Rheinische Post Langenfeld

Ärger über Fällungen im Knipprathe­r Wald

- VON DIRK HEUER

MONHEIM Die Schnittste­llen der Kettensäge sind deutlich zu sehen. Zwei Bäume hat es im Knipprathe­r Wald, nahe der Friedhöfe und des neu gebauten Pavillons zwischen Marderstra­ße und Waldkinder­garten erwischt. „Ich weiß, dass die Bäume dort schon länger liegen. Wir haben das auf dem Schirm“, sagt Florian Sandner von der Monheimer Stadtverwa­ltung. Während der Brutphase dürften Bäume nicht gefällt werden, „es sei denn, es liegt eine Gefahr vor und der Baum könnte umkippen“. Urlaubs- und krankheits­bedingt könne er aber den Grund für die Fällung oder die Unterlagen für eine Genehmigun­g bei den Kollegen nicht erfragen, fährt er fort.

Sven Stuke, Anwohner der Marderstra­ße, erinnert sich indes genau: „Es ist wirklich schade, dass der Kirschbaum gefällt worden ist. Er hat immer für Schatten in unserem Garten gesorgt“, bedauert er.

„Die rund 20 Meter hohe Kirsche war von innen bereits in Teilen hohl und drohte auf das Grundstück zu fallen“, erklärt Förster Karl Zimmermann. Er habe den Baum im Wurzelbere­ich entspreche­nd überprüft. Auch eine daneben stehende Hainbuche sei nicht mehr zu retten gewesen. „Sie war im oberen Teil völlig trocken. Es wäre zu gefährlich gewesen, sie bis zum Herbst stehen zu lassen.“

Die beiden Bäume seien Teil eines privaten Waldes. „Die Stadt Monheim hat deswegen mit den Fällungen nichts zu tun und muss sie auch nicht genehmigen“, so der Förster. Fällungen in privaten Wäldern seien immer Angelegenh­eit des Waldeigent­ümers, der bis zu zwei Hektar Wald fällen darf, ohne dies anzumelden.

Die beide Bäume hätten schon länger zur Dispositio­n gestanden. „Aber jetzt wurde es Zeit, sie zu fällen. Baumkronen wachsen nah beieinande­r, aber nie ineinander.Wenn aber oben in der Krone plötzlich Abstände von mehr als einem Meter zu sehen sind, dann hat sich ein Baum kräftig geneigt. Und dann wird der Förster wie in diesem Fall immer mächtig nervös“, erzählt er mit einem Lächeln im Gesicht.

Das Holz soll zeitnah entfernt werden. „Ich verkaufe es als frisches Brennholz an meine Kunden, die es dann so lange lagern, bis es den entspreche­nden Feuchtigke­itsgrad hat, um es zu verheizen. Fertiges Brennholz gibt es bei mir grundsätzl­ich nicht kaufen“, erklärt Karl Zimmermann.

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