Aktionstag „Dein Klo sagt No!“
Zum „Tag der Daseinsvorsorge“wird die Müllentsorgung in Toiletten thematisiert.
RHEIN-BERG/LEICHLINGEN Der 23. Juni ist Tag der Daseinsvorsorge. Versorger für Strom undWasser und Entsorger für von Müll und Abwasser nutzen in diesem Jahr die Gelegenheit, um auf ein Dauerproblem aufmerksam zu machen: Müll gehört nicht in die Toilette.
Die Organisatoren des Aktionstages – darunter der Wupperverband – klären auf: „Hygieneartikel wie Feuchttücher, Binden, Tampons, Wattestäbchen, Windeln und Kondome verstopfen die Rohre und Pumpen. Feuchttücher und -lappen sowie Haare und Zahnseide führen zu Verstopfungen. Sie gehören in den Restmüll.“
Essenreste, besonders kalte Fette, verkleben die Rohre und locken Ratten an, heißt es weiter. Gekochte Lebensmittel gehören in die Restmülltonne, rohes Obst und Gemüse in den Biomüll.
Besonders aufmerksam sein sollten Bürger, wenn es um die Entsorgung von Medikamenten geht: Gelangen sie über die Toilette ins Abwasser, entsteht ein giftiger Cocktail, der an der Kläranlage nicht vollständig aufgehalten werden kann.
Medikamente gehören in den Restmüll und kommen von dort aus in die Müllverbrennung.
Auch vor Chemikalien wie Säuren, Farben, Lacke, Altöl,Verdünner und Co. im Klo wird gewarnt: „Sie belasten das Abwasser, die Kanalisation und letztlich auch unsere Flüsse. Sie gehören in die Schadstoffsammlung“, betonen derWupperverband und seine Mitstreiter beim Aktionstag.
WC-Steine und Wasserkastenzusätze belasten im Übrigen unnötig das Abwasser. Solche Zusätze sind nicht notwendig. Die Toilette mit umweltfreundlichem Reiniger zu reinigen, schützt ausreichend vor unangenehmen Gerüchen.
Erst kürzlich hat die Entsorgung von Beton zur Verstopfung des Kanals unter der Neukirchener Straße gesorgt. Tagelang musste mit Spezialgerät gereinigt werden. Doch neben diesen „Großschadensfällen“warnt die Stadt schon seit Jahren vor alltäglicher Entsorgung von Abfällen in die heimische Toilette. „Es ist kaum vorstellbar, dass jemand komplette Windeln ins Klo wirft, aber wir finden sie immer wieder in der Kanalisation“, sagte schon vor einigen Jahren der damalige Chef der
Leichlinger Abwasserbetriebe, Lars Helmerichs. Speisereste und Fette verkleben die Kanäle, weil sie mit anderen Stoffen im Abwasser eine zähe Masse bilden, die sich in den Rohren absetzt und schwer zu entfernen ist. Außerdem lockt der Gestank Ratten bis in die Toilettenschüssel. Die Kosten, die wegen unsachgemäßer Müllentsorgung übers Klo anfallen, lassen die Abwassergebühren steigen.