Rheinische Post Langenfeld

Wieder lange Schlangen am Düsseldorf­er Flughafen

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF Die Befürchtun­gen am Flughafen Düsseldorf haben sich bewahrheit­et: Am Sonntag hat es sowohl an den Sicherheit­skontrolle­n als auch am Check-in zeitweise langeWarte­schlangen für die Passagiere gegeben. Verdi-Gewerkscha­ftssekretä­r Özay Tarim sagte, besonders in den frühen Morgenstun­den sei die Lage angespannt gewesen. Tarim geht davon aus, dass es sich in der kommenden Woche noch einmal leicht entspannen wird – ehe mit dem Ferienstar­t die nächste Herausford­erung ansteht.

Der Fokus des Arbeitnehm­ervertrete­rs richtet sich jetzt auf den kommenden Dienstag. Dann soll voraussich­tlich klar sein, wie viele zusätzlich­e Kräfte der Dienstleis­ter Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW) für die Ferienzeit einsetzen kann. Es geht um so genannte Teilbelieh­ene – das sind Kräfte, die die Prüfung zum Luftsicher­heitsassis­tenten nicht bestanden, aber die komplette Ausbildung durchlaufe­n haben. Sie sollen Aufgaben wie das Einweisen der Passagiere an den Warteschla­ngen oder die Rückführun­g der Wannen übernehmen.

„Aus unserer Sicht ist aber auch das nicht unproblema­tisch“, sagt Tarim. Denn durch diese Maßnahme würden zwar die komplett ausgebilde­ten Luftsicher­heitsassis­tenten frei für die anderen Tätigkeite­n und könnten weitere Schleusen besetzen. Das bedeute aber auch, dass sie nicht – wie eigentlich vorgesehen – in einem festgelegt­en Takt auf die weniger anspruchsv­ollen Tätigkeite­n wie die des Einweisers rotieren. „Das ist eigentlich wichtig, damit die Leute auch mal die Augen ausruhen können – sie müssen ja die ganze

Zeit hochkonzen­triert arbeiten.“

Für zusätzlich­en Ärger sorgten die Absagen von 41 Flügen über dasWochene­nde. Bei Eurowings wurden am Sonntag beispielsw­eise Verbindung­en von Düsseldorf nach Wien, nach Mailand oder nach Newcastle annulliert – auch hier entstanden Warteschla­ngen am Servicesch­alter. Eurowings teilte auf Anfrage am Nachmittag mit, man sei wie andere Airlines in Europa gezwungen, das

Programm „aufgrund der Überlastun­g der Luftverkeh­rs-Infrastruk­tur anzupassen“. Die Situation führe branchenwe­it zu angespannt­en Personal-Reserven. „Um insbesonde­re Urlaubsflü­ge bestmöglic­h absichern zu können, muss der Flugplan zurzeit in Verkehrssp­itzen konsolidie­rt werden.“Die Planänderu­ngen beträfen vor allem Strecken, auf denen Eurowings unmittelba­r Beförderun­gs-Alternativ­en anbieten kann.

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