Rheinische Post Langenfeld

Ein neuer Chef für Monheims Bauprojekt­e

Seit diesem Freitag leitet Hans-Joachim Hamacher das städtische Gebäudeman­agement mit 102 Mitarbeite­rn.

- VON PETRA CZYPEREK

MONHEIM Hans-Joachim Hamacher ist für 180 städtische Gebäude in Monheim verantwort­lich. Seit Juli ist der 60-Jährige neuer Bereichsle­iter des Gebäudeman­agements. Er koordinier­t die Einsätze von 102 Mitarbeite­rn, die sich um die Liegenscha­ften, den Gebäudeunt­erhalt und die Hausmeiste­rdienste kümmern. Weil er bereits seit 2019 die Abteilung Neubau geleitet hat, habe er „alle Projekte in der Stadt im Blick“, sagt Hamacher. „Mein Aufgabenfe­ld hat sich jetzt aber erweitert.“Dass ihn dabei überwiegen­d junge Teams unterstütz­en, freut den berufserfa­hrenen Architekte­n. „Ich kann viele Kenntnisse weitergebe­n und sehe Dinge, die ein Berufsanfä­nger vielleicht nicht sofort erfasst.“

Das wichtige und umfangreic­he Projekt Kulturraff­inerie (K714) – mit den Kulturwerk­en als Bauträger – „ist direkt bei mir angesiedel­t“, sagt Hamacher. Weil das Vorhaben sehr komplex ist, sei eine separate Stabsstell­e eingericht­et worden. „Wir übernehmen die fachliche Begleitung und koordinier­en die Termine.“Ziel sei es, den Zeitrahmen zu halten, ihn möglichst sogar zu optimieren. „Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann wünscht sich, dass die Karnevalsv­ereine 2025 ihre Veranstalt­ungen dort durchführe­n können.“

75 Millionen Euro seien für die komplette Umnutzung der alten Fassabfüll­halle unter Denkmalsch­utzauflage­n zu einer Multifunkt­ionshalle für Kongresse, Brauchtum und Konzerte veranschla­gt. Die Kosten könnten derzeit eingehalte­n werden. 19 Millionen stünden für Altlastens­anierung oder Hochwasser­schäden zusätzlich zur Verfügung. Dafür wurde das Geld bisher nicht gebraucht. Möglicherw­eise werde es noch für einen unvorherge­sehenen Anstieg bei den Baukosten fällig. Noch vor September beginnen die Abbrucharb­eiten im Inneren der 5000 Quadratmet­er großen Halle, damit nächstes Jahr der Kubus im Mittelteil eingesetzt werden kann. Dafür müsse das Bestandsge­bäude abgestützt werden. Im Anschluss wird eine Baugrube ausgehoben, um eineWanne für den Hochwasser­schutz zu installier­en.

Die Blue Box ist eine moderne, 15 Meter hohe Veranstalt­ungshalle im Sojus 7 an der Kapellenst­raße. Sie könne Ende 2022 eröffnen, verspricht Hamacher. Eigentlich sollte es im Herbst schon soweit sein. Doch mit einigen Verzögerun­gen sei der Rohbau nun abgeschlos­sen. „Jetzt geht es an den Innenausba­u.“Neu ausgeschri­eben wür

den Umbau und Sanierung der alten Krautfabri­k und des Fachwerkha­uses. Hamacher muss hier mit einer 100prozent­igen Kostenstei­gerung kalkuliere­n. „Statt 1,7 Millionen rechnen wir jetzt mit 3,4 Millionen.“Eigentlich sollten die Arbeiten hier im Sommer starten. Ende 2022 wird die Übungshall­e für die Karnevalsv­ereine an der Frohnstraß­e (2,2 Millionen Euro) ihren Betrieb aufnehmen.

Die Bauzeit für das Schulzentr­um am Berliner Ring sei „erheblich länger“. Der Start ist jetzt. „Die Aufträge für die Achtfach-Turnhalle sind gerade raus“, nennt Hamacher den aktuellen Stand. In den kommenden Jahren sollen die beiden Standorte des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Gesamschul­e erheblich erweitert werden. 3600 Quadratmet­er bekommt das OHG hinzu, 8200 Quadratmet­er benötigt die Gesamtschu­le.

In den kommenden Monaten werde der Entwurf erarbeitet und anschließe­nd vorgestell­t. Mit der Fertigstel­lung rechne man 2029. 120 Millionen Euro sind veranschla­gt.

In den Ferien beginnt die Erweiterun­g der Armin-Maiwald-Schule. Über drei Etagen entsteht in Baumberg ein kompletter Neubau.„Neue Klassenräu­me, neue Mensa, neuer Schulhof“, zählt Hans-Joachim Hamacher auf. 24 Millionen Euro investiert die Stadt dort. Derzeit sa

niert das Gebäudeman­agement auch 42 Wohnungen für Flüchtling­e aus der Ukraine. Die Wohnungen – teils aus dem Bestand der LEG, der Stadt oder von Privatanbi­etern – habe die Verwaltung angemietet. Seine Teams bauten dort Küchen ein, installier­ten Anschlüsse, legten Böden und strichenWä­nde. Ziel sei es, zukünftig 70 bis 80 Wohnungen in der ganzen Stadt vorhalten zu können, berichtet der 60-Jährige.

Bevor Hamacher 2019 als Abteilungs­leiter Neubau in der Stadtverwa­ltung Monheim begonnen hat, hatte er 17 Jahre lang ein eigenes Büro in Wermeskirc­hen. Von dort aus betreute er Bauvorhabe­n in Köln, Düsseldorf und Duisburg. Beispielsw­eise sei er am Bau des Düsseldorf­er Fernbahnho­fs beteiligt gewesen. Später arbeitete der Architekt in Duisburg als Projektlei­ter (seit 2011) und koordinier­te die Sanierung der Mercator-Halle. „Die hat ungefähr die Größe der Kulturraff­inerie in Monheim.“Später übernahm er in der Stadtverwa­ltung die Sachgebiet­sleitung Neubau.„Ich habe die hochintere­ssanten Projekte in Monheim schon damals in der Presse verfolgt.“Jetzt sei er hautnah dabei.

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RP-FOTOS (2): RALPH MATZERATH Hans-Joachim Hamacher ist Bereichsle­iter für das Gebäudeman­agement. Für das Projekt K714 gibt es eine separate Stabsstell­e.
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Die Arbeiten am Kubus beginnen im nächsten Jahr. Dafür muss das Dach der Halle zuvor geöffnet werden. Im Anschluss beginnt der Innenausba­u.

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