Flughäfen wollen Aushilfen anstellen
Die Regierung will die Gastarbeiter noch während der Sommerferien einsetzen.
BERLIN (dpa) Zur Bewältigung des Abfertigungschaos im Luftverkehr wollen die deutschen Flughäfen und ihre Bodendienstleister tausende ausländische Aushilfen direkt anstellen. Die Arbeitskräfte sollen befristet für bis zu drei Monate unter anderem aus der Türkei und einigen Balkanstaaten kommen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, am Montag der Deutschen PresseAgentur. Sie würden voraussichtlich direkt bei Bodenverkehrsdienstleistern angestellt. Modelle zur Arbeitnehmerüberlassung wären damit vom Tisch.
Bevor die ersten Arbeitskräfte an deutschen Flughäfen mit anpacken, dürften noch einige Wochen vergehen. Das Bundesinnenministerium rechnet jedoch damit, dass sie noch während der Sommerferienzeit eingesetzt werden können. Die kurzfristig angeworbenen Arbeitskräfte könnten zum Beispiel bei der Gepäckabfertigung aushelfen, sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin. „Bei den Sicherheitskontrollen kommt das wegen der dort nötigen Ausbildung und den dort geltenden Sicherheitsstandards nicht in Betracht“, fügte er hinzu.
Auch wer in der Gepäckabfertigung arbeite, müsse eine Sicherheitsüberprüfung durchlaufen, betonte der Sprecher. Ziel der Bundesregierung sei es, den Einsatz rasch zu ermöglichen. Bei dieser Maßnahme gehe es auch darum, im Reiseverkehr „noch in diesem Sommer“
Entlastung zu schaffen. Ein Sprecher des Arbeitsministeriums sagte, um die Einreise von dringend benötigtem Personal für eine vorübergehende Tätigkeit an den Flughäfen zu ermöglichen, dauerten Gespräche in der Regierung an. Die Bundesregierung hatte amWochenende ihre Zustimmung zu einem Branchenplan signalisiert.
Zuletzt hat es vor allem an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/ Bonn chaotische Zustände gegeben. Zum Ferienbeginn amWochenende musste die Flughafenfeuerwehr bei der Gepäckverteilung aushelfen, beim Check-in und der Passagierkontrolle kam es zu stundenlangen Wartezeiten, immer wieder wurden Flüge gestrichen.