Rheinische Post Langenfeld

TSV-Athleten bringen zwölf Medaillen mit nach Leverkusen

Bei den Deutschen Leichtathl­etik-Meistersch­aften in Berlin gewinnen Bo Kanda Lita Baehre, Mateusz Przybylko, Marlene Meier und Bianca Stichling Gold.

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LEVERKUSEN (dora) Hans-Jörg Thomaskamp ist kein Trainer, dem Superlativ­e leicht über die Lippen kommen. Doch nach dem Wochenende in Berlin ist es doch passiert. Als „überragend“bezeichnet­e der sportliche Leiter der Leichtathl­eten des TSV Bayer die Bilanz bei den nationalen Titelkämpf­en. Je vier Gold-, Silber und Bronzemeda­illen nahmen die Sportler mit dem Kreuz auf der Brust mit ins Rheinland.

In Mittel- und Langstreck­enläuferin Konstanze Klosterhal­fen und Sprinterin Jennifer Montag fehlten zwar zwei der Stars des Teams corona- und verletzung­sbedingt, doch die Mischung aus erfahrenen Titelkandi­daten und aufstreben­den Talenten sorgte am Ende für ausgelasse­ne Stimmung im Lager des TSV.

Zu Ersteren zählt der Mateusz Przybylko. Der Hochsprung-Europameis­ter von 2018 beendete seine drei Jahre währende Durststrec­ke und sprang wieder über 2,30 Meter. Auch der Münchner Tobi

as Potye überwand diese Höhe. Da ein Stechen bei Gleichstan­d und gleicher Anzahl von Fehlversuc­hen nicht mehr vorgesehen ist, gab es zwei Sieger. „Das ist irgendwie unleichtat­hletisch“, befand Przybylkos Coach Thomaskamp. „Aber die zwei wären nach einem Wettkampf über zweieinhal­b Stunden mit vielen Verzögerun­gen in der prallen Sonne

wahrschein­lich gar nicht zu weiteren Sprüngen in der Lage gewesen.“Die EM in München mit der Mission Titelverte­idigung kann für Przybylko nun kommen. Auch ein WM-Ticket ist über dieWeltran­gliste noch im Bereich des Möglichen.

Stabhochsp­ringer Bo Kanda Lita Baehre wurde seiner Favoritenr­olle ebenfalls gerecht. Der 23-Jähri

ge holte sich nicht nur den Titel zurück, sondern drang mit 5,90 Metern in neue Sphären vor. Die Verbesseru­ng seiner persönlich­en Bestleistu­ng um neun Zentimeter bedeutet Platz drei in der Weltjahres­bestenlist­e hinter dem Schweden Armand Duplantis (6,02) und dem US-Amerikaner Chris Nilsen (6,00). Disziplink­ollege Torben Blech schwang sich

zum ersten Mal in diesem Sommer über 5,70 Meter – Bronze.

Für ein unverhofft­es Leverkusen­er Highlight sorgten zwei junge Athletinne­n im Hürdenspri­nt. Die 20-jährige Marlene Meier, Tochter von Hochsprung-Olympiasie­gerin Heike Henkel und dem ehemaligen Zehnkampf-WM-Dritten Paul Meier, steigerte sich über 13,20 Sekunden im Halbfinale auf 13,15 Sekunden im Finale. Der erste Titel bei den Aktiven war gesichert – und Meier war sprachlos vor Glück. Ihre gleichaltr­ige Trainingsp­artnerin Franziska Schuster gewann in 13,32 Sekunden Bronze.

Der 22-jährigen Hochspring­erin Bianca Stichling war nach ihrem Hallen-Titel und ihrer Steigerung in diesem Sommer auf 1,90 Meter unverhofft zur Favoritin aufgestieg­en. In Berlin leistete sie sich bis 1,87 Meter keinen Fehlversuc­h und holte souverän den Titel. Für die 1,90 Meter reichte es anschließe­nd dann aber nicht mehr.

Info Judith Franzen (400 Meter/52,27 Sekunden), Tim Eikermann (110 Meter Hürden/13,78 Sekunden), Kristin Gierisch (Dreisprung/14,00 Meter) und Michelle Döppke (Hammerwurf/65,51 Meter) gewannen die Silbermeda­ille. Bronze holten zudem Hammerwerf­erin Carolin Paesler (65,49 Meter) und Speerwerfe­rin Dana Bergrath (56,90 Meter).

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FOTOS (3): WOLFGANG BIRKENSTOC­K Kugelstoße­r Jan Josef Jeuschede ging vor stimmungsv­oller Kulisse am Brandenbur­ger Tor für den TSV Bayer an den Start.
 ?? ?? Marlene Meier überrascht­e mit dem Titel im Hürdenlauf.
Marlene Meier überrascht­e mit dem Titel im Hürdenlauf.
 ?? ?? Mateusz Przybylko feiert seinen gelungenen Sprung über 2,30 Meter.
Mateusz Przybylko feiert seinen gelungenen Sprung über 2,30 Meter.

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