Das ist der Gipfel
198,46 Meter hoch liegt eine Passage der Straße Heidberg, der höchsten Punkt der Stadt. Was es dort an der Stadtgrenze zu Burscheid gibt? Eine fantastische Aussicht in Richtung Kölner Bucht, Wiesen, Felder, Natur pur sowie „Bergischen Kompost“.
LEVERKUSEN Kaum etwas ist so beeindruckend, wie die Aussicht von einem Berg. Selbst, wenn es gar kein richtiger Berg im eigentlichen Sinn ist, sondern nur eine Anhöhe. Doch auch vom höchsten Punkt des Leverkusener Stadtgebietes, der in exakt 198,46 Metern über der Stadt an der Straße Heidberg zu finden ist, bietet sich dem Betrachter ein wunderschönes Panorama. Je nach Wetterlage ist die Fernsicht auf das 8,1 Kilometer entfernte Stadtzentrum nahezu ideal. Je nach Standort kann man in der rheinischen Tiefebene sogar den Kölner Dom entdecken.
Richtet sich der Blick wiederum auf die nähere Umgebung, so ist nebenan das Biomassezentrum Burscheid-Heiligeneiche angesiedelt, ein Unternehmen des Leverkusener Entsorgers Avea. Das Zentrum ist „berühmt“für „Bergischen Kompost“, Blumenerde, Aktivboden und Mulch.„Bergischer Kompost ist das Multitalent für den Garten- und Landschaftsbau“, ist auf der Homepage zu lesen. „Er lockert nicht nur schwere Erden auf, sandige Böden werden bindiger und auch die übrigen Bodeneigenschaften verbessern sich bei regelmäßiger Anwendung nachhaltig.“Der „Bergische Kompost“trägt das Gütesiegel der Bundesgütegemeinschaft Kompost.
Vom Biomassezentrum etwa 350 Meter in nördlicher Richtung zweigt die Straße„Neuenhof“ab. Dort führt das Ehepaar Sylvia und Thomas Döing seine Hunde – einen Yorkshire Terrier-Chihuahua und einem Schäferhundmischling – Gassi.„Schauen Sie sich die tolle Aussicht hier oben an“, schwärmen die Lützenkirchener und betonen: „Wir laufen hier schon seit 20 Jahren fast täglich mit den Hunden. Und genießen diese Touren. Bei dem schönen Wetter ist es einfach Wahnsinn.“
Ganz in der Nähe führt die 48-jährige Hobbyreiterin Nicole ihrer Stute „Luna“am Führstrick. „Mir gefällt es hier oben sehr gut“, sagt sie am Rand der Höhenstraße zwischen Leverkusen und Burscheid-Dürscheid. Die Aussicht lobt auch sie. Doch die
„Hauptstraße“, die in beide Richtungen theoretisch mit 100 Stundenkilometern befahrbar ist, weist etliche Schlaglöcher auf.
Normalerweise ist die Strecke wenig befahren. Jetzt nutzen aber viele Fahrzeuge den Weg, weil eine Brücke am Ortseingang von Dürscheid gesperrt und dies die einzige Möglichkeit ist, um in den Nachbarort von Lützenkirchen zu gelangen. Außerdem bietet die Straße eine Zufahrt zu den drei nahe gelegenen Ortschaften Hirzenberg, Wiebertshof und Ropenstall. In Hirzenberg gibt es einen pferdegerechten Offenstall der Familie Schneider. Etwa 20 Wohnhäuser und die Reitanlage von Reiner Poschen stehen in Wiebertshof und sind eingebettet in ein idyllisches Tal des Naherholungsge
bietes östlich von Leverkusen. Ropenstall ist mit 280 Einwohnern ein etwas größeres Dorf. Die Siedlung besteht aus zwei Straßen, 40 Häusern und einem wunderschönen Passionskreuz auf der Allee „Ropenstall“. Die Bewohner behaupten gerne, dieses Fleckchen von Leverkusen habe „besonderes Flair“. Wer dort die frische Luft atme oder beim Wandern eine Pause einlege, könne kaum glauben, dass Ropenstall ein Teil der Großstadt Leverkusen sei.
„Hier präsentiert sich meine Heimatstadt mit außergewöhnlichen Anblicken“, berichtet Bloggerin Elke Bitzer über den Landstrich auf dem 51. Breiten- und siebten Längengrad in etwa 145 Metern Höhe zwischen Steinbüchel und Burscheid – eingerahmt zwischen der Autobahn A 1
und der Bundesstraße B 51. Die Distanz der längsten Straße in Ropenstall beträgt zwischen Anfang (Oberdorf ) bis Ende (Unterdorf ) etwa 1,4 Kilometer.
Auch Norbert Esser, stellvertretender Senatspräsident der Opladener Karnevalsgesellschaft „Altstadtfunken“, ist begeistert von seinem Wohnort und sagt: „Hier ist es sehr reizvoll. Einerseits ruhig und im Grünen, doch nahe an der Stadt zu wohnen.“Das Dorf ist von Äckern, Wiesen undWäldern umgeben und schmiegt sich sanft in die Landschaft. EinWanderweg rund um Ropenstall führt weiter bis nach Altenberg. In der Gegend sagen sich nicht nur Fuchs und Dachs gute Nacht, auch Bussard, Falke und der Weiße Milan haben dort ihre Jagdreviere.