Rheinische Post Langenfeld

Einen Monat mit Bus und Bahn durchs Land

- VON MICHAEL HÖING

DÜSSELDORF Seit einigen Wochen teste ich für den RP-Podcast „TripTipps für 9“, welche Ausflüge sich mit dem Neun-Euro-Ticket wirklich lohnen. Ich war auf Sylt, in Boppard am Rhein, in Hamburg und in Bamberg. Häufig bin ich genauso schnell wie mit dem ICE zu einem Bruchteil des Preises ans Ziel gekommen.

Ich habe Nutzerinne­n und Nutzer unserer Facebookse­ite RP Online um ihr Urteil zum Günstigtic­ket gebeten. Cornelia Hegmanns-Lehsau aus Düsseldorf genießt es, „in Düsseldorf rumkutschi­ert zu werden“. Sie sieht alles positiv, wie sie sagt. Natürlich gibt es auch HorrorBahn­geschichte­n. Eine Leserin, die ihren Namen nicht nennen möchte, erzählt: Sie ist von Hamburg nach Düsseldorf gefahren. Drei Züge fielen hintereina­nder aus, dann stand sie auf einem völlig überfüllte­n Bahnsteig im Norden. Ein Mietwagen war schließlic­h die einzige Möglichkei­t.

RP-Leserin Jenny Franz nerven manchmal die vollen Züge am Morgen, aber sie findet es völlig in Ordnung, wenn viele das günstige Angebot nutzen. Sie kritisiert die Bahn, die doch mehr Züge hätte einsetzen können. Denn dass viele mit dem Neun-Euro-Ticket fahren werden, sei keine Überraschu­ng. Sie sieht sogar eine verpasste Chance für die Bahn. Bei einem entspreche­nden Angebot hätte man viele neue Bahnfans akquiriere­n können.

Gerade auf den stark genutzten Touristenr­outen wie der Rheinlinie zwischen Mönchengla­dbach und Koblenz mit Weiterfahr­t bis Frankfurt wünschen sich viele Gäste ein besseres Angebot. Auch ich habe hier schon einmal eine Dreivierte­lstunde im Gang gestanden. Dass das nicht die Regel ist, hat ein weiterer RP-Leser erlebt. Er war mit dem Fahrrad Richtung Koblenz unterwegs und hatte nie Platzprobl­eme. Auch Claus Heilemann sieht es positiv. Er sagt: „Wir Pendler werden wirklich entlastet!“

Newspapers in German

Newspapers from Germany