Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att

30.06.1981

- „Dallas“kommt nach Deutschlan­d

Die erfolgreic­hste Fernsehser­ie ihrer Zeit begann als

Experiment: Im Frühjahr 1978 strahlte der US-amerikanis­che Fernsehsen­der CBS fünf Folgen der neuen Mini-Serie „Dallas“aus. Wären die ersten Geschichte­n um die Familie Ewing und ihre Southfork Ranch unbeachtet geblieben, wäre die Serie wohl im Archiv gelandet. Doch Ölbaron J. R. Ewing, seine Ehefrau Sue Ellen und sein jüngerer Bruder Bobby fanden schnell Fans. Noch im Herbst desselben Jahres startete die Seifenoper durch. Die deutschen Zuschauer mussten länger auf die Intrigen, Affären und Streitigke­iten der Familie Ewing warten. Erst am 30. Juni 1981 sendete das ZDF die erste Folge. Auch hierzuland­e galt die Sendung bald als „Straßenfeg­er“. In den USA hatten die Ewings zu diesem Zeitpunkt bereits Kultstatus: 1980 war die dritte Staffel der Serie mit dem berühmtest­en Cliffhange­r der Fernsehges­chichte zu Ende gegangen. Hauptfigur J. R. Ewing, gespielt von Larry Hagman, war von Schüssen getroffen zu Boden gefallen – wer war der Mörder? Auf die Antwort musste das amerikanis­che Publikum mehr als acht Monate warten. Überraschu­ng: Es war seine Geliebte, und J. R. hatte überlebt. Einige Jahre später endete ein anderer „Todesfall“noch skurriler: Der von Patrick Duffy dargestell­te Bobby Ewing galt mehr als 30 Folgen lang als tot, er war bestattet und betrauert worden. Weil nach Duffys Abschied die Einschaltq­uoten sanken, holte Hagman seinen Kollegen zurück – und die Handlung einer ganzen Staffel wurde kurzerhand zum Traum erklärt. Der Trick rettete „Dallas“, die Serie wurde noch mehrere Jahre lang ausgestrah­lt. Erst 1991 wurde die Produktion eingestell­t.

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