So suchen die SFB ihre Spieler aus
Sportdirektor Engin Akkoca gibt einen Einblick, wie die Baumberger ihren Kader zusammenstellen. Das Ziel für die kommende Saison lautet, sich weiter oben in der Fußball-Oberliga zu etablieren. Weniger Ausfälle täten da gut.
MONHEIM Mit dem vierten Platz in der Aufstiegsrunde der FußballOberliga waren die Verantwortlichen der Sportfreunde Baumberg (SFB) zufrieden. Das heißt aber natürlich nicht, dass sie den Kader nicht auch in diesem Sommer an einigen Stellen verändern wollen und noch werden. Baumbergs Sportdirektor Engin Akkoca erklärt, auf welche Merkmale die Sportfreunde bei der Sichtung von Talenten und neuen Spielern besonders achten.
„Wir führen lange, intensive Gespräche und holen uns sehr viele Informationen von ehemaligen Weggefährten ein, um uns ein gutes Gesamtbild zu machen“, sagt Akkoca. Neben der fußballerischen Klasse liege das Hauptaugenmerk auf dem Charakter und der Mentalität potenzieller Zugänge. Es bringe nichts, einen fantastischen Fußballer zu verpflichten, der aber nicht in die Mannschaft passe und unter Umständen sogar das Klima vergifte, betont der Sportdirektor. Technisch versierte Akteure genießen freilich einen hohen Stellenwert bei den SFB. „Gerade bei unserer Spielphilosophie“, betont Akkoca. „Die Interpretation der Spielweise der einzelnen Positionen in unserem Spielsystem sind fest definiert – entsprechend erfolgt dann auch die Auswahl der Zugänge.“Weitere Faktoren seien das Alter und der finanzielle Rahmen.
Der Sportdirektor der SFB sieht die Kaderplanung als einen „Prozess des permanenten Austauschs“mit Cheftrainer Salah El Halimi.Wöchentlich beraten sich er und der Coach, tauschen Gedanken zu einzelnen Spielern aus, bewerten deren Entwicklungsfortschritte und analysieren etwaige Defizite. „Zeitgleich halten wir Augen und Ohren auf und führen eine Liste mit interessanten Spielern, die wir dann auch beobachten und im Laufe einer Saison entsprechend im ‚Scope‘ haben“,
sagt Akkoca. Als Beispiel hierfür nennt er Mittelfeldmann Sebastian Papalia. Der 20-Jährige wechselt zur neuen Runde von Fortuna Düsseldorf II an die Sandstraße. „Vor der Pandemie wurde er als Kapitän der U17 des 1. FC Köln Deutscher Meister und war auch Spielführer der deutschen U17-Nationalmannschaft. Er ist ein Mentalitätsmonster, das uns sehr guttun wird und
einen langfristigen Vertrag bei uns unterschrieben hat“, sagt Akkoca.
Auch vom zweiten vorgestellten Sommerzugang – Panagiotis Koukoulis – verspricht sich der Sportdirektor viel. „Koukoulis hat in seinem ersten Jahr eine sehr ordentliche Saison in Cronenberg gespielt“, sagt Akkoca über den 19 Jahre alte Linksfuß. Er beschreibt den Verteidiger als „jungen, zweikampfstarken Defen
sivspieler“mit viel Qualität. Mit Patrick Jöcks kehrt zudem ein alter Bekannter zu den SFB zurück.„Er wird uns ab nächster Saison verstärken“, bestätigt Akkoca. Der 30-Jährige war bereits zwischen 2016 und 2021 für Baumberg aktiv. Zuletzt spielte der Innenverteidiger bei den Sportfreunden Siegen. Ein weiterer erfahrener Zugang für die Defensive soll in den kommenden Tagen be
kanntgegeben werden.
Abgeschlossen sei die Kaderplanung aber auch damit nicht. Akkoca versichert: „Wir werden uns weiter verstärken.“Ein Grund dafür sind die vielen Langzeitverletzten. „Daher müssen wir uns breiter aufstellen.“Bereits in der vergangenen Saison durften aufgrund der langen Ausfallliste zeitweise mehrere A-Jugendliche parallel Oberliga-Luft schnuppern. Vier von ihnen wurden jetzt mit Verträgen für die erste Mannschaft ausgestattet. „Die Jungs sind dankbar, geben Gas und machen ihre Sache gut – da belohnen wir sie auch gerne“, sagt Akkoca.
Er hofft, dass die Mannschaft nach der in wenigen Tagen beginnenden „kurzen, intensiven Vorbereitung“gut in die Anfang August startende Saison findet. Weniger Verletzungsund Ausfallpech wünscht sich Akkoca – und natürlich einen besseren Beginn als in der Vorsaison. Damals kassiert die El-Halimi-Elf drei Pleiten zum Auftakt. „Wir wollen unseren eigenen Ansprüchen gerecht werden und uns weiter fest oben einordnen.“Mit dem passenden Kader dürfte das indes kein Problem werden.