Rheinische Post Langenfeld

Niemeier bejubelt Wimbledon-Coup

Das erste Mal steht die Dortmunder­in im Hauptfeld und schafft direkt eine Sensation.

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LONDON (dpa) Jule Niemeier ließ den Schläger fallen, fasste sich ungläubig an den Kopf und schrie ihre Freude heraus. Die 22 Jahre alte Dortmunder­in bezwang beim Rasen-Klassiker in Wimbledon mit einer ganz starken Leistung die Tennis-Weltrangli­stendritte Anett Kontaveit aus Estland und bejubelte eine Sensation. Für das 6:4, 6:0 und den erstmalige­n Einzug in die dritte Runde benötigte Niemeier gerade einmal 58 Minuten.

„Ich bin sprachlos, um ehrlich zu sein. Das Spiel auf Court 1 in Wimbledon zu gewinnen, ist ein großartige­s Gefühl“, sagte Niemeier überwältig­t auf dem Platz. „Es ist eines der besten Matches, das ich je gespielt habe. Ich war ziemlich nervös vor dem Spiel.“

Noch schneller ging es für Oscar Otte in die nächste Runde. Gegner Christian Harrison aus den USA gab nach nur 15 Minuten beim Stand von 3:1 für Otte im ersten Satz auf. Der Kölner, inWimbledo­n ohne den verletzt fehlenden Olympiasie­ger

Alexander Zverev deutsche Nummer eins bei den Herren, bekommt es nun mit dem spanischen Jungstar Carlos Alcaraz oder Tallon Griekspoor aus den Niederland­en zu tun.

Während Otte favorisier­t war, gelang Niemeier ein echter Coup. In ihrem ersten Duell mit einer TopTen-Spielerin dominierte sie die an Nummer zwei gesetzte Gegnerin nach Belieben. Für den größten Erfolg ihrer Karriere kassiert Niemeier mehr als 138.000 Euro und trifft nun im weiteren Turnierver­lauf auf Lessia Zurenko aus der Ukraine.„Ich liebe es, auf Gras zu spielen“, sagte Niemeier.„Es ist ein besonderer Untergrund, er passt zu meinem Spiel, ich liebe es.“

Im vergangene­n Jahr hatte Niemeier noch ganz knapp den erstmalige­n Sprung ins WimbledonH­auptfeld verpasst und ist nach den French Open vor einem Monat überhaupt erst das zweite Mal bei einem Grand Slam dabei. „Ich weiß immer noch nicht ganz, wo ich lang laufen muss“, sagte sie vor dem Match über ihre Erfahrung in Wimbledon, wo sie auch Rafael Nadal beim Training bestaunte. Anfang Juni gelang dem Fußball-Fan von Borussia Dortmund der erste Titelgewin­n auf der WTA-Tour bei einem kleineren Turnier im kroatische­n Makarska.

Ebenfalls eine Runde weiter ist Angelique Kerber. Die Kielerin schlug die Polin Magda Linette souverän in zwei Sätzen (6:3, 6:3).

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FOTO:AP Unfassbar: Jule Niemeier feiert ihren Sieg.

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