Show statt Taten – Leverkusen verliert
Im Internet habe ich mir die letzte Sitzung unseres Stadtrates angesehen – und musste eine Nacht darüber schlafen, um das Erlebte zu verdauen! Jawohl, die Berlinfahrt muss ein toller Erfolg gewesen sein. Kein Termin, kein Empfang, kein Anhören, keine Terminabsprache mit den Leverkusener Bundestagsabgeordneten, einer davon übrigens Bundesminister – aber wir kämpfen bis zum Letzten! Dafür ziehen wir uns ein T-Shirt über den belasteten Körper, am besten im Ratssaal in einer quasi geschlossenen Gesellschaft, denn dort sieht uns kaum einer. Verantwortlich für diese Farce? Das Büro des Oberbürgermeisters – Stadtmarketing – Sammelstelle für nicht-gewählte Ratskandidaten, abgewanderte auswärtige Pressesprecher und unbekannte Hobbymusiker, alles also ausgewiesene Marketingexperten! Doch weiter in der Sitzung: In einem Nebensatz erwähnte der Sportdezernent, „der Außénbereich des Calevornia-Bades bleibt in diesem Sommer geschlossen“. Außer der Bürgerlistete (E. Schoofs), der laut „Skandal“rief, schien dies keinen Mandatsträger sonderlich zu interessieren.
Ein weiterer Höhepunkt der Sitzung: als ein strittiger Tagesordnungsantrag auf Wunsch der FDP in einen Prüfauftrag umgewandelt werden sollte, übrigens ein völlig gängiges und übliches Verfahren, erwachte die Baudezernentin aus ihrem „Dornröschenschlaf“und rief aus: „Meine Mitarbeiter sind derart überarbeitet, derartige Mehrarbeit ist nicht mehr zu schaffen“. Ein Kommentar zur Bearbeitungszeit von Anträgen und Anfragen ans Bauamt der Stadt Leverkusen ist sicher überflüssig. Ich bin gerne bereit, gratis und privatissime Hinweise und Anregungen zur Personalgewinnung zu geben. Mir fällt zunehmend auf, wie beratungsresistent Teile der Verwaltung sich geben, ja sogar offen mehrfache Beschlüsse (z. B. Bezirk II Radwegverbindung Kastanienallee/Tierheim) nicht umsetzen oder zumindest verlangsamen. Die Arbeit im Bürgerbüro (Luminaden) war lange Zeit wenig bürgerfreundlich, antiquiert, rückständig. Erst nach massiver öffentlicher Kritik bequemte sich die Verwaltung zur bürgerfreundlichen Bearbeitung. Die vor der letzten Kommunalwahl hoch und heilig versprochene Einrichtung dezentraler Bürgerbüros lässt immer noch auf sich warten, mit Hilfe und großzügiger Unterstützung der städtischen Sparkasse scheint sich eine Lösung anzubahnen; hoffentlich nicht nur eine Lösung auf Sparflamme, sondern ein Angebot, welches die Bürger täglich ortsnah nützen können. Auch die Attraktivierung der Fußgängerzone in Opladen ist nicht vor städtischen Bedenkenträgern geschützt, allerdings gibt es hier z.B. die AGO und weitere engagierte Bürger, die bereit sind, helfend einzugreifen und mitzuwirken.
Was offensichtlich fehlt, ist ein Oberbürgermeister, der seine Verwaltung im Griff hat, der sich persönlich um berechtigte Wünsche und Anregungen aus der Bürgerschaft kümmert und, wenn nötig, auch mal mit der Faust auf den Tisch haut und durch das leider nicht mehr vorhandene Rathaus läuft, wie der ehemalige OB Buchhorn, der nicht immer sensibel, aber dafür arbeitseifrig und verlässlich war. Ich bleibe dabei, es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Jeder Mandatsträger, jeder städtische Mitarbeiter, ja jeder Bürger unserer Stadt sollte sein Bestes geben, für unsere Stadt, für eine positive Weiterentwicklung unserer Gemeinde mit einem Umfeld, in dem man gerne lebt und sich wohlfühlen und mitgestalten kann.
„Jeder Mandatsträger, jeder städtische Mitarbeiter, ja jeder Bürger unserer Stadt sollte sein Bestes geben“
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