Rheinische Post Langenfeld

So suchen die SFB ihre Spieler aus

Sportdirek­tor Engin Akkoca gibt einen Einblick, wie die Baumberger ihren Kader zusammenst­ellen. Das Ziel für die kommende Saison lautet, sich weiter oben in der Fußball-Oberliga zu etablieren. Weniger Ausfälle täten da gut.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

MONHEIM Mit dem vierten Platz in der Aufstiegsr­unde der FußballObe­rliga waren die Verantwort­lichen der Sportfreun­de Baumberg (SFB) zufrieden. Das heißt aber natürlich nicht, dass sie den Kader nicht auch in diesem Sommer an einigen Stellen verändern wollen und noch werden. Baumbergs Sportdirek­tor Engin Akkoca erklärt, auf welche Merkmale die Sportfreun­de bei der Sichtung von Talenten und neuen Spielern besonders achten.

„Wir führen lange, intensive Gespräche und holen uns sehr viele Informatio­nen von ehemaligen Weggefährt­en ein, um uns ein gutes Gesamtbild zu machen“, sagt Akkoca. Neben der fußballeri­schen Klasse liege das Hauptaugen­merk auf dem Charakter und der Mentalität potenziell­er Zugänge. Es bringe nichts, einen fantastisc­hen Fußballer zu verpflicht­en, der aber nicht in die Mannschaft passe und unter Umständen sogar das Klima vergifte, betont der Sportdirek­tor. Technisch versierte Akteure genießen freilich einen hohen Stellenwer­t bei den SFB. „Gerade bei unserer Spielphilo­sophie“, betont Akkoca. „Die Interpreta­tion der Spielweise der einzelnen Positionen in unserem Spielsyste­m sind fest definiert – entspreche­nd erfolgt dann auch die Auswahl der Zugänge.“Weitere Faktoren seien das Alter und der finanziell­e Rahmen.

Der Sportdirek­tor der SFB sieht die Kaderplanu­ng als einen „Prozess des permanente­n Austauschs“mit Cheftraine­r Salah El Halimi.Wöchentlic­h beraten sich er und der Coach, tauschen Gedanken zu einzelnen Spielern aus, bewerten deren Entwicklun­gsfortschr­itte und analysiere­n etwaige Defizite. „Zeitgleich halten wir Augen und Ohren auf und führen eine Liste mit interessan­ten Spielern, die wir dann auch beobachten und im Laufe einer Saison entspreche­nd im ‚Scope‘ haben“,

sagt Akkoca. Als Beispiel hierfür nennt er Mittelfeld­mann Sebastian Papalia. Der 20-Jährige wechselt zur neuen Runde von Fortuna Düsseldorf II an die Sandstraße. „Vor der Pandemie wurde er als Kapitän der U17 des 1. FC Köln Deutscher Meister und war auch Spielführe­r der deutschen U17-Nationalma­nnschaft. Er ist ein Mentalität­smonster, das uns sehr guttun wird und

einen langfristi­gen Vertrag bei uns unterschri­eben hat“, sagt Akkoca.

Auch vom zweiten vorgestell­ten Sommerzuga­ng – Panagiotis Koukoulis – verspricht sich der Sportdirek­tor viel. „Koukoulis hat in seinem ersten Jahr eine sehr ordentlich­e Saison in Cronenberg gespielt“, sagt Akkoca über den 19 Jahre alte Linksfuß. Er beschreibt den Verteidige­r als „jungen, zweikampfs­tarken Defen

sivspieler“mit viel Qualität. Mit Patrick Jöcks kehrt zudem ein alter Bekannter zu den SFB zurück.„Er wird uns ab nächster Saison verstärken“, bestätigt Akkoca. Der 30-Jährige war bereits zwischen 2016 und 2021 für Baumberg aktiv. Zuletzt spielte der Innenverte­idiger bei den Sportfreun­den Siegen. Ein weiterer erfahrener Zugang für die Defensive soll in den kommenden Tagen be

kanntgegeb­en werden.

Abgeschlos­sen sei die Kaderplanu­ng aber auch damit nicht. Akkoca versichert: „Wir werden uns weiter verstärken.“Ein Grund dafür sind die vielen Langzeitve­rletzten. „Daher müssen wir uns breiter aufstellen.“Bereits in der vergangene­n Saison durften aufgrund der langen Ausfalllis­te zeitweise mehrere A-Jugendlich­e parallel Oberliga-Luft schnuppern. Vier von ihnen wurden jetzt mit Verträgen für die erste Mannschaft ausgestatt­et. „Die Jungs sind dankbar, geben Gas und machen ihre Sache gut – da belohnen wir sie auch gerne“, sagt Akkoca.

Er hofft, dass die Mannschaft nach der in wenigen Tagen beginnende­n „kurzen, intensiven Vorbereitu­ng“gut in die Anfang August startende Saison findet. Weniger Verletzung­sund Ausfallpec­h wünscht sich Akkoca – und natürlich einen besseren Beginn als in der Vorsaison. Damals kassiert die El-Halimi-Elf drei Pleiten zum Auftakt. „Wir wollen unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden und uns weiter fest oben einordnen.“Mit dem passenden Kader dürfte das indes kein Problem werden.

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES/EDUARD BOPP (ARCHIV) ?? 2019 gewann Sebastian Papalia als Kapitän mit der U17 des 1. FC Köln die Deutsche Meistersch­aft der B-Junioren. Nun haben sich die Sportfreun­de Baumberg das „Mentalität­smonster“gesichert.
FOTO: IMAGO IMAGES/EDUARD BOPP (ARCHIV) 2019 gewann Sebastian Papalia als Kapitän mit der U17 des 1. FC Köln die Deutsche Meistersch­aft der B-Junioren. Nun haben sich die Sportfreun­de Baumberg das „Mentalität­smonster“gesichert.

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