Verein macht Langfort fit für Energiewende
Es gibt viele Ideen, um das innenstadtnahe Subzentrum attraktiver zu machen. Motor ist der Bürgerverein.
LANGENFELD Auf den ersten Blick sieht alles prima aus im Langenfelder Subzentrum Langfort: zwei schöne Wäldchen, eine ruhige Wohngegend, ein kleines Einkaufszentrum mit Friseuren, endlich auch wieder einem Supermarkt, Bäckerei, Kiosk, Restaurants und Metzgereiwagen am Samstag sowie Reisebüro, Apotheke und Ärzten. Das zumindest stellten die meisten der über 20 Anwohner fest, die zum neu belebten Treff des Bürgervereins Langfort in die Eckkneipe „Kleines Stadion“gekommen sind. Doch im Laufe des Abends kommen auch viele Befürchtungen, Ärgernisse, aber auch Wünsche und Ideen zu Tage, um die Langfort weiter zu entwickeln und ihn als liebenswerten und lebenswerten Stadtteil zu erhalten.
„Die Geschäfte haben im MiniEinkaufszentrum einen schweren Stand“, weiß Immobilienbesitzer Jens Werner. Größere Ketten haben kein Interesse mehr an kleineren Standorten, bedauert er. Familienbetriebe und mittelständische Unternehmen, die sich trauen, abseits des Zentrums ein Geschäft zu eröffnen, können oft nicht überleben.
„Supermärkte und Bäckereien können nicht vom bloßen Zukauf existieren, wenn mal etwas in der Stadt vergessen wurde“, sagt Werner klar. „So halten wir hier niemanden“, erklärt auch der Vorsitzende des Vereins Frank Klarmann. Insgesamt, sind sich die Anwesenden einig, brauche das Subzentrum mehr Lebendigkeit und auch jüngere Leute, die sich wohlfühlen. Ein Cafe beispielsweise wie die ehemalige „Kaffeezeit“von Erika Terstesse schwebt JensWerner vor.„Interessenten können sich an mich wenden. Ich habe entsprechende Räume und eine Idee“, sagt er wohl wissend, dass bei allem Leben die Anwohner zumindest abends mitunter sehr geräuschempfindlich sein können.
Auch manch rücksichtsloser Hundebesitzer, der die Hinterlassenschaften des Lieblings einfach rumliegen lässt, wird während des Treffens angeprangert. „Bußgelder müsste es dafür geben“, meint eine
Anwesende. Dabei habe der Bürgerverein schon für ausreichend Tütenspender gesorgt. „Wir bitten darum, diese auch zu benutzen“, betont Frank Klarmann. Ganz wichtig sind den Anwesenden aber vor allem der Erhalt und die Pflege „ihres“Wäldchens AmWeißenstein, für das sie auch etwas tun wollen. Zum Beispiel wollen Freiwillige bei Trockenheit zusammen mit dem Bürgerverein für ausreichendWassersäcke sorgen.
Ansonsten haben viele der vorwiegend älteren Langforter sich an diesem Abend auch„nur“so zusammengefunden, um nach der langen Corona-Abstinenz wieder Kontakte zu knüpfen, ihre Nachbarn kennenzulernen und locker ins Gespräch zu kommen. Dabei werden auch so wichtige Themen angeschnitten wie die Energieumstellung.„Unsere Häuser sind hier aus den 1980er Jahren. Sie haben alle die gleiche Bausubstanz. Es wäre eine Idee, mal einen Fachmann zum Treffen einzuladen, der uns sagen kann, was man hier machen kann, was sinnvoll ist“, sagt ein Teilnehmer.
Namentlich wird der Bauingenieur und CDU-Ratsherr Georg Loer genannt. Langfort könne sogar Vorbild und Versuchsviertel für energiesparende Umwandlung werden, regt ein Teilnehmer an. Von Einkaufsgenossenschaften für Energie ist die Rede und von Elektro-Tanksäulen auf dem Parkplatz am Einkaufszentrum. Marion Schwarzkopff, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, erinnert an diverse Aktionen wie Wunsch-Tannenbaum, Kürbismarkt und Ostereier-Aktion, die mittlerweile eingeschlafen sind.
Dafür blüht und wächst es in den Hochbeeten des Bürgervereins im Freizeitpark, bei deren Pflege jeder Gartenfreund mitmachen darf.
In Zukunft können sich alle Interessenten wieder einmal im Monat, genauer an jedem zweiten Dienstag, um 18.30 Uhr im „Kleinen Stadion“im Einkaufszentrum treffen, um gemeinsam zu überlegen, wie man den Ortsteil noch angenehmer machen kann. Frank Klarmann,Vorsitzender des Bürgervereins ist unter der Telefonnummer 02173 969 700 erreichbar.