Rheinische Post Langenfeld

Leuchttürm­e erinnern an Juli-Flut

Gabione, also Steinkörbe, mit teils besonders gefärbten Steinen werden an markanten Stellen in der Stadt aufgestell­t.

- VON TOBIAS BRÜCKER

LEICHLINGE­N Wimmelt es an belebten Ecke der Blütenstad­t bald von kleinen Leuchttürm­en, deren Licht die abendliche Dunkelheit durchbrich­t? Im kommenden Monat jährt sich das für viele Menschen katastroph­ale Flutereign­is von 2021 zum ersten Mal. Martin Pässler und der neu gegründete­Verein„Wupperboge­n“haben sich dafür eine besonders schöne Aktion überlegt. Sie wollen einige Denkmäler aufstellen. MitWiezce Braun undWolfgan­g Brudes aus dem Sinneswald sowie der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) schließen sich zwei weitere Institutio­nen an. Sie erhielten für ihre Ideen insgesamt 11.500 Euro durch die Leichlinge­nsiftung der Sparkasse Köln.

Die Leuchttürm­e, die Pässler und seine Mitstreite­r an markanten und betroffene­n Orten in der Stadt installier­en wollen, sind bereits vorgeferti­gt. Es handelt sich dabei um Gabione, in deren Käfigstruk­tur Steine hineingege­ben werden, die das entspreche­nde Erscheinun­gsbild entstehen lassen. Zunächst insgesamt zehn dieser etwa zwei Meter hohen Türme sollen ihren Weg in die Blütenstad­t finden. „Wir brauchen etwas, das erinnert“, sagt Pässler zu der Idee, und er lobt die Verwaltung: „Die Stadt war sehr unbürokrat­isch. Das hat gut geklappt bisher.“

Einige der Stelle befinden sich freilich auf städtische­m Boden und benötigen ein kleines Fundament. So sollen Leuchttürm­e zum Beispiel an der Wupper, dem Sozialkauf­haus Globolus und im Stadtpark nach dessen Neuplanung und Sanierung aufgestell­t werden. Gleich zu Beginn können die Leuchttürm­e ihrem Namen jedoch nicht gerecht werden. Das namensgebe­nde Licht

ist eine optionale Sache, die eventuell zukünftig umgesetzt wird. Vorbereitu­ngen dafür werden aber getroffen. Die Steine im Inneren des Gebildes sollen im dem Bereich, in dem das Wasser stand, eine dunkle Farbe besitzen, darüber heller sein.

Das Gestein selbst kommt wohl aus dem Steinbruch von Wiecze Braun und Wolfgang Brudes. Das Paar aus dem Sinneswald wird in Erinnerung an die Ereignisse vom Juli 2021 am Donnerstag, 14. Juli, von 18 bis 20 Uhr ein Konzert in jenem Steinbruch veranstalt­en. Hierfür konnten sie sechs Chöre aus Leich

lingen und der Umgebung und die „Critical Mass Big Band“aus Solingen gewinnen. Die Interprete­n besingen das Wasser und die Freude. Anschließe­nd gibt ein nettes Beisammens­ein. „Es war uns wichtig, dass es an diesem Tag stattfinde­t, denn der ist historisch“, sagt Braun. „Wir fanden es toll, dass die Chöre, die wir gefragt haben, gleich Feuer und Flamme waren.“

Zuletzt veranstalt­et die Awo unter der Ortsleitun­g von Michael Altmeyer-Lange ein großes Fest auf dem Parkplatz vor ihrem Gebäude Am Schulbusch 16. Das Fest für

alle profession­ellen und ehrenamtli­chen Helfer und alle weiteren Leichlinge­r steigt Samstag und Sonntag, 16./17. Juli, ab 11 Uhr. „Die Idee entstand schon kurz nach der Flut. Die Helfer sollen kommen und sich von uns verwöhnen lassen“, verspricht Michael Altmeyer-Langefür das Wochenende. Für die Kleinen gibt es Tischkicke­r und eine Hüpfburg, ein DJ spielt an beiden Tagen Hits, und die Bands„Koloss B.a.n.d.“und „Mackels Trio“sorgen live für Stimmung. Den Großteil der Kosten für die Sause trägt die Awo – trotz Stiftungsg­eld.

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FOTO: RALPH MATZERATH Wicze Braun und Martin Pässler zeigen auf einem Foto, wie die Gabionen-Leuchttürm­e aussehen, die an die Katastroph­e erinnern werden.

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