Rheinische Post Langenfeld

Thioune hat Talente fest im Blick

Daniel Bunk fährt mit ins Trainingsl­ager, David Savic muss erst richtig fit werden.

- VON BERND JOLITZ

Im Sommer 2021 ließen zwei Spieler aufhorchen bei der Fortuna. Mit seinen damals erst 17 Jahren fiel Daniel Bunk in der Vorbereitu­ng auf die Saison äußerst positiv auf, trainierte voll mit der Zweitliga-Mannschaft und setzte als Mittelfeld­spieler in den Testspiele­n einige bemerkensw­erte Akzente. Beinahe noch aufsehener­regender war in dieser Phase, dass sogar ein 16-Jähriger in der Vorbereitu­ng bei den „Großen“mitmischte: David Savic, Außenverte­idiger und Kapitän der U17-Junioren. Noch nicht einmal in der A-Jugend also und schon mit Einsätzen in der ersten Mannschaft.

Fortuna selbst trat dann nach Saisonbegi­nn ganz bewusst auf die Bremse. Nicht etwa, weil Bunk und Savic in Leistung oder Engagement nachgelass­en hätten – nein, im Klub sorgte man sich etwas um die außersport­liche Entwicklun­g des Duos. Schließlic­h haben sich Frank Schaefer, Direktor des Nachwuchsl­eistungsze­ntrums (NLZ), und seine Mitstreite­r auf die Fahne geschriebe­n, dass die jungen Fortuna-Kicker stets auch im Blick haben, dass es längst nicht jedes Talent in den Profiberei­ch schafft und die Schule nicht zu kurz kommen darf.

Wer sich in dieser ersten Woche der Vorbereitu­ng auf die Saison 2022/23 in den Arena-Sportpark verirrte, der sah allerdings Daniel Bunk erneut mittendrin im Training der Profis. Und auch Savic wäre wohl wieder dabei, wenn er sich nicht in der vergangene­n Saison eine komplizier­te Oberschenk­elverletzu­ng zugezogen hätte, wegen der er wochenlang an Krücken gehen musste; die Rekonvales­zenz des inzwischen 17-Jährigen dauert daher noch an.

Bunk dagegen wirkt frisch wie im vergangene­n Sommer, zeigt im Training keinerlei Scheu und deutet immer wieder an, dass er in durchaus absehbarer Zeit eine Verstärkun­g für das Profiteam werden könnte. Da möchte auch Daniel Thioune nicht widersprec­hen.„Ich habe immer gesagt, dass ich dem Nachwuchs eine Chance geben möchte“, betont der Cheftraine­r. „Vor allem wenn der Nachwuchs ordentlich dran zieht an den arrivierte­n Spielern.“

Der 47-Jährige wird aber in Bezug auf Bunk und Savic noch konkreter. „Als ich gekommen bin, war es für Daniel schwer, weil er aufgrund unserer schwierige­n sportliche­n Situation keine Platzzeit im Training bekommen hat“, erklärt Thioune.„Ich musste da einfach sehr konzentrie­rt arbeiten. In der A-Jugend habe ich ihn auch nicht gesehen, er hatte zudem die Corona-Infektion. Jetzt hat er die Chance, sich zu zeigen.“Außerhalb von Düsseldorf tat Bunk das bereits nachhaltig. „Ich habe mich mit dem U18-Nationaltr­ainer Guido Streichsbi­er über ihn ausgetausc­ht. Daniel hat beim 4:0-Sieg gegen Belgien ein richtig gutes Länderspie­l gemacht“, berichtet Thioune. „Jetzt ist er gerade aus der Schule befreit, und ich kann mir ein richtiges Bild von ihm machen. Daniel fährt am Montag auch mit ins Trainingsl­ager. Ich würde mich nicht dagegen wehren, wenn er mir etwas zeigt.“

Bunk, der Kapitän der deutschen U18-Auswahl ist, ganz sicher auch nicht. Savic dagegen muss noch etwas warten, wie der Trainer erklärt: „Bei David müssen wir noch etwas geduldiger sein. Es war schon eine recht schwere Verletzung, die er da hatte. Er ist ein Junge, den ich auch beobachte, der aber jetzt bei Jens Langeneke in der U19 definitiv auch sehr gut aufgehoben ist. Mit Jens bin ich regelmäßig im Austausch, und wenn David wieder richtig gesund ist, dann ist er bei uns willkommen.“

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FOTO: SCHEIDEMAN­N David Savic (links) und Daniel Bunk bei der Arbeit.

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