„Mit 372 Euro im Mittefeld“: Avea kritisiert das Müllkosten-Ranking
LEVERKUSEN (LH) Das neue Müllgebühren-Ranking, das der Eigentümerverein Haus & Grund in Auftrag gegeben hatte, schlägt in der Stadt Wellen (wir berichteten). Einmal mehr ist Leverkusen Schlusslicht der 100 größten Städte in Deutschland – heißt: In Leverkusen sind die Müllgebühren am höchsten. Auch bei Rankings in den vergangenen Jahren schnitt die Stadt schlecht, also als teuerste ab. Der städtische Entsorger Avea merkt nun in seiner Stellungnahme an: „Eine direkte Vergleichbarkeit der 100 größten Städte Deutschlands ist aus der Sicht der Avea nicht gegeben und das Müllgebühren-Ranking infrage zu stellen.“
Die Erläuterung dazu: Das Gebührensystem sehe einen 14-täglichen Entleerungsrhythmus im Teilservice vor (Teilservice gleich Anwohner stellen die Mülltonnen an die Straße, Anm. d. Red.). „Dieser Rhythmus findet bei 99,86 Pro
zent der Grundstücke Anwendung und ist somit die maßgebliche Entsorgungsgröße der Festsetzung der
Gebühren“, sagt Avea-Sprecherin Anika Hagt. Zudem seien in den Gebühren diverse Teilleistungen enthalten, die in vergleichbaren Städten extra kosteten. Dazu zählen laut Avea die Nutzung des Wertstoffzenturms, das Schadstoffmobil, der kostenlose Behältertausch, die Beseitigung von wildem Müll, ein flächendeckendes Netz von Altkleider- und Elektrogerätecontainern und die Papierkorbleerung.
Dies berücksichtigt, erhebt die Stadt laut Avea „ausschließlich“372 Euro pro Jahr und Musterhaushalt (vier Personen). „Somit befindet sich die Avea im Mittelfeld des Müllgebührenrankings. Den Wert könnten alle Vier-Personen-Paushalte in der Stadt in ihrem Gebührenbescheid 2021 nachprüfen.„Alle anderenWerte sind daher Spekulation“, betont Anika Hagt und ergänzt: „An diesen möchten wir uns nicht beteiligen.“