verkehrsspitzen konsolidiert werden.“Die Planänderungen beträfen vor allem Strecken, auf denen Eurowings unmittelbar Beförderungs-Alternativen anbieten kann.