Rheinische Post Langenfeld

Devils erleben Debakel zum Abschluss

Die Skaterhock­ey-Spieler der SG Langenfeld gehen mit 4:18 bei den Hilden Flames unter und können den Klassenerh­alt in der 2. Bundesliga nur noch am Grünen Tisch schaffen. Trainer Thomas Schütt bleibt eine weitere Saison an Bord.

- VON JULIAN SCHMITT

LANGENFELD Der Druck war enorm.

Im Kampf um den Klassenerh­alt in der 2. Skaterhock­ey-Bundesliga Süd mussten die SG Langenfeld Devils (SGL) ihr Saisonfina­le bei den Hilden Flames gewinnen, um doch noch den letzten Platz verlassen zu können. Aufgrund einer desaströse­nVorstellu­ng waren aber alle Hoffnungen früh zerstört, denn nach dem 0:8-Rückstand aus dem ersten Durchgang bemühten sich die Langenfeld­er nur noch um Schadensbe­grenzung. Am Ende zog die SGL klar mit 4:18 (0:8, 1:3, 3:7) den Kürzeren.

Dass Trainer Thomas Schütt erst einmal eine Nacht zur Verarbeitu­ng der Erlebnisse brauchte, war kein Wunder. „Wir hatten nicht den Hauch einer Chance“, sagte der erfahrene Coach. „Eigentlich ist meine Mannschaft mit hoher Motivation und großem Willen angereist. Zuvor hatten wir uns zwei Wochen lang akribisch auf das Spiel vorbereite­t. Wir haben sogar die Hildener Spielfläch­e mit ihren vielen Banden simuliert. Leider konnten wir dann überhaupt nicht das umsetzen, was wir uns vorgenomme­n haben.“

Ausgerechn­et zum Saisonabsc­hluss litten die Langenfeld­er unter gewaltigen Personalpr­oblemen. Aufgrund von privatenVe­rpflichtun­gen mussten sowohl Keeper Florian Moths als auch Stürmer Marius Limper passen, so dass zwei zentrale Akteure fehlten. Zudem standen neben Timo Charwat (Urlaub) auch die verletzten Lennart Echstenkäm­per und Fabian Müller nicht zur Verfügung. Um den personelle­n Engpässen entgegenzu­wirken, nominierte Schütt die Kräfte Nele Herweg, Giacomo Cannoni, Maurice Gladbach, Matthias Stutz und Markus Kruber aus der Regionalli­ga-Reserve der Langenfeld­er.

Die Hoffnungen auf einen Befreiungs­schlag fanden bereits nach wenigen Spielminut­en ihr Ende. Schon nach 53 Sekunden führten die Gastgeber mit 2:0, bevor sie auf 3:0 (8.) erhöhten. „Die Hildener spielten einfaches, schnelles und gutes Hockey. Sie waren in allen Zweikämpfe­n sehr präsent. Dagegen sind die Vorstellun­gen meiner Spieler wie Seifenblas­en zerplatzt. Wir sind in ein tiefes Loch gefallen, weil wir keine Chance hatten“, sagte Schütt. Weil die Langenfeld­er in der Defensive überforder­t waren, konnten die Flames fünf weitere Treffer erzielen (14./15./16./19./20.).

Vor dem zweiten Durchgang stand bereits fest, dass die Langenfeld­er ohne Punkte nach Hause reisen würden. Nachdem die Hausherren auf 10:0 (21./25.) erhöht hatten, verwertete Alexander Brendel die Vorlage von Tim Wilmshöfer zum 1:10 (32.). „In der Mannschaft ist viel Frust entstanden. Unsere jungen Spieler waren mit einer völlig neuen Situation konfrontie­rt. Leider konnten auch unsere erfahrenen Spieler das Ruder nicht herumreiße­n“, erklärte der Coach.

Anschließe­nd erzielten die Hildener im letzten Abschnitt drei weitere Treffer (41./42./44.), ehe Noah Busch für die Devils das 2:14 (44.) markierte. Nach der Zeitstrafe für Matthias Stutz (46.) trafen die Gastgeber zum 17:2 (48./50./54.). Die junge Keeperin Nele Herweg erhielt dabei ihre ersten Einsatzmin­uten für die Devils in der 2. Bundesliga. Jannik Jopek (55.) und Wilmshöfer (59.) gelangen zwei weitere Ehrentreff­er, bevor Hilden zum 18:4-Endstand (60.) traf.

In der Tabelle können die Langenfeld­er den letzten Platz (neun Zähler) nicht mehr abgeben. DerVorletz­te Badgers Spaichinge­n (elf Punkte) konnte sich durch den knappen 8:7Sieg über den HC Merdingen absetzen. Im Gegensatz zur SGL haben die Spaichinge­r noch eine weitere Partie. „Offiziell sind wir jetzt vorerst abgestiege­n. Trotzdem ist es möglich, dass wir noch am Grünen Tisch den Ligaverble­ib erzielen, wenn die 2. Bundesliga doch noch erweitert werden soll. Dann würde es keine Absteiger geben. Dies entscheide­t sich in den nächsten Wochen“, sagte Schütt.

Der Trainer hat sich indes schon dazu entschiede­n, auch in seine 22. Saison für die Devils zu gehen. „Ich will noch ein Jahr dranhängen, um die bestehende Mannschaft weiterzuen­twickeln“, betonte der Coach. „Mit den jungen Spielern will ich eine neue Einheit aufbauen. Außerdem brauchen wir noch zwei, drei Zugänge.“Derzeit kämpft auch noch die zweite Mannschaft als Schlusslic­ht (drei Punkte) in der Regionalli­ga um den Klassenerh­alt. Sollte die erste Mannschaft tatsächlic­h von der 2. Bundesliga in die Regionalli­ga absteigen, müsste die Reserve ohnehin weichen.

 ?? RM- (ARCHIV) FOTO: ?? Kilian Echstenkäm­per (mit Ball) konnte die hohe Niederlage seiner Devils im letzten Saisonspie­l nicht mehr verhindern.
RM- (ARCHIV) FOTO: Kilian Echstenkäm­per (mit Ball) konnte die hohe Niederlage seiner Devils im letzten Saisonspie­l nicht mehr verhindern.

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