Einen Monat mit Bus und Bahn durchs Land
DÜSSELDORF Seit einigen Wochen teste ich für den RP-Podcast „TripTipps für 9“, welche Ausflüge sich mit dem Neun-Euro-Ticket wirklich lohnen. Ich war auf Sylt, in Boppard am Rhein, in Hamburg und in Bamberg. Häufig bin ich genauso schnell wie mit dem ICE zu einem Bruchteil des Preises ans Ziel gekommen.
Ich habe Nutzerinnen und Nutzer unserer Facebookseite RP Online um ihr Urteil zum Günstigticket gebeten. Cornelia Hegmanns-Lehsau aus Düsseldorf genießt es, „in Düsseldorf rumkutschiert zu werden“. Sie sieht alles positiv, wie sie sagt. Natürlich gibt es auch HorrorBahngeschichten. Eine Leserin, die ihren Namen nicht nennen möchte, erzählt: Sie ist von Hamburg nach Düsseldorf gefahren. Drei Züge fielen hintereinander aus, dann stand sie auf einem völlig überfüllten Bahnsteig im Norden. Ein Mietwagen war schließlich die einzige Möglichkeit.
RP-Leserin Jenny Franz nerven manchmal die vollen Züge am Morgen, aber sie findet es völlig in Ordnung, wenn viele das günstige Angebot nutzen. Sie kritisiert die Bahn, die doch mehr Züge hätte einsetzen können. Denn dass viele mit dem Neun-Euro-Ticket fahren werden, sei keine Überraschung. Sie sieht sogar eine verpasste Chance für die Bahn. Bei einem entsprechenden Angebot hätte man viele neue Bahnfans akquirieren können.
Gerade auf den stark genutzten Touristenrouten wie der Rheinlinie zwischen Mönchengladbach und Koblenz mit Weiterfahrt bis Frankfurt wünschen sich viele Gäste ein besseres Angebot. Auch ich habe hier schon einmal eine Dreiviertelstunde im Gang gestanden. Dass das nicht die Regel ist, hat ein weiterer RP-Leser erlebt. Er war mit dem Fahrrad Richtung Koblenz unterwegs und hatte nie Platzprobleme. Auch Claus Heilemann sieht es positiv. Er sagt: „Wir Pendler werden wirklich entlastet!“