FCM freut sich auf Besuch aus der Bundesliga
Am Mittwoch empfängt der Oberligist den VfL Bochum. Trainer Dennis Ruess geht optimistisch in das Testspiel auf höchstem Niveau.
„Sie sind solide, ehrlich, nah an der Basis, nicht abgehoben – und haben eine super Saison in der Bundesliga hinter sich“Dennis Ruess Trainer FCM über die Bochumer
MONHEIM Wenn die Spieler des 1. FC Monheim (FCM) am Dienstag zum ersten Mannschaftstraining vor der Saison 2022/23 ins Rheinstadion kommen, erwartet sie viel Neues. Die Bauarbeiten am Funktionsgebäude sind weitgehend abgeschlossen, die Kabinen so gut wie fertig, und auch der Fitnessbereich ist in den letzten Zügen. Allenfalls geht es noch um Details, kleinere Arbeiten, das Mobiliar im Besprechungsraum zum Beispiel. Die vergangene Spielzeit des Oberligisten stand auch im Zeichen der andauernden Bauarbeiten im Rheinstadion. In der kommenden Saison ist das Thema wohl endlich abgehakt. Auch die neue Tribüne steht – und da kommt ein hochkarätiger Gegner freilich gerade Recht. Am Mittwoch ist der VfL Bochum in Monheim zu Gast. Anpfiff ist um 18.30 Uhr.
„Wir freuen uns sehr auf das Spiel, das ist doch klar“, sagt FCM-Trainer Dennis Ruess. Sein Geschäftsführer Karim El Fahmi habe den hochkarätigen Test mit dem Klub aus dem Ruhrgebiet federführend eingestielt. Insgesamt sei der Kontakt mit dem VfL vergleichsweise unkompliziert und angenehm gewesen. „Bochum ist vielleicht nicht direkt hier aus unserer Ecke, aber für mich ist das ein sehr traditionsreicher Klub, der einen Kultstatus hat. Das wird nicht nur für den FC, sondern für ganz Monheim ein attraktives Spiel.“
Besonders sympathisch sei dem Coach das Image der Bochumer. „Sie sind solide, ehrlich, nah an der Basis, nicht abgehoben, nahbar – und sie haben eine super Saison in
der Bundesliga hinter sich.“In der Tat galt der von Thomas Reis trainierte Aufsteiger in der abgelaufenen Spielzeit für viele Beobachter als einer der sicheren Abstiegskandidaten. Doch der Underdog hatte über den gesamten Verlauf stets einen gesunden Abstand zu den untersten Tabellenplätzen und konnte vorzeitig den Klassenerhalt sichern.
Ruess ist freilich klar, dass seine Mannschaft als Außenseiter in die Partie geht – zumal seine Spieler vorab erst eine gemeinsame Einheit in
den Beinen haben werden. „Man darf aber nicht vergessen, dass unsere Pause deutlich kürzer als die der Bochumer war. Es mag vielleicht so aussehen, als würden wir aus der kalten Hose starten, aber so ist es nicht.“
Vier Spieler werden das Spiel verpassen. Marcel Ewertz und Benjamin Schütz sind im Urlaub, Roberto Guirino und Philip Lehnert sind nach ihren längerfristigen Verletzungen noch nicht so weit. Ruess: „Das ist schade für die Jungs, aber
wir haben ja mit dem Rhein-Cup noch ein weiteres Highlight in der Vorbereitung.“Am 9. Juli kommen der Drittligist Viktoria Köln sowie die Regionalligisten Fortuna Köln und Fortuna Düsseldorf U23 zu demVorbereitungsturnier ins Rheinstadion.
Taktisch sieht sich der Trainer des FCM nicht nur wegen der Ausfälle zu Anpassungen seiner sonst eher mutigen und forschen Spielweise gezwungen. Es sei klar, dass er gegen den Bundesligisten nicht so hoch anlaufen lasse wie bei einem
Gegner in der Oberliga – allerdings: „Wir werden uns auch ganz sicher nicht mit zehn Spielern um den eigenen Strafraum versammeln und ,Augen zu und durch’ denken. Das Ziel ist, dass wir uns dem Gegner stellen, zupackend aber fair spielen, Spaß an dem Erlebnis haben und die Bochumer nach dem Spiel sagen, dass wir unsere Aufgabe gut gemacht haben.“
Zudem freut sich der Coach auf möglichst viele Zuschauer gegen den VfL. „Unsere neue Tribüne ist
schon ein kleines Schmuckkästchen. Es wird auch eine schöne Sache für unsere Spieler sein, ein Gefühl dafür zu bekommen wie es ist, wenn es voll bei uns wird.“
So oder so dürfte es rund um das Spiel emotional werden. Denn es werden nicht nur die Abgänge wie etwa Denis Labusga, Dimitrios Touratzidis oder Joel Mangano im Rahmen des Tests verabschiedet, sondern auch die beiden langjährigen, verdienten Spieler Bahadir Incilli und Philipp Hombach. Ersterer hängt seine Fußballschuhe an den Nagel, Letzterer will aus beruflichen und privaten Gründen künftig kürzer treten. Beide haben die Geschicke des FCM in der vergangenen Dekade mitgeprägt. „Ich freue mich, dass wir so einen Rahmen haben, um sie vernünftig zu verabschieden“, sagt Ruess.