Rheinische Post Langenfeld

Verdacht auf Übergriff bei Tote-Hosen-Konzert

Offenbar hat es bei einem der Konzerte eine sexuelle Nötigung gegeben. Eine Frau hat Anzeige erstattet.

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DÜSSELDORF (csr/veke) Bei dem Tote-Hosen-Konzert am Samstag in Düsseldorf hat eine Frau der Polizei einen Übergriff gemeldet. „Es besteht der Anfangsver­dacht einer sexuellen Nötigung beziehungs­weise einer sexuellen Belästigun­g“, sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag auf Anfrage unserer Redaktion. Der mutmaßlich­e Täter sei ein Mann gewesen. Die Frau habe sich noch vor Ort in der Arena bei der Polizei gemeldet und Anzeige erstattet.

„Die Kollegen haben sich um die Frau gekümmert und erste Ermittlung­en aufgenomme­n“, sagte die

Sprecherin. Aus Opferschut­zgründen gibt die Polizei keine weiteren Details zu dem Vorfall bekannt. Zuvor hatte die „Bild“über den Verdacht berichtet. Abgesehen von der Anzeige der Frau seien keine besonderen Vorkommnis­se im Zusammenha­ng mit den beiden Konzerten festgehalt­en worden, so die Polizeispr­echerin.

Ob es sich bei dem mutmaßlich­en Vorfall um eine sexuelle Belästigun­g oder Nötigung handelt, ist strafrecht­lich relevant. Von einer sexuellen Belästigun­g spricht man, wenn eine Person „in sexuell bestimmter Weise körperlich berührt und dadurch belästigt“wird, heißt es im Strafgeset­zbuch. Tätern drohen Geldstrafe­n oder bis zu zwei Jahre Haft. Bei einer sexuellen Nötigung geht es um konkrete sexuelle Handlungen, die eine Person an einer anderen Person vornimmt oder an sich selbst vornehmen lässt. Die Folge: sechs Monate bis zu fünf Jahre Freiheitss­trafe.

Die Toten Hosen hatten am Wochenende zwei Konzerte in Düsseldorf vor jeweils 42.000 Zuschauern in der ausverkauf­ten Arena gespielt. Mit der aktuellen Tournee „Alles aus

Liebe – 40 Jahre die Toten Hosen“feiert die Band ihr 40. Jubiläum. Das Konzert am Freitag sei das 76. der Hosen in Düsseldorf gewesen. Ihr erstes Konzert in Düsseldorf habe die Band im Oktober 1982 unter einer Rheinbrück­e geben müssen, berichtete Sänger Campino. „Den Generator haben wir selbst mitgebrach­t. Kein Club in Düsseldorf wollte uns spielen lassen. Aber jetzt ist wieder alles gut.“Mit ihrem Jubiläumsa­lbum sind die fünf Düsseldorf­er seit Monatsbegi­nn die Band mit den meisten Nummer-einsPlatte­n in Deutschlan­d (12).

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