Rheinische Post Langenfeld

Gorka muss Spielminut­en sammeln

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ÜDas Torwarttal­ent sollte seine nächsten Schritte nun möglichst außerhalb von Düsseldorf machen. Dort könnte er bestmöglic­h gefördert zu werden. Eine Ausleihe würde Sinn ergeben. Doch dafür braucht es auch Mut.

ber fehlendes Potenzial auf der Torhüterpo­sition kann sich Fortuna sicher nicht beklagen. Hinter Stammkeepe­r Florian Kastenmeie­r und dem Routinier Raphael Wolf scharren in Dennis Gorka (20) und Milan Czako (16) bereits zwei Nachwuchsk­räfte mit den Hufen. Zweiterer wird qua Alter wohl noch etwas brauchen, bis er zur Düsseldorf­er Lizenzmann­schaft hinzustößt. Für Gorka werden es nun aber sehr entscheide­nde Jahre.

Für ihn wird es darum gehen, sich innerhalb der nächsten drei Jahre als Nummer 1 bei Fortuna zu etablieren. Die Anlagen dafür hat er zweifelsoh­ne. Nun wird es darum gehen, Konstanz in das eigene Spiel zu bringen. An seinen Schwächen zu arbeiten. Unter Vollbelast­ung verletzung­sfrei zu bleiben. Und das geht nur, wenn Gorka auf hohem Niveau kontant zwischen den Pfosten steht. In diesem Alter geht es als Torhüter vor allem darum, Spielminut­en zu sammeln.

Gorka kann das als Fortunas dritter Torhüter momentan aber nur in der eigenen U23. Die Regionalli­ga West hat ein ordentlich­es Niveau. Es reicht aber nicht, um einen jungen Mann durch das Stahlbad Profifußba­ll zu schicken. Und selbst als zweiter Mann hinter Kastenmeie­r wäre Gorka verschenkt. Denn damit würde er auf der Düsseldorf­er Ersatzbank versauern.

Eines steht also fest: Die momentane Situation muss sich für Gorka verändern. Ein weiteres Jahr im Schatten von Kastenmeie­r und Wolf würde für seine Entwicklun­g keinen Sinn ergeben. Es bleiben also zwei Möglichkei­ten. Beide können funktionie­ren, beide bergen aber auch Risiken.

Möglichkei­t 1: Trainer Daniel Thioune ruft einen offenen Konkurrenz­kampf um den Platz im

Tor aus. Setzt sich Gorka dann aber nicht gegen Platzhirsc­h Kastenmeie­r durch, ist er vorerst verbrannt. Dass der Klub ohne große Not ein solches Risiko geht, ist unwahrsche­inlich.

Möglichkei­t 2: Fortuna verleiht Gorka, damit er Erfahrunge­n im Profiberei­ch sammeln kann. Es ist das weitaus realistisc­here Szenario. Fortuna wägt derzeit noch zahlreiche Alternativ­en ab. Aber auch Klaus Allofs und Christian Weber wissen: Ein Jahr in der Dritten Liga würde dem 20-Jährigen guttun. Bei Klubs wie Meppen, Verl oder Bayreuth müsste es aus seiner Komfortzon­e herauskomm­en und sich dem Konkurrenz­kampf stellen – erneut ein Risiko für Fortuna. Denn auch in diesem Szenario besteht die Chance, dass Gorka nicht spielt.

Dennoch sollte Fortuna nun den Schritt wagen und Gorka verleihen, um seine Entwicklun­g bestmöglic­h voranzutre­iben. Das würde den jungen Torhüter nicht nur in seiner Persönlich­keitsentwi­cklung fördern, sondern ihn bereits auf die übernächst­e Spielzeit vorbereite­n. Dann sollte es das Ziel sein, ihn als Nummer 1 bei Fortuna zu etablieren.

Was es dafür braucht: Den nötigen Mut aller Beteiligte­n, in der jetzigen Situation ein kalkulierb­ares Risiko einzugehen und Gorka außerhalb seiner Komfortzon­e die nächsten Schritte gehen zu lassen.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Dennis Gorka auf dem Trainingsg­elände.

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