Rheinische Post Langenfeld

Streik löst Flugchaos in Spanien aus

Das Kabinenper­sonal von Ryanair und Easyjet verlangt höhere Löhne.

- VON RALPH SCHULZE

MADRID Ein Streik des in Spanien stationier­ten Kabinenper­sonals der Fluglinien Ryanair und Easyjet führt derzeit zu Ärger bei Reisenden und Absagen oderVerspä­tungen bei Flügen. Der Streik betrifft Mallorca, aber auch andere spanische Ferienflug­häfen wie Málaga, Alicante, Valencia, Teneriffa und Barcelona.

Mit am schlimmste­n erwischte es die Passagiere eines Ryanair-Fluges nach Mallorca, die auf dem Flughafen Köln/Bonn festsaßen. Erst wurde das Boarding um drei Stunden verschoben, dann durften die Reisenden endlich zum Flugzeug, mussten aber auf dem Rollfeld erneut warten. Als dann alle im Flieger saßen, wurde der Flug abgesagt – die Urlauber durften aber zunächst nicht aussteigen, weil angeblich keine Treppe verfügbar war. Es sei zu chaotische­n Szenen an Bord gekommen, berichtet eine deutsche Touristin in der „Mallorca-Zeitung“.

Ryanair und Easyjet erklärten derweil, die Auswirkung­en des Streiks seien gering. Gemessen an den Tausenden von Flügen, die beide Gesellscha­ften an den Streiktage­n in Spanien durchführe­n, seien nur die wenigsten Verbindung­en betroffen. Das stimmt im Prinzip, denn Spaniens Regierung hat für diesen Arbeitskam­pf eine Mindestflu­gversorgun­g von 50 bis 80 Prozent festgelegt. Zudem versuchen beide Linien, teils mit Ersatzpers­onal aus anderen Ländern, so viele Flüge wie möglich durchzufüh­ren. Dennoch wurden zum Beispiel am Donnerstag nach Gewerkscha­ftsangaben 56 Spanienflü­ge annulliert, mehr als 300 Flüge waren verspätet.

Der Ryanair-Streik endet zunächst an diesem Samstag. Doch bei den in Spanien stationier­ten 450 Easyjet-Flugbeglei­tern fing der Ausstand an diesem Freitag gerade erst an. Als weitere Streiktage folgen: 2., 3., 15., 16., 17., 29., 30. und 31. Juli. Die Mitarbeite­r beider Fluglinien verlangen vor allem höhere Löhne, die bisher in Spanien bis zur Hälfte niedriger sind als in anderen Ländern.

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FOTO: DPA Mehrere Hundert Urlauber sitzen am Flughafen Madrid fest.

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