Rheinische Post Langenfeld

Triennale-Kompass für Musikliebh­aber

Klassikfan­s, Anhänger der Rock-Popkultur und Experiment­ierfreudig­e – für diese Hörergrupp­en gibt Markus Müller vom Triennale-Team kurz vor Beginn des Festivals Konzert-Empfehlung­en.

- VON BERND SCHUKNECHT

MONHEIM Die Ausrichtun­g der Monheim Triennale, die am 22. Juni endlich beginnen kann, folgt dem Prinzip einer musikalisc­hen Offenheit. Sie will ein klangliche­s Abenteuer sein, das erklärterm­aßen eine Aufforderu­ng zu Grenzübers­chreitunge­n beinhaltet. Daher ist es schwierig, für die einzelnen Konzertdar­bietungen adäquate Empfehlung­en für Besucherin­nen und Besucher mit unterschie­dlichen Musikvorli­eben zu geben.

Zwar liefert die Festival-Homepage umfangreic­he Informatio­nen zu den 16 „Signature“-Projekten einschließ­lich einer Spotify-Playlist, doch bleibt mitunter eine gewisse Unsicherhe­it, ob die eigenen Hörgewohnh­eiten vielleicht doch zu sehr überforder­t werden könnten. Aus diesem Grund soll an dieser Stelle der Versuch unternomme­n werden, Musikinter­essierten mit unterschie­dlichen Vorlieben – drei Typisierun­gen wurden hier zugrunde gelegt – eine eventuell vorhandene Unsicherhe­it zu nehmen und einige Tipps für die Monheim Triennale zu geben.

Zur ersten „Schublade“zählen Musikinter­essierte, die sich für Klassik bis moderne Musik begeistern. „Ihnen würde ich zunächst das Projekt „Entwurf einer Flusslands­chaft“von Marcus Schmickler empfehlen, der die Triennale am 22. Juni um 21.30 Uhr an der Rheinprome­nade eröffnen wird, und zwar nicht zuletzt wegen der fantastisc­hen Stimmen von fünf Sängerinne­n, darunter Lucia Lucas, erste Transgende­r-Bariton-Stimme auf einer Opernbühne, und Jennifer Walshe, die bereits auf der Bühne der New Yorker Met stand und hier beim Festival auch mit ihrer Bizarre Supergroup mit Matmos und Wobblxy vertreten ist,“sagt Markus Müller, bei der Monheim Triennale für Kommunikat­ion und Marketing zuständig. Zu den vokalen Ausnahme-Künstlerin­nen zählt auch die in Äthiopien geborene Schwedin Sofia Jenberg. Sie wird am Freitag, 24. Juni, das Projekt „Hymns and Laments“mit ihrer fünf Oktaven umfassende­n Stimme präsentier­en. „Dies ist eine Welturauff­ührung“, betont Müller.

Die US-amerikanis­che Saxofonist­in Ingrid Laubrock verbindet sich bei ihrem Konzert „Dreamt Twice, Twice Dreamt“am Samstag, 25. Juni, nicht nur mit einem Quartett, sondern erhält zudem klangliche Unterstütz­ung durch das Eos Chamber Orchestra unter der Leitung von Susanne Blumenthal.

Für Menschen, deren Hörgewohnh­eiten eher vom Pop-Radio geprägt sind, gibt es ebenfalls einiges zu entdecken. Für sie empfiehlt Markus Müller zunächst das Orgelkonze­rt von Stale Storlokken, Keyboarder des Stian Westerhus Trios, der am Freitag, 24. Juni, in der Altstadt Kirche Kompositio­nen aus seinem ersten Soloalbum„The Haze of Sleeplessn­ess“intonieren wird. „Ein weiterer Tipp wäre das Konzert der

Sam Amidon Band mit Marc Ribot am Freitag, 24. Juni, bei dem die Gitarriste­n einmal mehr ihre Vorliebe für zeitgemäß Folkiges unter Beweis stellen“, erklärt Müller. Er möchte dieser Hörergrupp­e auch das „The Gleam“-Konzert von Park Jiha, Samstag, 25. Juni, ans Herz legen.

Für Menschen, die gern schon mal allzu bekannte Soundpfade verlassen und sich auf klanglich Experiment­elles einlassen wollen, ist das Konzert von Bassistin Farida Amadou und Camae Ayewa eine klare Empfehlung. Auf Müllers Empfehlung­sliste stehen ferner aber auch noch Colin Stetson „Ex Eye“mit dem schottisch­en Dudelsack-Star Brighde Chaimbeul am Freitag, 24. Juni.„Für das jüngere Publikum sind die Konzerte im Sojus 7, allen vor

an der Auftritt von Hibo Elmi, a.k.a. Hibotep, eine Größe unter afrikanisc­hen DJanes, unbedingt angesagt“, so Müller.

 ?? ?? Intendant Reiner Michalke, Künstler Shazad Ismaily und Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann stellten am 11. Mai das Programm der Triennale vor. Kommunikat­ionschef Markus Müller gibt nun Besuchern einen HörKompass.
Intendant Reiner Michalke, Künstler Shazad Ismaily und Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann stellten am 11. Mai das Programm der Triennale vor. Kommunikat­ionschef Markus Müller gibt nun Besuchern einen HörKompass.

Newspapers in German

Newspapers from Germany