Wo bitte geht es hier zum Bahnsteig?
Die schöne neue Bahnwelt samt neuem Bahnhofsgebäude und Gleis für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) am Halt Leverkusen-Mitte ist im Bau. Dafür hat die Bahn dicht gemacht. Jedenfalls die direkten Zugänge zu den Gleisen. Bei der Umwegeführung hapert es. ein Ortsbesuch.
WIESDORF Die Deutsche Bahn hat dicht gemacht. An der Großbaustelle „Bahnhof Mitte“sind alle direkten Wege vom Busbahnhof in Richtung Gleise blockiert. Ja, die Bauarbeiten und der Abriss des Bahnhofs wurden angekündigt. Dennoch haben es viele, speziell Gelegenheits-Bahnfahrer oder Ferienrückkehrer, nicht mitbekommen. Sie irren, wie schon seit Tagen, auch am Wochenende am ehemaligen Haupteingang hin und her, rütteln an den Türen der Baucontainer und des geschlossenen DB-Reisezentrums, suchen nach einer Lücke, durch die sie zu den gegenüberliegenden und so nahen Bahnsteigen kommen könnten. Pech. Nichts geht mehr. Bis Jahresende.
Schnell geraten solche Fahrgäste in Aufregung. Ihnen fehlt der plakative Hinweis auf die neue Wegeführung zu den Bahnsteigen. Kunden in Eile haben keine Zeit, lange Texte auf DIN-A4-Blättern zu lesen und sich durch Miniformatkarten zu quälen. Wer Glück hat, trifft auf einen kundigen Fußgänger und erfährt den Weg zu den Gleisen. „Sie müssen über die Y-Brücke gehen, aber nur für die Regio-Züge“, lautet der richtige Tipp. Damit beginnt bei manchen ein weiteres Problem: Wo um Himmels willen steht die YBrücke? Nicht allen ist der Begriff für die Fußgängerbrücke nahe RathausGalerie/Forum bekannt.
Speziell vom Bahnhof oder von der Rialtobrücke aus ist die Führung für Bahnkunden stark verbesserungswürdig. Es stehen zwar gelbe Umleitungsschilder mit einem Fußgänger drauf, aber ohne jeden Hinweis, dass sie die Strecke zu den Bahnsteigen zeigen. Dabei wäre es so einfach: auch auf die gelben Umleitungsschilder die Aufkleber „Zu den Zügen“kleben und dazu der Hinweis: „nur für Regionalzüge“– schon ist der Bahnkunde informiert. Optimal wären aber große Banner mit allen Infos im Telegrammstil. Toll ist übrigens ein Schild, dass man durch eine Großbaustelle wandert. Wörtlich verkündet die Bahn: „Bahnsteig frei gesperrt“. Was will der Autor des Schildes den Kunden damit sagen?
Wer es auf die Brücke geschafft hat, wird endlich von blauen Schildern mit der Aufschrift „Zu den Zügen“begrüßt. Die Route führt über die Y-Brücke auf die andere Seite der Rathenaustraße und dann über viele Treppen hoch zu den Gleisen zwei und drei (Wobei die Beschilderung auf dem Bahnsteig an einer Stelle suggeriert, dass man an Gleis vier steht). Für Gleis fünf heißt es ein Stückchen weiterlaufen. Das hört sich alles leicht an: Für Ortsunkundige – dazu zählen auch viele Leverkusener – ist der gut zehnminütige
Umweg anfangs kompliziert. Dieses Problem gab es an diesem Ort schon einmal: Auch beim Bau des Busbahnhofes Wiesdorf haperte es mit derWegekennzeichnung zu den neuen Ersatzhaltestellen.
Wichtig: Der Bahnkunde sollte wissen, dass die S-Bahn 6 gar nicht mehr fährt, also dass er mit einem Ersatzbus am Sonderbahnsteig das Busbahnhofes weiterkommt. Dafür spart er sich den Lauf über die Y-Brücke – oder er macht den Weg zweimal, weil er erst auf dem Bahnsteig feststellt, dass die S 6 derzeit als Bus fährt....