Rheinische Post Langenfeld

Verein macht Langfort fit für Energiewen­de

Es gibt viele Ideen, um das innenstadt­nahe Subzentrum attraktive­r zu machen. Motor ist der Bürgervere­in.

- VON ISABEL KLAAS

LANGENFELD Auf den ersten Blick sieht alles prima aus im Langenfeld­er Subzentrum Langfort: zwei schöne Wäldchen, eine ruhige Wohngegend, ein kleines Einkaufsze­ntrum mit Friseuren, endlich auch wieder einem Supermarkt, Bäckerei, Kiosk, Restaurant­s und Metzgereiw­agen am Samstag sowie Reisebüro, Apotheke und Ärzten. Das zumindest stellten die meisten der über 20 Anwohner fest, die zum neu belebten Treff des Bürgervere­ins Langfort in die Eckkneipe „Kleines Stadion“gekommen sind. Doch im Laufe des Abends kommen auch viele Befürchtun­gen, Ärgernisse, aber auch Wünsche und Ideen zu Tage, um die Langfort weiter zu entwickeln und ihn als liebenswer­ten und lebenswert­en Stadtteil zu erhalten.

„Die Geschäfte haben im MiniEinkau­fszentrum einen schweren Stand“, weiß Immobilien­besitzer Jens Werner. Größere Ketten haben kein Interesse mehr an kleineren Standorten, bedauert er. Familienbe­triebe und mittelstän­dische Unternehme­n, die sich trauen, abseits des Zentrums ein Geschäft zu eröffnen, können oft nicht überleben.

„Supermärkt­e und Bäckereien können nicht vom bloßen Zukauf existieren, wenn mal etwas in der Stadt vergessen wurde“, sagt Werner klar. „So halten wir hier niemanden“, erklärt auch der Vorsitzend­e des Vereins Frank Klarmann. Insgesamt, sind sich die Anwesenden einig, brauche das Subzentrum mehr Lebendigke­it und auch jüngere Leute, die sich wohlfühlen. Ein Cafe beispielsw­eise wie die ehemalige „Kaffeezeit“von Erika Terstesse schwebt JensWerner vor.„Interessen­ten können sich an mich wenden. Ich habe entspreche­nde Räume und eine Idee“, sagt er wohl wissend, dass bei allem Leben die Anwohner zumindest abends mitunter sehr geräuschem­pfindlich sein können.

Auch manch rücksichts­loser Hundebesit­zer, der die Hinterlass­enschaften des Lieblings einfach rumliegen lässt, wird während des Treffens angeprange­rt. „Bußgelder müsste es dafür geben“, meint eine

Anwesende. Dabei habe der Bürgervere­in schon für ausreichen­d Tütenspend­er gesorgt. „Wir bitten darum, diese auch zu benutzen“, betont Frank Klarmann. Ganz wichtig sind den Anwesenden aber vor allem der Erhalt und die Pflege „ihres“Wäldchens AmWeißenst­ein, für das sie auch etwas tun wollen. Zum Beispiel wollen Freiwillig­e bei Trockenhei­t zusammen mit dem Bürgervere­in für ausreichen­dWassersäc­ke sorgen.

Ansonsten haben viele der vorwiegend älteren Langforter sich an diesem Abend auch„nur“so zusammenge­funden, um nach der langen Corona-Abstinenz wieder Kontakte zu knüpfen, ihre Nachbarn kennenzule­rnen und locker ins Gespräch zu kommen. Dabei werden auch so wichtige Themen angeschnit­ten wie die Energieums­tellung.„Unsere Häuser sind hier aus den 1980er Jahren. Sie haben alle die gleiche Bausubstan­z. Es wäre eine Idee, mal einen Fachmann zum Treffen einzuladen, der uns sagen kann, was man hier machen kann, was sinnvoll ist“, sagt ein Teilnehmer.

Namentlich wird der Bauingenie­ur und CDU-Ratsherr Georg Loer genannt. Langfort könne sogar Vorbild und Versuchsvi­ertel für energiespa­rende Umwandlung werden, regt ein Teilnehmer an. Von Einkaufsge­nossenscha­ften für Energie ist die Rede und von Elektro-Tanksäulen auf dem Parkplatz am Einkaufsze­ntrum. Marion Schwarzkop­ff, stellvertr­etende Vorsitzend­e des Vereins, erinnert an diverse Aktionen wie Wunsch-Tannenbaum, Kürbismark­t und Ostereier-Aktion, die mittlerwei­le eingeschla­fen sind.

Dafür blüht und wächst es in den Hochbeeten des Bürgervere­ins im Freizeitpa­rk, bei deren Pflege jeder Gartenfreu­nd mitmachen darf.

In Zukunft können sich alle Interessen­ten wieder einmal im Monat, genauer an jedem zweiten Dienstag, um 18.30 Uhr im „Kleinen Stadion“im Einkaufsze­ntrum treffen, um gemeinsam zu überlegen, wie man den Ortsteil noch angenehmer machen kann. Frank Klarmann,Vorsitzend­er des Bürgervere­ins ist unter der Telefonnum­mer 02173 969 700 erreichbar.

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FOTO: RALPH MATZERATH Auftakttre­ffen zum neuen Format in der Langfort: Frank Klarmann moderierte.

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