Leuchttürme erinnern an Juli-Flut
Gabione, also Steinkörbe, mit teils besonders gefärbten Steinen werden an markanten Stellen in der Stadt aufgestellt.
LEICHLINGEN Wimmelt es an belebten Ecke der Blütenstadt bald von kleinen Leuchttürmen, deren Licht die abendliche Dunkelheit durchbricht? Im kommenden Monat jährt sich das für viele Menschen katastrophale Flutereignis von 2021 zum ersten Mal. Martin Pässler und der neu gegründeteVerein„Wupperbogen“haben sich dafür eine besonders schöne Aktion überlegt. Sie wollen einige Denkmäler aufstellen. MitWiezce Braun undWolfgang Brudes aus dem Sinneswald sowie der Arbeiterwohlfahrt (Awo) schließen sich zwei weitere Institutionen an. Sie erhielten für ihre Ideen insgesamt 11.500 Euro durch die Leichlingensiftung der Sparkasse Köln.
Die Leuchttürme, die Pässler und seine Mitstreiter an markanten und betroffenen Orten in der Stadt installieren wollen, sind bereits vorgefertigt. Es handelt sich dabei um Gabione, in deren Käfigstruktur Steine hineingegeben werden, die das entsprechende Erscheinungsbild entstehen lassen. Zunächst insgesamt zehn dieser etwa zwei Meter hohen Türme sollen ihren Weg in die Blütenstadt finden. „Wir brauchen etwas, das erinnert“, sagt Pässler zu der Idee, und er lobt die Verwaltung: „Die Stadt war sehr unbürokratisch. Das hat gut geklappt bisher.“
Einige der Stelle befinden sich freilich auf städtischem Boden und benötigen ein kleines Fundament. So sollen Leuchttürme zum Beispiel an der Wupper, dem Sozialkaufhaus Globolus und im Stadtpark nach dessen Neuplanung und Sanierung aufgestellt werden. Gleich zu Beginn können die Leuchttürme ihrem Namen jedoch nicht gerecht werden. Das namensgebende Licht
ist eine optionale Sache, die eventuell zukünftig umgesetzt wird. Vorbereitungen dafür werden aber getroffen. Die Steine im Inneren des Gebildes sollen im dem Bereich, in dem das Wasser stand, eine dunkle Farbe besitzen, darüber heller sein.
Das Gestein selbst kommt wohl aus dem Steinbruch von Wiecze Braun und Wolfgang Brudes. Das Paar aus dem Sinneswald wird in Erinnerung an die Ereignisse vom Juli 2021 am Donnerstag, 14. Juli, von 18 bis 20 Uhr ein Konzert in jenem Steinbruch veranstalten. Hierfür konnten sie sechs Chöre aus Leich
lingen und der Umgebung und die „Critical Mass Big Band“aus Solingen gewinnen. Die Interpreten besingen das Wasser und die Freude. Anschließend gibt ein nettes Beisammensein. „Es war uns wichtig, dass es an diesem Tag stattfindet, denn der ist historisch“, sagt Braun. „Wir fanden es toll, dass die Chöre, die wir gefragt haben, gleich Feuer und Flamme waren.“
Zuletzt veranstaltet die Awo unter der Ortsleitung von Michael Altmeyer-Lange ein großes Fest auf dem Parkplatz vor ihrem Gebäude Am Schulbusch 16. Das Fest für
alle professionellen und ehrenamtlichen Helfer und alle weiteren Leichlinger steigt Samstag und Sonntag, 16./17. Juli, ab 11 Uhr. „Die Idee entstand schon kurz nach der Flut. Die Helfer sollen kommen und sich von uns verwöhnen lassen“, verspricht Michael Altmeyer-Langefür das Wochenende. Für die Kleinen gibt es Tischkicker und eine Hüpfburg, ein DJ spielt an beiden Tagen Hits, und die Bands„Koloss B.a.n.d.“und „Mackels Trio“sorgen live für Stimmung. Den Großteil der Kosten für die Sause trägt die Awo – trotz Stiftungsgeld.