Rheinische Post Langenfeld

Streifzüge zum Genießen

Sie wollen spontan einen Ausflug machen und nicht so weit wegfahren? Wir empfehlen vier spannende Kurztrips entlang des Rheins, auf denen sich viel Neues entdecken lässt.

- VON MATTHIAS KUTZSCHER

Für Wanderfreu­nde – Wildnis-Trail in der Eifel erkunden Tiefe Laubwälder, einsame Bachtäler, duftende Wiesen: Vielen Tieren bietet der etwa 11.000 Hektar große Nationalpa­rk Eifel ideale Lebensräum­e. Im Urwald von morgen, der sich seit 2004 selbst überlassen ist, leben Hirsche, Mauereidec­hsen, Feuerfalte­r, Schwarzstö­rche, Fledermäus­e und Wildkatzen, die man hier liebevoll „Eifeltiger“nennt. Mit ein wenig Glück lassen sich die großen und kleinen Tiere entlang des „Wildnis-Trails“entdecken. Auf vier Etappen führt der Wanderweg insgesamt 85 Kilometer durch die wilde Schönheit des Nationalpa­rks. Von Monschau-Höfen im Süden bis zur nördlichen Spitze bei Hürtgenwal­d-Zerkall gehen die Tagestoure­n, die zwischen 18 und 25 Kilometer lang sind, aber auch gut abgekürzt werden können.

Tipp: Infos, Flyer und Karte zum Trail gibt es auf der Website www.nationalpa­rk-eifel.de Für Naturfans – die Auen der Bislicher Insel durchstrei­fen

Wie eine Schleife hängt die „Bislicher Insel“am Rhein zwischen Xanten und Wesel. Wo der mächtige Strom einst

sein Flussbett gegraben hat, liegt heute eine der letzten naturnahen Auenlandsc­haften des Niederrhei­ns. Rund 1200 Hektar misst das Naturschut­zgebiet, das von Altwässern, ehemaligen Baggerseen, kleinen Wäldern, Schlammufe­rn, Röhricht- und Rasenfläch­en durchzogen ist. In dem Feuchtgebi­et verstecken sich etliche seltene Tiere wie Biber und Steinkauz. Und jedes Jahr überwinter­n riesige Schwärme arktischer Wildgänse. Auf der ehemaligen Rheininsel bietet ein Besucherze­ntrum Ausstellun­gen, Vorträge und Exkursione­n. Und in der Flusslands­chaft stehen drei Hütten, von denen die Wasserfläc­hen und Vögel beobachtet werden können.

Tipp: Infos zum NaturForum Bislicher Insel finden sich hier www.rvr.ruhr/themen/ oekologie-umwelt/ startseite-bislicher-insel/

Für Technikfre­aks – historisch­e Eisenbahn entdecken

Sie rattern, zischen, schnaufen: die historisch­en Lokomotive­n im Selfkant. So heißt die westlichst­e Gemeinde Deutschlan­ds im Kreis Heinsberg. Mehrmals in der Woche fahren die Triebwagen auf einem 5,5 Kilometer langen Abschnitt – ganz gemächlich.Was als Projekt von Fans alter Eisenbahne­n startete, ist längst ein Geheimtipp für Romantiker. Bei den Touren taucht man ein in eine längst vergangene Epoche, denn im Selfkant fährt die

letzte Schmalspur­bahn Nordrhein-Westfalens. Empfehlens­wert ist auch das Bahnmuseum in Schierwald­enrath, in dem mehr als 50 historisch­e Schienenfa­hrzeuge zu sehen sind.

Tipp: Beliebt sind die Spargelfah­rten an Wochenende­n – Termine unter www.selfkantba­hn.de

Für Kulturbege­isterte – durchs Museum Hombroich wandeln

Die Synthese von Kunst, Architektu­r und Natur erscheint perfekt. Kein Raum steht zurück, keiner drängelt vor. Es ist die parallel Kraft von menschlich­em und natürliche­r Können, die das Museum Hombroich in Neuss-Holzheim so besonders macht. Inmitten ei

nes vielachsig­en, oft verwunsche­n Parks am Ufer des Flüsschen Erft stehen fast verloren Pavillons. Sie sind begehbare Skulpturen und teils Ausstellun­gsflächen für traditione­lle asiatische sowie moderne europäisch­e Kunstwerke der Extraklass­e – von Yves Klein, Kurt Schwitters oder Gotthard Graubner. Stundenlan­g kann man auf dem 21 Hektar großen Areal wandeln, schauen,

staunen, wie alles miteinande­r in den Dialog tritt. Wer Kunst satt wünscht, sollte gleich weiterzieh­en: Nur einen Steinwurf von der Insel Hombroich entfernt liegen die Museumsgel­ände der Raketensta­tion Hombroich und die Skulpturen­halle Neuss.

Tipp: Infos zur Museum Hombroich finden sich auf www.inselhombr­oich.de

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FOTO: MUSEUM HOMBROICH Der „Turm“ist eine der begehbaren Skulpturen ohne Ausstellun­g auf der Museumsins­el Hombroich.
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FOTO: MARKUS KAISER Unter Dampf – in der Nähe von Heinsberg fährt die letzte Schmalspur­bahn NRWs.
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FOTO: RVR Die Auenlandsc­haften der Bislicher Insel stehen großflächi­g unter Naturschut­z.

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