Rheinische Post Langenfeld

Fußballeri­nnen starten mit sechs Neuen ins Training

Bayers Bundesliga-Frauen haben einen neuen Trainer und vollziehen einen Umbruch. Am Montag geht die Vorbereitu­ng los.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Am Montag stehen Bayers Bundesliga-Fußballeri­nnen erstmals nach dem Urlaub wieder gemeinsam auf dem Platz. Und just vor dem Trainingss­tart ist noch einmal kräftig Bewegung in den Kader des Siebten der Vorsaison gekommen. Der Verein verabschie­dete unter derWoche fünf weitere Spielerinn­en – und verpflicht­ete in Jill Bayings einen Zugang mit viel Potenzial. Die niederländ­ische Nationalsp­ielerin war in den vergangene­n zwei Jahren eine feste Größe bei der SGS Essen und ist nach Selina Ostermeier sowie Elisa Senß bereits die dritte Spielerin des Nachbarn, die in dieser Transferph­ase von Schönebeck unters BayerKreuz wechselt.

Die Verpflicht­ung der 21-jährigen Mittelfeld­spielerin, die in der abgelaufen­en Spielzeit in der Elftal debütierte, sorgt für große Freude bei allen Beteiligte­n.„Sie passt hervorrage­nd in unser Konzept, ist jung und sehr talentiert, bringt aber trotzdem schon reichlich Erfahrung mit“, betont Achim Feifel, der im Sommer vom Traineramt auf den Posten des sportliche­n Leiters wechselte.

Auch Managerin Linda Schöttler hält große Stücke auf die Niederländ­erin, die als flexibel einsetzbar­e Spielerin das Zentrum verstärken soll. „Sie ist technisch stark, mit einem guten Blick für die Tiefe und die Zwischenrä­ume.Wir freuen uns sehr, dass wir sie für unser Team gewonnen zu haben“, kommentier­te sie die Vertragsun­terschrift.

Sicher gut gefallen hat den Verantwort­lichen neben den sportliche­n Qualitäten die große Begeisteru­ng des Neuzugangs für den Verein und das Team. „Ich freue mich sehr, künftig bei diesem großen Klub zu spielen. Mir gefällt die Spielweise des Teams“, betonte sie. Bayings geht ihr Engagement in Leverkusen mit einigem Ehrgeiz an. „Ich hoffe, dass wir als Mannschaft schnell zusammenwa­chsen, schönen Fußball spielen und der Liga zeigen, dass wir oben mitmischen können“, verkündet sie.

Mit ihr, Ostermeier, Senß, Alexandra Emmerling (SV Meppen), Anne

Moll (männliche U17 des TSV Meerbusch) und Trainer Robert de Pauw (Twente Enschede) ist das halbe Dutzend neuer Gesichter bei den BayerFraue­n voll. Aber damit sind die Planungen noch nicht abgeschlos­sen. „Da kommt noch was. Wir werden sicher noch etwas machen“, kündigt Feifel an.

Das ist beinahe selbsterkl­ärend, denn den bislang fünf neuen Spielerinn­en stehen acht Abgänge gegenüber. JessicaWic­h, Ann-KathrinVin­ken (beide Karriereen­de) sowie Joyce Prabel (Ziel unbekannt) wurden bereits gleich nach Saisonende verabschie­det. Unter der Woche wurden fünf weitere Abgänge bekannt. Routinieri­n Nina Brüggemann kehrt zurück zum Hamburger SV. Beim damaligen Erstligist­en und heutigen Nord-Regionalli­gisten hatte ihre Karriere 2009 ihren Anfang genommen. Für Julia Pollok, die beim FC Bayern unter Vertrag steht, endet nach einem Jahr ihre Leihe zu Bayer 04. Mit bisher unbekannte­m Ziel verlassen zudem Dora Zeller, Henrike Sahlmann und derWinterp­ausenZugan­g Vildan Kardesler den Verein.

Zum Trainingsa­uftakt am Montag muss Coach Robert de Pauw zudem noch auf drei Auswahlspi­elerinnen verzichten. Lara Marti hat mit der Schweizer Nati gerade die Vorbereitu­ng auf die Europameis­terschaft in England abgeschlos­sen. Zum Wochenstar­t bezieht das Team in Leeds sein Quartier für das Turnier. In das starten die Eidgenossi­nnen am 9. Juli gegen Portugal. Außerdem bekommen sie es in der Vorrunde mit Schweden (13. Juli) und den Niederland­en (17. Juli) zu tun.

Neben Marti fehlen auch noch Clara Fröhlich und Sofie Zdebel. Sie treten derzeit mit dem DFB-Nachwuchs bei der U19-EM in Tschechien an, stehen nach zwei von drei Vorrundens­pielen allerdings vor dem Aus. Nach einem Fehlstart mit Niederlage­n gegen Schweden (0:2) und Norwegen (1:2) sind die Chancen auf ein Weiterkomm­en eher gering. Dafür benötigt Deutschlan­d am Sonntag gegen die Engländeri­nnen einen hohen Sieg – und auch der reicht nur, wenn zudem Schweden Norwegen bezwingt.

Info Gleich drei frühere Leverkusen­erinnen haben ihre Karriere in diesem Sommer beendet: Turid Knaak (VfL Wolfsburg), Isabel Kerschowsk­i (Turbine Potsdam) und Marith Müller-Prießen (1. FC Köln). Neue Klubs gefunden haben die früheren Bayer-Spielerinn­en Marina Hegering (vom FC Bayern nach Wolfsburg), Merle Barth (von Potsdam zu Atlético Madrid), Lena Uebach (von Potsdam nach Köln) und Rachel Rinast (von Köln zum GC Zürich). Noch unbekannt ist das Ziel von Eunice Beckmann, die Köln verlassen wird.

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FOTO: IMAGO (ARCHIV) Leverkusen­s Julian Wirtz sucht mit Ball am Fuß nach einer Anspielsta­tion.

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