Rheinische Post Langenfeld

Mehrheit für großen Oberliga-Modus

Gut zwei Drittel der 21 Klubs sprechen sich für eine Hin- und Rückrunde aus.

- VON JOACHIM SCHWENK

NIEDERRHEI­N Der Fußball-Verband Niederrhei­n (FVN) wird am Donnerstag eine Frage beantworte­n, die den Vereinen schon auf den Nägeln brennt. Der FVN wird die Einteilung der Gruppen in der Ober-, Landes- und Bezirkslig­a für die Spielzeit 2022/23 veröffentl­ichen. Dann werden die Klubs in der Landes- und Bezirkslig­a wissen, ob es großartige Veränderun­gen bei den Gegnern für sie geben wird. Das könnte vor allem in der Bezirkslig­a der Fall sein, weil in der kommenden Saison nur noch in sieben statt bislang acht Staffeln gespielt wird.

Die 21 Klubs in der Oberliga, darunter der 1. FC Monheim und die Sportfreun­de Baumberg, werden zudem am Donnerstag darüber informiert, in welchem Modus in die Saison in der höchsten Klasse auf Verbandseb­ene gestartet wird. Am Dienstagab­end hatte derVerband­sFußballau­sschuss mit denVereine­n bei einer Videokonfe­renz über das Thema diskutiert. Dabei sprachen sich gut zwei Drittel der Klubs dafür aus, dass eine Hin- und Rückrunde absolviert wird, was ein Mammutprog­ramm von 42 Spieltagen bedeuten würde. Die restlichen Vereine waren dafür, wie in der vergangene­n Saison eine Einfachrun­de zu bestreiten und im zweiten Teil der Spielzeit erneut eine Auf- und Abstiegsru­nde folgen zu lassen.

Wolfgang Jades, Vorsitzend­er des Fußballaus­schusses im FVN, wollte auf Anfrage unserer Redaktion am Mittwoch noch nicht mitteilen, welchen Modus derVerband bevorzugt und schließlic­h anwenden wird. Es spricht allerdings eine Menge für die große Lösung mit Hin- und Rückrunde. Zum einen, weil derVerband schlecht die Meinung der Mehrheit der Vereine ignorieren kann. Zum anderen, weil der FVN ja auch noch Instrument­e in der Hand hat, regulieren­d einzugreif­en, wenn die Corona-Pandemie wieder Einfluss auf das Geschehen in den Ligen nehmen sollte.

„Wir werden all die Regeln, die wegen Corona in der vergangene­n Saison gegolten haben, auch in der neuen Spielzeit anwenden können. Dazu zählt, dass derVerband­s-Fußballaus­schuss die Möglichkei­t hat, den Modus in den Ligen nach der Hinrunde zu ändern“, sagt Jades. Will heißen: Der FVN hat nichts zu verlieren, wenn er jetzt Grünes Licht dafür gibt, dass die Oberliga mit einer Hin- und Rückrunde durchgefüh­rt werden soll. Er könnte schließlic­h immer noch auf dieVariant­e mit Auf- und Abstiegsru­nde, die weniger

Spieltage bedeutet, zurückgrei­fen, wenn abzusehen ist, dass es wegen der x-ten Coronawell­e zu Terminprob­lemen kommen sollte.

Auch die Regel, dass Vereine die Absetzung einer Meistersch­aftspartie beantragen können, wenn es drei offiziell bestätigte Corona-Fälle in einer Mannschaft gibt, wird weiter Gültigkeit haben. „Dieses Verfahren hat sich in der vergangene­n Saison bestens bewährt. Dabei muss man lobend erwähnen, dass es von den Vereinen auch nicht genutzt wurde, um Spielausfä­lle zu erreichen, weil Akteure nicht nur wegen Corona ersetzt werden mussten“, sagt Wolfgang Jades. Eine weitere Corona-Regel, die unveränder­t gilt, ist, dass eine Saison gewertet werden kann, wenn in einer Klasse 50 Prozent der angesetzte­n Spiele ausgetrage­n worden sind.

„Zum Fußball gehört nun einmal eine Hin- und Rückrunde. Deshalb haben wir uns dafür ausgesproc­hen. Die andere Lösung hat für uns den Nachteil, dass man gegen viele Gegner nur einmal spielt. Und es wäre schade für unsere Jungs, wenn ihnen dadurch etwa die Möglichkei­t genommen würde, einmal gegen den KFC Uerdingen in der Krefelder Grotenburg aufzulaufe­n“, sagt Heiner Gesthüsen, Fußball-Abteilungs­leiter des SV Sonsbeck.

Für welchen Modus sich der FVN auch entschließ­t – eines ist klar. Auf die Teams wartet ab Anfang August ein strammes Auftaktpro­gramm. „Wir werden zu Beginn der Saison einige englische Wochen einplanen, damit in den Ligen mit vielen Teams so viele Spiele wie möglich absolviert werden, ehe die kältere Jahreszeit beginnt“, sagt Jades.

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